NAPALM DEATH - UTILITARIAN
Eintragen am: 26.02.2012
"Die Protestfaust der Extremmusik ist zurück!"
Unfassbare 25 Jahre sind seid der Veröffentlichung des Debüt-Albums der Grindcore/Death Metal-Helden aus Birmingham (UK) vergangen, und wie es scheint sind sie einfach nicht tot zu kriegen. Das mittlerweile 14. Studioalbum ("Leaders Not Followers Part 2" mal nicht mitgezählt) findet nun seinen Weg in die Läden. Und der Erfolg gibt ihnen Recht, so zählen NAPALM DEATH mittlerweile zur Stammbesetzung so mancher großer Festivals und finden regelmäßig ihren Platz im TV oder in den Chart-Platzierungen.
In der ganzen Zeit hat sich doch so manches geändert, doch eines blieb stets gleich. Napalm Death machen immer noch auf soziale, kulturelle und politische Missstände aufmerksam. Sei es die persönliche Meinung zur Industrie, der Gesellschaft oder dem Alltag - die Briten haben nie einen Hehl um ihre Ansichten gemacht. Diese Tradition setzt sich natürlich auch auf dem neuesten Wutklumpen "Utilitarian" fort und sie fordern zusammenfassend wieder jeden selbst dazu auf, mitzudenken und etwas zu unternehmen.
Aber nicht nur ihre Texte und Ansichten sind hart und bissig. Napalm Death wissen ihre Kritik durchaus gut in Musik zu verpacken, so sind sie seit Jahren für ein hohes Tempo, aggressive Instrumentalisierung und wütend geschnaubte Texte bekannt. Auch auf "Utilitarian" treffen diese Beschreibungen zu. Allerdings reicht das nicht, um die neue Schreibe der Truppe zu beschreiben. Auf "Utilitarian" hat man nicht nur das eingespielt, was die Band auszeichnet und vermutlich auch gute Verkaufszahlen sichert. Es wird vereinzelt mit einigen melodischeren und atmosphärischen Elementen experimentiert und neben dem wütendem Gekeife Barney Greenway finden sich auch klare und chorale Gesangspassagen. Aggressives Geknüppel gibt es nach wie vor zu Genüge, aber mit unterschiedlichem Tempo wird in nicht wenigen Songs geschickt gespielt. Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger "Time Waits For No Slave" kommt "Utilitarian" weniger knallhart und direkter daher. Der Zugang fiel mit als Hörer zunächst etwas schwerer. Dafür bietet das neue Album aber neue Elemente und dadurch meiner Meinung nach auch mehr Abwechslung, ohne dabei jemals an Qualität einzubüßen. Die professionelle Produktion unterstreicht diese Klasse noch einmal mit einem enorm druckvollen Sound. Aber das erwartet man heutzutage sowieso schon irgendwie.
Einen zunächst ruhigen Auftakt gibt es mit dem Intro "Circumspect", das mit Sprechparts und orchestralen Elementen jeden, der Napalm Death nicht kennt, in die Irre führt. So richtig los geht es dann mit dem treibenden "Errors In The Signals", das durch häufige Tempowechsel besticht. Ein Highlight der Scheibe stellt das darauf folgende nur 2:12 Minuten lange "Everyday Pox" dar. Nicht nur, dass Schlagzeuger Danny hier bewundernswert sein Können unter Beweis stellt. Wahrhaft veredelt wird der Song durch das in Szene gesetzte Saxophon, das von keinem geringeren als dem Avant-garde Komponisten John Zorn eingespielt wurde. Ebenfalls herausstechend sind Songs wie "The Wolf I Feed" oder "Fall On Their Swords", die durch cleanen Refrain bzw. chorale Elemente ein gewisses Ohrwurmpotential aufweisen. Vor allem "The Wolf I Feed" lässt mich als Hörer nicht los und ist schon fast hitverdächtig. Eine bestimmte Vielseitigkeit bietet auch "Blank Look About Face". Es beginnt zunächst relativ simpel und wiederholend, bevor der Song dann in eine ganz andere Richtung geht und einen feierlichen Gesang bietet, der ein wenig an einen gewissen gregorianischen Kirchenchor erinnert.
Mein Fazit: Utilitarian zeigt Napalm Death von einer neuen und atmosphärischen Seite, ohne dabei auf die gewohnte Aggressivität zu verzichten. Auch nach über 25 Jahren sind die Briten nicht langweilig und beweisen, dass sie zurecht das Prädikat "legendär" verdient haben.
