ARCH ENEMY - KHAOS LEGIONS
Eintragen am: 07.05.2011
Bei wenigen Bands kommt es vor, dass ich beim Bandnamen schon so ein definiertes Bild der Band vor meinem inneren Auge habe - Arch Enemy ist da so eine und das Bild besteht aus Frontfrau Angela Gossow, die mit aufgerissenen und schwarz umrandeten Augen auf einer Bühne steht und mich anschreit. Und dann gebe ich zu: so nett die auch sein mag, so viel Angst könnte ich manchmal vor ihr haben. Aber Arch Enemy waren ja noch nie Weichspülermusik und bestehen auch nicht nur aus der blonden Sängerin, sondern auch aus vier weiteren richtig guten Musikern. Gerade nach der Reunion der beiden Gitarrero-Brüder Christopher und Michael Amott feuerten die Schweden 2007 mit "Rise Of The Tyrant" ein Hammeralbum heraus, dessen Qualität sie mit dem 2009er Nachfolger "Root Of All Evil" leider nicht halten konnten. Dieser Tage erscheint nun nach weiteren obligatorischen zwei Jahren der neueste Streich und die Erzfeinde machen sich laut Pressemitteilung auf zu alten Stärken.
Mit klischeebehafteten Titeln haben es Arch Enemy ja irgendwie, was der Neuveröffentlichung folglich den Titel "Khaos Legions" einbringt - überraschend ist anders und auch die Songs kommen mit genretypischen Namen daher... was wäre ein Melodic Death-Metal-Album denn ohne Wörter wie "dead", "bloodstained", "godless" und noch mal "dead"? Richtig, auch ein Death-Metal-Album. Hier könnten die Herren und Dame also mal ein wenig mehr Kreativität an den Tag legen, denn auch die Texte beackern immer wieder die selben Themen. Abgesehen davon ist die Spielzeit mit einer knappen Stunde wieder ordentlich und auf 14 Songs inklusive drei Instrumentals aufgeteilt.
"Khaos Legions" beginnt mit einem kurzen Intro, welches seinerseits mit einer runtergepitchten Stimme endet, die dem Hörer etwas von "godless entity" und den wie Phönix aus der Asche auferstehenden Legionen des Chaos' mitzuteilen versucht. Jaja, das liebe Klischee schon wieder. Mit dem Opener "Yesterday is dead and gone" geht es dann aber schon wieder richtig gut zur Sache: treibende Riffs, durchgehende Doublebass-Läufe, melodischer Chorus und über allem die stets vollkommen unweiblich klingende Stimmung von Angela Gossow - ja doch, das geht gut. Gerade die Soli sind gleich beim ersten Song wieder richtig dick und suchen meiner Meinung nach im Bereich des melodischen Death-Metal ihresgleichen. Unvermittelt weiter geht es mit "Bloodstained cross" und Intro-Sirene (auch ein Arch Enemy-Alltime-Classic), der Song nimmt dann aber doch eine überraschende Wende mit einem unfassbar guten Ende - ich könnte schon wieder anfangen, von den Soli zu schwärmen und mache das einfach auch - DIESE SOLI! Großartig!
Im weiteren Verlaufe fällt auf, dass "Khaos Legions" wirklich wieder viel mehr der "Rise Of The Tyrants" ähnelt. Songwriting und technischer Anspruch sind auf ganz hohem Niveau, die Arrangements wirken aber alles andere als überfrachtet oder eben "technisch", denn einzig und allein in den Leads wird sich wirklich ausgetobt. Das rauhe Stimmchen wird ja seit jeher als Stilmittel eingesetzt, indem es einen guten Kontrast zu der melodischen Instrumentierung schafft - meiner Meinung nach ist man hier aber stellenweise etwas zu weit übers Ziel hinaus geschossen. Gerade bei ruhigeren Stellen fällt auf, dass die Vocals etliche Male gedoppelt wurden - das ist ja gängige Praxis, wirkt aber hier einfach zu krass, irgendwie künstlich und macht auch manchmal die hervorragende Stimmung kaputt.
