REDCRAVING - LETHARGIC WAY TOO LATE
Eintragen am: 18.11.2009
Auf den ersten Blick, bzw. auf den ersten Hördurchlauf, passt bei der Berliner Band REDCRAVING erstmal gar nichts. Der Titel passt zur Platte nicht, das Intro nicht zum Rest der Lieder, und die Lieder an sich passen auch nicht zueinander. Einfach komplettes Chaos.
Doch was bei vielen anderen Bands der totale Supergau bedeutet, ist bei REDCRAVING so gewollt. Denn nach mehrmaligem Hören der Debüt-EP entdeckt man ein gewisses System hinter ihrer chaotischen Fassade. Ihr System heißt schlicht und einfach: Liebe zur Musik. Frei von jeglichen Konventionen. Die Hauptstädter, die es schon seit 2007 gibt, und nach einigen Besetzungswechseln erst jetzt so richtig durchstarten, wollen sich in keine Schublade stecken lassen. Und das hört man ihnen auch durchweg an.
Die EP beginnt als Intro mit Hank Williams' "I saw the light". Ein beruhigender Chorus, der einen nicht erahnen lässt, was gleich folgen wird. Denn mit "We sleep in silence" schlägt einem das komplette Chaos ins Gesicht. Ein Track voller Versatzstücke - von (Post-)Hardcore, über Screamo, bis zu groovigen Melodien. Alles wird munter miteinander kombiniert, durchaus gewandt, bekommt man aber einen eher spärlichen Zugang zum Material und so geht es auch weiter. "Delete" ist zwar nicht mehr ganz so sperrig wie der Opener, braucht aber trotzdem mehrere Anläufe. Das Stück kommt durch seine starken Gitarrenriffs sehr kraftvoll rüber, ehe es dann durch elektronische Spielereien (via Keyboard) ins teilweise Melancholische abgleitet. "The Delayed" birgt dann nicht mehr so viele Überraschungen wie die beiden Vorgänger und fällt im Vergleich ein wenig zurück. Bei "...His Queen As Well" können sich REDCRAVING aber nochmals steigern. Wiederum ein Song voller Energien, der sich durch gekonnte Breakdowns und elektronische Begleitung auszeichnen kann. Bevor wir zum Schlussakkord ansetzen, folgt mit "Seperate" dann ein sehr gelungener Interlude; quasi eine Verschnaufpause vom bisher Gelieferten. Ohnehin muss man bei REDCRAVING festhalten, dass sich die Stärken der EP erst im letzten Drittel der Platte entfalten, was genretypisch relativ ungewöhnlich ist. "The Gorge" zeigt als sieben minütiger Abschluss noch einmal, wozu die Berliner im Stande sind. Beginnt der Song eher schnell und progressiv, folgt mit cleanen Vocals der stärkste Emocore Anteil, der dann schließlich das ruhige Ende der Scheibe einläutet.
REDCRAVING können mit "Lethargic Way too Late" eine sehr facettenreiche Platte ihr Eigen nennen. Diese stellt aber an den geneigten Hörer hohe Ansprüche, die erst einmal gemeistert werden müssen. Wird diese Hürde genommen, so offenbart sich eine Scheibe voller Energie, die sich von Lied zu Lied steigert und mit "...His Queen As Well" und "The Gorge" ihre Höhepunkte findet. Schafft man den Sprung nicht, so bleibt wohl nur Chaos und Lethargie.
Doch was bei vielen anderen Bands der totale Supergau bedeutet, ist bei REDCRAVING so gewollt. Denn nach mehrmaligem Hören der Debüt-EP entdeckt man ein gewisses System hinter ihrer chaotischen Fassade. Ihr System heißt schlicht und einfach: Liebe zur Musik. Frei von jeglichen Konventionen. Die Hauptstädter, die es schon seit 2007 gibt, und nach einigen Besetzungswechseln erst jetzt so richtig durchstarten, wollen sich in keine Schublade stecken lassen. Und das hört man ihnen auch durchweg an.
Die EP beginnt als Intro mit Hank Williams' "I saw the light". Ein beruhigender Chorus, der einen nicht erahnen lässt, was gleich folgen wird. Denn mit "We sleep in silence" schlägt einem das komplette Chaos ins Gesicht. Ein Track voller Versatzstücke - von (Post-)Hardcore, über Screamo, bis zu groovigen Melodien. Alles wird munter miteinander kombiniert, durchaus gewandt, bekommt man aber einen eher spärlichen Zugang zum Material und so geht es auch weiter. "Delete" ist zwar nicht mehr ganz so sperrig wie der Opener, braucht aber trotzdem mehrere Anläufe. Das Stück kommt durch seine starken Gitarrenriffs sehr kraftvoll rüber, ehe es dann durch elektronische Spielereien (via Keyboard) ins teilweise Melancholische abgleitet. "The Delayed" birgt dann nicht mehr so viele Überraschungen wie die beiden Vorgänger und fällt im Vergleich ein wenig zurück. Bei "...His Queen As Well" können sich REDCRAVING aber nochmals steigern. Wiederum ein Song voller Energien, der sich durch gekonnte Breakdowns und elektronische Begleitung auszeichnen kann. Bevor wir zum Schlussakkord ansetzen, folgt mit "Seperate" dann ein sehr gelungener Interlude; quasi eine Verschnaufpause vom bisher Gelieferten. Ohnehin muss man bei REDCRAVING festhalten, dass sich die Stärken der EP erst im letzten Drittel der Platte entfalten, was genretypisch relativ ungewöhnlich ist. "The Gorge" zeigt als sieben minütiger Abschluss noch einmal, wozu die Berliner im Stande sind. Beginnt der Song eher schnell und progressiv, folgt mit cleanen Vocals der stärkste Emocore Anteil, der dann schließlich das ruhige Ende der Scheibe einläutet.
REDCRAVING können mit "Lethargic Way too Late" eine sehr facettenreiche Platte ihr Eigen nennen. Diese stellt aber an den geneigten Hörer hohe Ansprüche, die erst einmal gemeistert werden müssen. Wird diese Hürde genommen, so offenbart sich eine Scheibe voller Energie, die sich von Lied zu Lied steigert und mit "...His Queen As Well" und "The Gorge" ihre Höhepunkte findet. Schafft man den Sprung nicht, so bleibt wohl nur Chaos und Lethargie.
Pro
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Kontra
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