Unfassbare 25 Jahre sind seid der Veröffentlichung des Debüt-Albums der Grindcore/Death Metal-Helden aus Birmingham (UK) vergangen, und wie es scheint sind sie einfach nicht tot zu kriegen. Das mittlerweile 14. Studioalbum ("Leaders Not Followers Part 2" mal nicht mitgezählt) findet nun seinen Weg in die Läden. Und der Erfolg gibt ihnen Recht, so zählen NAPALM DEATH mittlerweile zur Stammbesetzung so mancher großer Festivals und finden regelmäßig ihren Platz im TV oder in den Chart-Platzierungen.
In der ganzen Zeit hat sich doch so manches geändert, doch eines blieb stets gleich. Napalm Death machen immer noch auf soziale, kulturelle und politische Missstände aufmerksam. Sei es die persönliche Meinung zur Industrie, der Gesellschaft oder dem Alltag - die Briten haben nie einen Hehl um ihre Ansichten gemacht. Diese Tradition setzt sich natürlich auch auf dem neuesten Wutklumpen "Utilitarian" fort und sie fordern zusammenfassend wieder jeden selbst dazu auf, mitzudenken und etwas zu unternehmen.
Aber nicht nur ihre Texte und Ansichten sind hart und bissig. Napalm Death wissen ihre Kritik durchaus gut in Musik zu verpacken, so sind sie seit Jahren für ein hohes Tempo, aggressive Instrumentalisierung und wütend geschnaubte Texte bekannt. Auch auf "Utilitarian" treffen diese Beschreibungen zu. Allerdings reicht das nicht, um die neue Schreibe der Truppe zu beschreiben. Auf "Utilitarian" hat man nicht nur das eingespielt, was die Band auszeichnet und vermutlich auch gute Verkaufszahlen sichert. Es wird vereinzelt mit einigen melodischeren und atmosphärischen Elementen experimentiert und neben dem wütendem Gekeife Barney Greenway finden sich auch klare und chorale Gesangspassagen. Aggressives Geknüppel gibt es nach wie vor zu Genüge, aber mit unterschiedlichem Tempo wird in nicht wenigen Songs geschickt gespielt. Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger "Time Waits For No Slave" kommt "Utilitarian" weniger knallhart und direkter daher. Der Zugang fiel mit als Hörer zunächst etwas schwerer. Dafür bietet das neue Album aber neue Elemente und dadurch meiner Meinung nach auch mehr Abwechslung, ohne dabei jemals an Qualität einzubüßen. Die professionelle Produktion unterstreicht diese Klasse noch einmal mit einem enorm druckvollen Sound. Aber das erwartet man heutzutage sowieso schon irgendwie.
Einen zunächst ruhigen Auftakt gibt es mit dem Intro "Circumspect", das mit Sprechparts und orchestralen Elementen jeden, der Napalm Death nicht kennt, in die Irre führt. So richtig los geht es dann mit dem treibenden "Errors In The Signals", das durch häufige Tempowechsel besticht. Ein Highlight der Scheibe stellt das darauf folgende nur 2:12 Minuten lange "Everyday Pox" dar. Nicht nur, dass Schlagzeuger Danny hier bewundernswert sein Können unter Beweis stellt. Wahrhaft veredelt wird der Song durch das in Szene gesetzte Saxophon, das von keinem geringeren als dem Avant-garde Komponisten John Zorn eingespielt wurde. Ebenfalls herausstechend sind Songs wie "The Wolf I Feed" oder "Fall On Their Swords", die durch cleanen Refrain bzw. chorale Elemente ein gewisses Ohrwurmpotential aufweisen. Vor allem "The Wolf I Feed" lässt mich als Hörer nicht los und ist schon fast hitverdächtig. Eine bestimmte Vielseitigkeit bietet auch "Blank Look About Face". Es beginnt zunächst relativ simpel und wiederholend, bevor der Song dann in eine ganz andere Richtung geht und einen feierlichen Gesang bietet, der ein wenig an einen gewissen gregorianischen Kirchenchor erinnert.
Mein Fazit: Utilitarian zeigt Napalm Death von einer neuen und atmosphärischen Seite, ohne dabei auf die gewohnte Aggressivität zu verzichten. Auch nach über 25 Jahren sind die Briten nicht langweilig und beweisen, dass sie zurecht das Prädikat "legendär" verdient haben.
Pro
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Kontra
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