DAGGERS - IT'S NOT JAZZ, IT'S BLUES
Eintragen am: 31.03.2014
Ein brachiales Stück Musik gibt es mit dem dritten Werk der belgischen Band Daggers. Wer die vier Herren aus Liège bereits kennt, die seit 2007 unterwegs sind, weiß das sie stets ihren ganz eigenen Weg gegangen sind und dies nun auch weiter tun. Das finstere Hardcore-Gemisch vermochte es stes auf großartige Art und Weise, andere Styles zu integrieren und dabei trotzdem kohärent zu wirken. Auch das neue Album "It's Not Jazz, It's Blues" ist mal wieder eine Großtat, eingebettet in einen organischen Sound und eine Atmosphäre, die verdammt schwer in Worte zufassen ist.
Das dritte Album von Daggers startet etwas behäbig, aber auch immens beeindruckend. Flirrende Sounds treffen dabei auf hallende Drums, einen fies blubbernden Bass und drückende Gitarrenwände, alles wunderbarst in Einklang gebracht und einfach so hingerotzt in eine Welt, die nichts anderes verdient. "Blues" beginnt dannt wütend misanthropisch, ehe in der Mitte des Tracks einige krasse Cuts eingebaut sind, die die Hörenden hin und her schleudern und sich tief in die Hirnrinden fressen. Als ob nix gewesen ist, klingen ruhige Gitarren aus, und "Asunder" spielt das Spiel weiter, was heißt das gekonnt mit reißerischen Riffs um sich geworfen wird, die in vertracktes Drumming gepackt werden. Das live in London eingespielte Werk springt dabei immer wieder zwischen den Genres, lässt verquere Oboen-Melodien zwischen crustige Passagen und metallische Riffs einfließen, den heiseren Gesang auf obskure Melodiefiguren treffen und schafft es dabei, eine wirklich wunderbar verschrobene, ja einfach merkwürdig düstere Stimmung zu erzeugen, die ich so in der Form auf noch keiner Platte hören konnte. Zudem schafft es Daggers, immer wieder auch Riffs zu platzieren, die hängen bleiben und die man sich gern mehrfach gönnen will. Seien es die drivenden Grooves auf "Evermore" oder "Citadel" mit seinen betörend schicken Melodien, auch das kann die belgische Band perfekt. "Beacon" im Gegenzug pulverisiert alles und jeden in einer knappen Minute, und nichts als verbrannte Erde bleibt zurück. Das Album ist dementsprechend immens vielseitig, einzig ein gewisser Noise-Faktor ist über die gesamte Spielzeit präsent, jedoch nicht zu sehr im Vordergrund. An die Vocals muss man sich etwas gewöhnen, da sie sehr heiser und leider auch ein kleines Stück zu kraftlos sind. Der dadurch entstehende Sound passt sich damit zwar sehr gut in die Klangwelt von "It's Not Jazz, It's Blues" ein, hinten raus geht dadurch jedoch einiges an Energie verloren.
Das dritte Album von Daggers ist somit was modern gedachten Hardcore betrifft eine der stärksten Platten der bisherigen Spielzeit. Absolut eigenständig und mit enorm vielen Skills gesegnet, vollführt "It's Not Jazz, It's Blues" einen wahrhaft obszönen Tanz, voller Eruptionen und Widerstände, geprägt durch eine Zerissenheit und ein großartig inszeniertes Chaos, voller sludge-getränktem Crust, metallischem Punk und düsterem Hardcore. Der Band aus Belgien ist ein wirklich beeindruckendes Werk gelungen, welches nicht gleich beim ersten Mal erschlossen werden kann, aber dafür auch beim zehnten Durchlauf noch bestens funktioniert. Wahrhaftig eine Großtat.
Das dritte Album von Daggers startet etwas behäbig, aber auch immens beeindruckend. Flirrende Sounds treffen dabei auf hallende Drums, einen fies blubbernden Bass und drückende Gitarrenwände, alles wunderbarst in Einklang gebracht und einfach so hingerotzt in eine Welt, die nichts anderes verdient. "Blues" beginnt dannt wütend misanthropisch, ehe in der Mitte des Tracks einige krasse Cuts eingebaut sind, die die Hörenden hin und her schleudern und sich tief in die Hirnrinden fressen. Als ob nix gewesen ist, klingen ruhige Gitarren aus, und "Asunder" spielt das Spiel weiter, was heißt das gekonnt mit reißerischen Riffs um sich geworfen wird, die in vertracktes Drumming gepackt werden. Das live in London eingespielte Werk springt dabei immer wieder zwischen den Genres, lässt verquere Oboen-Melodien zwischen crustige Passagen und metallische Riffs einfließen, den heiseren Gesang auf obskure Melodiefiguren treffen und schafft es dabei, eine wirklich wunderbar verschrobene, ja einfach merkwürdig düstere Stimmung zu erzeugen, die ich so in der Form auf noch keiner Platte hören konnte. Zudem schafft es Daggers, immer wieder auch Riffs zu platzieren, die hängen bleiben und die man sich gern mehrfach gönnen will. Seien es die drivenden Grooves auf "Evermore" oder "Citadel" mit seinen betörend schicken Melodien, auch das kann die belgische Band perfekt. "Beacon" im Gegenzug pulverisiert alles und jeden in einer knappen Minute, und nichts als verbrannte Erde bleibt zurück. Das Album ist dementsprechend immens vielseitig, einzig ein gewisser Noise-Faktor ist über die gesamte Spielzeit präsent, jedoch nicht zu sehr im Vordergrund. An die Vocals muss man sich etwas gewöhnen, da sie sehr heiser und leider auch ein kleines Stück zu kraftlos sind. Der dadurch entstehende Sound passt sich damit zwar sehr gut in die Klangwelt von "It's Not Jazz, It's Blues" ein, hinten raus geht dadurch jedoch einiges an Energie verloren.
Das dritte Album von Daggers ist somit was modern gedachten Hardcore betrifft eine der stärksten Platten der bisherigen Spielzeit. Absolut eigenständig und mit enorm vielen Skills gesegnet, vollführt "It's Not Jazz, It's Blues" einen wahrhaft obszönen Tanz, voller Eruptionen und Widerstände, geprägt durch eine Zerissenheit und ein großartig inszeniertes Chaos, voller sludge-getränktem Crust, metallischem Punk und düsterem Hardcore. Der Band aus Belgien ist ein wirklich beeindruckendes Werk gelungen, welches nicht gleich beim ersten Mal erschlossen werden kann, aber dafür auch beim zehnten Durchlauf noch bestens funktioniert. Wahrhaftig eine Großtat.
Pro
- Großartig geschriebener Hardcore Crust
- Einzigartige Stimmung
Kontra
- Stimme etwas zu kraftlos