ZAO - AWAKE?
Eintragen am: 17.05.2009
Die christlichen Extremcoreler von "Zao" kenne ich erst seit 2004, die Truppe existiert jedoch schon seit 1994. "Zao" ist vor allem stimmlich sehr extrem, die Schreistimme klingt als wenn der Sänger fast Blut und Galle herausschreit, was sonst, meiner Meinung nach, nur bei alten "Haste The Day" und den unvergessenen "With Passion" der Fall ist. Eine extreme Stimme und cleaner Gesang - was jetzt nach den Standardzutaten klingt, wird im neuesten Output aber überdurchschnittlich gut präsentiert. Die Produlktion fällt angenehm auf, spielen doch alle Bandmitglieder gegen eine Nebelgitarrenwand an und der Sound klingt nicht überproduziert klar, sondern dreckig, roh und wie aus einem Raum über einem, was durchaus postiv gemeint ist (man kann hier auch religiosen Subtext einfügen). "Zao" klingen wie eine Black-Metal-Band aus der christlichen Ecke, die öfters eine Tete-a-Tete mit betrunkenen Postrockbands haben. Rückständigkeit oder gar Anpassung an derzeitige Trends kann man den Urgesteinen definitiv nicht vorwerfen. Besonders hervorzuheben gilt der Song "Romance Of The Southern Spirit", der sehr rockig und mit einer eingängigen Hookline und angenehmen Cleanparts aufwartet und der Schlusstrack "Quit Passenger Part II" der sehr progressiv und mächtig zum Ende in sich kollabiert. Man bekommt hier also Metalcore mit typischen Trademarks, in untypischen Soundgewand (weil ausnahmsweise nicht überproduziert und nicht brutal in die Ohren knallend, sondern passiver) und vielen progressiven und rockigen Strukturen. Ein sehr sehr gutes Album - weil hier werden andere Wege gegangen. Mutig, ich höre die Scheibe sehr gern und oft und bisher ergeben sich keine Abnutzungserscheinungen, weil ich denke dass das so bleibt und noch ein bisschen Platz bis zu einem 10-Punkte-Album ist: 9/10.
Pro
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Kontra
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