TOUCHE AMORE - IS SURVIVED BY
Eintragen am: 16.09.2013
Zwei Jahre ist es schon wieder her, dass Touché Amoré mit ihrem viel zu betörenden zweiten Longplayer "Parting The Sea Between Bightness And Me" allseits für Furore sorgte. Der ehemalige Untergrund-Tipp mit seiner ruppigen, aber verdammt emotionalen Art und Weise Hardcore zu spielen wurde fame und die Kalifornier tourten sich weiter durch die Welt, stets mit dem Wissen im Rücken, dass sie es in recht kurzer Zeit in den Olymp der gegenwärtigen Post Hardcore-Recken geschafft haben. Und so stiegen natürlich auch die Erwartungen an weiteren Output, der nach einigen Splits nun in ihrem dritten Album "Is Survived By" mündet. Die Band aus L.A. hat sich davon jedoch keineswegs beeindrucken lassen und spielt weiter ihren Stiefel runter, ohne dabei jedoch das bisherige Werk einfach nur zu wiederholen.
Dies fällt vielleicht zu Beginn nicht gleich auf, wenn "Just Exist" mit klingenden Gitarren und rumpelnden Drums in hysterisches Zucken ausartet und Frontmann Jeremy Bolm sich wie eh und je mit den Grenzen der eigenen Existenz befasst. "To Write Content" zeigt dann, dass Touché Amoré musikalisch ein wenig aufgeräumter wirken. Keine Angst, die Rage und die blinde Wut bleiben weiterhin Teil von TA, aber einige Melodien mogeln sich nun ein wenig mehr hervor, stille Passagen besitzen nun ein kleines My mehr Schönheit, ja beinahe Klarheit, sodass Tracks wie das angesprochene "To Write Content" oder das wunderschöne, von mitreißenden Melodien nur so strotzende "Anyone/Anything" eine neue Stufe des typischen Sounds beinhalten. Immer noch rotzig, ungestüm und voller Aggressionen, aber stets mit dem suchenden Blick nach innen, durchpflügen die Songs mit viel rauer Härte und einigen schrillen Tönen das Innenleben von Jeremy Bolm. Es wird mal sehr ruhig und nur seine Stimme sowie klapperndes Schlagzeug stehen da in dieser dunklen Stille ("DNA"), dann wiederum erfüllen bezaubernde Melodien den Raum und wandeln sich in verzerrende Bilder, voll von drückenden Momenten der Selbstoffenbarung: "I'm Starved For Your Acceptance And I Work For Your Applause" ("Harbor").
Touché Amore sind in ihrem Element und spielen über die knapp 30 Minuten verdammt groß auf. Sie haben sich ein wunderbares Stück weiterentwickelt, was sich vor allen Dingen noch einmal gegen Ende von "Is Survived By" zeigt. "Non Fiction" startet mit sehr leisen, betörenden Tönen und besteht am Ende nur aus meterhohen Gitarrenwänden, "Steps" berührt mit seiner simplen, aber alles umreißenden Hook und der Titeltrack, der gleichzeitig der letzte Song der Platte ist, bestätigt dann noch einmal den Eindruck, hier erneut einem Meisterwerk von TA lauschen zu können, und führt einen schnellen, sich überschlagenden Post Hardcore auf, der durch musikalische Finessen wie schicken Bassläufen, introvertierten Melodien und großartigem Schlagzeug-Spiel einfach nur der Wahnsinn ist - was für ein Finale, was für ein Album.
Und so bleibt zum Schluss nichts weiter als zu gratulieren, als zu sagen: Touché Amoré, ihr habt es schon wieder gemacht, und sogar noch ein Stück weit besser. "Is Survived By" ist großartig, unvergleichbar, berührend. Es nimmt dich für eine halbe Stunde in eine andere Welt, die nicht besser ist, die aber echt ist. Eine der Platten des Jahres - ohne Frage.

Dies fällt vielleicht zu Beginn nicht gleich auf, wenn "Just Exist" mit klingenden Gitarren und rumpelnden Drums in hysterisches Zucken ausartet und Frontmann Jeremy Bolm sich wie eh und je mit den Grenzen der eigenen Existenz befasst. "To Write Content" zeigt dann, dass Touché Amoré musikalisch ein wenig aufgeräumter wirken. Keine Angst, die Rage und die blinde Wut bleiben weiterhin Teil von TA, aber einige Melodien mogeln sich nun ein wenig mehr hervor, stille Passagen besitzen nun ein kleines My mehr Schönheit, ja beinahe Klarheit, sodass Tracks wie das angesprochene "To Write Content" oder das wunderschöne, von mitreißenden Melodien nur so strotzende "Anyone/Anything" eine neue Stufe des typischen Sounds beinhalten. Immer noch rotzig, ungestüm und voller Aggressionen, aber stets mit dem suchenden Blick nach innen, durchpflügen die Songs mit viel rauer Härte und einigen schrillen Tönen das Innenleben von Jeremy Bolm. Es wird mal sehr ruhig und nur seine Stimme sowie klapperndes Schlagzeug stehen da in dieser dunklen Stille ("DNA"), dann wiederum erfüllen bezaubernde Melodien den Raum und wandeln sich in verzerrende Bilder, voll von drückenden Momenten der Selbstoffenbarung: "I'm Starved For Your Acceptance And I Work For Your Applause" ("Harbor").
Touché Amore sind in ihrem Element und spielen über die knapp 30 Minuten verdammt groß auf. Sie haben sich ein wunderbares Stück weiterentwickelt, was sich vor allen Dingen noch einmal gegen Ende von "Is Survived By" zeigt. "Non Fiction" startet mit sehr leisen, betörenden Tönen und besteht am Ende nur aus meterhohen Gitarrenwänden, "Steps" berührt mit seiner simplen, aber alles umreißenden Hook und der Titeltrack, der gleichzeitig der letzte Song der Platte ist, bestätigt dann noch einmal den Eindruck, hier erneut einem Meisterwerk von TA lauschen zu können, und führt einen schnellen, sich überschlagenden Post Hardcore auf, der durch musikalische Finessen wie schicken Bassläufen, introvertierten Melodien und großartigem Schlagzeug-Spiel einfach nur der Wahnsinn ist - was für ein Finale, was für ein Album.
Und so bleibt zum Schluss nichts weiter als zu gratulieren, als zu sagen: Touché Amoré, ihr habt es schon wieder gemacht, und sogar noch ein Stück weit besser. "Is Survived By" ist großartig, unvergleichbar, berührend. Es nimmt dich für eine halbe Stunde in eine andere Welt, die nicht besser ist, die aber echt ist. Eine der Platten des Jahres - ohne Frage.
Pro
- Post Hardcore, wie er besser nicht sein könnte
- Absolut runde Platte, alles passt, keine Sekunde wird verschwendet
- Songwriting, Instrumentierung, Lyrics: alles groß
Kontra
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