THE CHARIOT - LONG LIVE
Eintragen am: 23.11.2010
Zugegeben, ich war ein wenig überrascht, als ich davon gehört hatte, dass The Chariot noch in 2010 eine neue Platte veröffentlichen werden, liegt "Wars and Rumors of Wars" doch gerade mal 18 Monate zurück! "Long Live:" heisst der, nicht mehr über Solid State sondern über Good Fight Records veröffentlichte, Nachfolger und er muss sich die Frage gefallen lassen, ob er ein unausgereifter Schnellschuss ist oder ob er eine wirkliche Entwicklung darstellt. Auf "Wars..." machten die Vorzeige-Krachmacher einen großen Sprung in Sachen Songwriting. Songs wie "Daggers" sind gut durchdacht, mit rotem Faden und einer Struktur, die als solche zu erkennen ist. Für viele wurde "Wars and Rumors of Wars" dadurch zur bisher besten Platte der Band... für mich nicht!
Das was The Chariot ausmacht ist bedingungsloser Eigensinn, Chaos, Aggression und die Tatsache, dass die Songs so klingen, als würden sie der Band gerade einfallen. Nur wenige Bands schaffen es meiner Meinung nach verzweifelte Wut so gut in Geräusche umzusetzen wie es The Chariot auf "The Fiancee" getan haben. Das gezielte Zerstückeln eines aufkommenden roten Fadens, dass ist das was The Chariot hörens- und vor allem sehenswert gemacht haben. Ich hatte also die Befürchtung, die neue Platte würde noch stärker klassische Songstrukturen annehmen, und insgesamt berechenbarer und weniger mitreißend werden. Doch diese Befürchtung sollte sich nicht bewahrheiten. Man muss sich nur den ersten, fast nur aus Rückkopplungen bestehenden, Song anhören um zu merken: Diese Jungs machen was sie wollen! Und so beginnt ein wilder Trip, wie ein betrunkener Lauf durch ein Spiegellabyrinth: Nicht, dass es so schon schwer genug ist die Orientierung zu bewahren, man kriegt auch noch ständig eins auf die Fresse, weil sich der sichergeglaubte Ausweg zu spät als Sackgasse herausstellt. Und was hinter der nächsten Ecke wartet kann man sowieso nicht vorraussagen. So tauchen unvermittelt 50er Jahre Countrynummern zwischen dem Geschrei auf, in "David De La Hoz" wird, wenn vielleicht nicht gerappt, zumindest Sprechgesang betrieben und in "The City" kommt endlich wieder ein Chor zum Einsatz! Es ist eine Wonne. Und das alles in der fetten aber dennoch rotzigen Produktion, die schon auf "Wars and Rumors of Wars" zu überzeugen wusste.
Vielleicht ist noch zu erwähnen, dass die Tradition die Songnamen nicht etwa in erster Linie nach Textinhalt zu benennen sondern ein größeres Konzept zu verfolgen, durchaus wieder eingehalten wird. Wer sich die Tracklist und die Doppelpunkte im Albumtitel ansieht, sollte erkennen was ich meine. Dieses Album ist so gut wie es unerwartet war! In jeder Sekunde des Hörens kann man sich die Fünf Jungs vorstellen, wie sie springend, schreiend, kletternd, werfend, stürzend, kniend, fallend und schlagend diese Geräusche aus ihren zu bedauernden Instrumenten quälen! Kurzum: Eine Platte, die genau richtig zur besinnlichen Weihnachtszeit kommt. Legt sie Euch oder Euren liebsten unter den Baum, ihr werdet es nicht bereuen.
Das was The Chariot ausmacht ist bedingungsloser Eigensinn, Chaos, Aggression und die Tatsache, dass die Songs so klingen, als würden sie der Band gerade einfallen. Nur wenige Bands schaffen es meiner Meinung nach verzweifelte Wut so gut in Geräusche umzusetzen wie es The Chariot auf "The Fiancee" getan haben. Das gezielte Zerstückeln eines aufkommenden roten Fadens, dass ist das was The Chariot hörens- und vor allem sehenswert gemacht haben. Ich hatte also die Befürchtung, die neue Platte würde noch stärker klassische Songstrukturen annehmen, und insgesamt berechenbarer und weniger mitreißend werden. Doch diese Befürchtung sollte sich nicht bewahrheiten. Man muss sich nur den ersten, fast nur aus Rückkopplungen bestehenden, Song anhören um zu merken: Diese Jungs machen was sie wollen! Und so beginnt ein wilder Trip, wie ein betrunkener Lauf durch ein Spiegellabyrinth: Nicht, dass es so schon schwer genug ist die Orientierung zu bewahren, man kriegt auch noch ständig eins auf die Fresse, weil sich der sichergeglaubte Ausweg zu spät als Sackgasse herausstellt. Und was hinter der nächsten Ecke wartet kann man sowieso nicht vorraussagen. So tauchen unvermittelt 50er Jahre Countrynummern zwischen dem Geschrei auf, in "David De La Hoz" wird, wenn vielleicht nicht gerappt, zumindest Sprechgesang betrieben und in "The City" kommt endlich wieder ein Chor zum Einsatz! Es ist eine Wonne. Und das alles in der fetten aber dennoch rotzigen Produktion, die schon auf "Wars and Rumors of Wars" zu überzeugen wusste.
Vielleicht ist noch zu erwähnen, dass die Tradition die Songnamen nicht etwa in erster Linie nach Textinhalt zu benennen sondern ein größeres Konzept zu verfolgen, durchaus wieder eingehalten wird. Wer sich die Tracklist und die Doppelpunkte im Albumtitel ansieht, sollte erkennen was ich meine. Dieses Album ist so gut wie es unerwartet war! In jeder Sekunde des Hörens kann man sich die Fünf Jungs vorstellen, wie sie springend, schreiend, kletternd, werfend, stürzend, kniend, fallend und schlagend diese Geräusche aus ihren zu bedauernden Instrumenten quälen! Kurzum: Eine Platte, die genau richtig zur besinnlichen Weihnachtszeit kommt. Legt sie Euch oder Euren liebsten unter den Baum, ihr werdet es nicht bereuen.
Pro
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Kontra
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