Aber lassen wir es Geschmackssache sein. "Khaos Legions" ist trotzdem ein richtig gutes Album geworden, das wieder einmal von der hervorragenden Saitenarbeit lebt. Die Produktion ist Arch Enemy-typisch modern gehalten und es gibt daran nichts zu bemängeln. Jeder, der für das Genre was übrig hat, sollte unbedingt mal reinhören - Anspieltipps sind das erwähnte "Bloodstained cross", "Cruelty without beauty" oder der Rausschmeißer "Secrets", der stellenweise schon so rockig ist, dass man das Album auf ner Harley davonfahren und erst dort verschwinden sieht, wo die Route 66 den Horizont trifft, haha. Einzig und allein von den Instrumentals hätte ich mir mehr erwünscht, mehr in die Richtung des großartigen "Intermezzo liberté".
Mit klischeebehafteten Titeln haben es Arch Enemy ja irgendwie, was der Neuveröffentlichung folglich den Titel "Khaos Legions" einbringt - überraschend ist anders und auch die Songs kommen mit genretypischen Namen daher... was wäre ein Melodic Death-Metal-Album denn ohne Wörter wie "dead", "bloodstained", "godless" und noch mal "dead"? Richtig, auch ein Death-Metal-Album. Hier könnten die Herren und Dame also mal ein wenig mehr Kreativität an den Tag legen, denn auch die Texte beackern immer wieder die selben Themen. Abgesehen davon ist die Spielzeit mit einer knappen Stunde wieder ordentlich und auf 14 Songs inklusive drei Instrumentals aufgeteilt.
"Khaos Legions" beginnt mit einem kurzen Intro, welches seinerseits mit einer runtergepitchten Stimme endet, die dem Hörer etwas von "godless entity" und den wie Phönix aus der Asche auferstehenden Legionen des Chaos' mitzuteilen versucht. Jaja, das liebe Klischee schon wieder. Mit dem Opener "Yesterday is dead and gone" geht es dann aber schon wieder richtig gut zur Sache: treibende Riffs, durchgehende Doublebass-Läufe, melodischer Chorus und über allem die stets vollkommen unweiblich klingende Stimmung von Angela Gossow - ja doch, das geht gut. Gerade die Soli sind gleich beim ersten Song wieder richtig dick und suchen meiner Meinung nach im Bereich des melodischen Death-Metal ihresgleichen. Unvermittelt weiter geht es mit "Bloodstained cross" und Intro-Sirene (auch ein Arch Enemy-Alltime-Classic), der Song nimmt dann aber doch eine überraschende Wende mit einem unfassbar guten Ende - ich könnte schon wieder anfangen, von den Soli zu schwärmen und mache das einfach auch - DIESE SOLI! Großartig!
Im weiteren Verlaufe fällt auf, dass "Khaos Legions" wirklich wieder viel mehr der "Rise Of The Tyrants" ähnelt. Songwriting und technischer Anspruch sind auf ganz hohem Niveau, die Arrangements wirken aber alles andere als überfrachtet oder eben "technisch", denn einzig und allein in den Leads wird sich wirklich ausgetobt. Das rauhe Stimmchen wird ja seit jeher als Stilmittel eingesetzt, indem es einen guten Kontrast zu der melodischen Instrumentierung schafft - meiner Meinung nach ist man hier aber stellenweise etwas zu weit übers Ziel hinaus geschossen. Gerade bei ruhigeren Stellen fällt auf, dass die Vocals etliche Male gedoppelt wurden - das ist ja gängige Praxis, wirkt aber hier einfach zu krass, irgendwie künstlich und macht auch manchmal die hervorragende Stimmung kaputt.
Aber lassen wir es Geschmackssache sein. "Khaos Legions" ist trotzdem ein richtig gutes Album geworden, das wieder einmal von der hervorragenden Saitenarbeit lebt. Die Produktion ist Arch Enemy-typisch modern gehalten und es gibt daran nichts zu bemängeln. Jeder, der für das Genre was übrig hat, sollte unbedingt mal reinhören - Anspieltipps sind das erwähnte "Bloodstained cross", "Cruelty without beauty" oder der Rausschmeißer "Secrets", der stellenweise schon so rockig ist, dass man das Album auf ner Harley davonfahren und erst dort verschwinden sieht, wo die Route 66 den Horizont trifft, haha. Einzig und allein von den Instrumentals hätte ich mir mehr erwünscht, mehr in die Richtung des großartigen "Intermezzo liberté".
Pro
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Kontra
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