MY OWN PRIVATE ALASKA - AMEN
Eintragen am: 11.04.2010
Sobald man das erste mal die Myspace-Seite von MY OWN PRIVATE ALASKA besucht, denkt man aufgrund des Layouts, dass man es mit einer weiteren Deathcore-Band zu tun haben muss, bevor man auch nur einen Ton gehört hat. Ein gutes Beispiel, wie stark uns der visuelle Eindruck beeinflusst und wie schnell Vorurteile entstehen. Aber in Frankreich scheint man keine Lust zu haben, sich an irgendwelche musikalischen Konventionen zu halten oder auch einfach nicht das Bedürfnis danach zu verspüren, während man aus den anderen westeuropäischen Staaten meistens Standardkost und die 10. Kopie einer Kopie serviert bekommt. Diese Andersartigkeit bietet aber auch gerade ein gehöriges Maß an Eigenständigkeit und die Möglichkeit sich von eben diesen Kopien abzuheben. Zu den bekannteren Vertretern der französischen Unkonventionalität wie etwa GOJIRA, DAGOBA und CELESTE gesellen sich auch MY OWN PRIVATE ALASKA, die sich schon allein durch ihre Instrumentierung aus diesem Feld absetzen können.
Nur bestehend aus einem Schlagzeuger, einem Pianist und einem Sänger, der ein unglaublich breit gefächertes Spektrum von HIMschen Weltuntergangsgesängen über Spoken Words und Cleangesang bis hin zu heißerem Geschrei abdeckt, erschaffen M.O.P.A. ihren ganz eigenen Klangkosmos. Gitarre und Bass ersetzt dabei ohne weiteres das Piano, während die vertrackten Schlagzeugbeats eher sparsam eingesetzt werden, aber in den richtigen Momenten die Songs vorantreiben. Durch das stark klassisch geprägte Pianospiel, das auch bisweilen an MUSE erinnert, fühlt man sich irgendwie heimisch und findet sich gut zurecht im Sound von M.O.P.A., wobei ich ohnehin von dem schweren Klang eines Pianos sehr begeistert bin.
Bereits der Opener "Anchorage" erzeugt mit Spoken Words und einem reduzierten Sound eine Sogwirkung, die einen über die erste Hälfte des Albums nicht loslässt. Zwischen dem Gesang, auf dem viel Hall und Delay liegt, schimmern immer wieder kurze Samples durch und unterstützen den düsteren und melancholischen Eindruck, welchen die Texte erwecken. Gothic-artiger Gesang und ein stampfendes Schlagzeug leiten dann "After You" ein, dass sich in heißeres Geschrei und leicht weinerlichen Gesang, fernab von Emo-Klischees, steigert. Wobei die wundervollen Melodien auf dem Piano eine Stringenz erzeugen, die es leicht machen, den Songs zu folgen. "Die For Me", welches genauso wie "Page of a dictionary", "Kill me twice" und "I am an island" auch schon auf der selbstbetitelten EP vertreten waren, erinnert teilweise an LACRIMAS PROFUNDERE und entwickelt eine unheimliche Dynamik zwischen sanfteren und heftigeren Parts. Seinen Höhepunkt erlangt dieses Wechselspiel bei dem Cover von "Where did you sleep last night?": Unter das kratzigen Geschrei wird weiterhin der tiefe Gesang gemischt, was der Atmosphäre noch mehr Tiefe verleiht, bis sich die Screams komplett überschlagen. Diesen Moment und wie den Hörer das sanft dahingehauchte "Through" auffängt und das Piano ruhig aus dem Song geleitet, muss man selber erlebt haben. Allein die Leistung einem so bekannten und emotionsgeladenen Original noch mehr Tiefe zu verleihen, gebührt einer Würdigung.
Leider flachen die Songs danach etwas ab und verlieren besonders die Sogkraft, mit der sie einen mitgerissen haben, weshalb "Amen" die Höchstpunktzahl verwehrt bleibt. Jedoch haben M.O.P.A. genügend Alleinstellungsmerkmale zu bieten, um einen Kauf zu rechtfertigen. Einzig MOUSE ON THE KEYS fallen mir zum Vergleich ein, jedoch arbeiten diese nicht so songdienlich. Für den ehrlichen Käufer gibt es auch Value for Money in Form eines Packages aus Doppel-LP, CD sowie einer DVD, alles verpackt in ein tolles Artwork.
Nur bestehend aus einem Schlagzeuger, einem Pianist und einem Sänger, der ein unglaublich breit gefächertes Spektrum von HIMschen Weltuntergangsgesängen über Spoken Words und Cleangesang bis hin zu heißerem Geschrei abdeckt, erschaffen M.O.P.A. ihren ganz eigenen Klangkosmos. Gitarre und Bass ersetzt dabei ohne weiteres das Piano, während die vertrackten Schlagzeugbeats eher sparsam eingesetzt werden, aber in den richtigen Momenten die Songs vorantreiben. Durch das stark klassisch geprägte Pianospiel, das auch bisweilen an MUSE erinnert, fühlt man sich irgendwie heimisch und findet sich gut zurecht im Sound von M.O.P.A., wobei ich ohnehin von dem schweren Klang eines Pianos sehr begeistert bin.
Bereits der Opener "Anchorage" erzeugt mit Spoken Words und einem reduzierten Sound eine Sogwirkung, die einen über die erste Hälfte des Albums nicht loslässt. Zwischen dem Gesang, auf dem viel Hall und Delay liegt, schimmern immer wieder kurze Samples durch und unterstützen den düsteren und melancholischen Eindruck, welchen die Texte erwecken. Gothic-artiger Gesang und ein stampfendes Schlagzeug leiten dann "After You" ein, dass sich in heißeres Geschrei und leicht weinerlichen Gesang, fernab von Emo-Klischees, steigert. Wobei die wundervollen Melodien auf dem Piano eine Stringenz erzeugen, die es leicht machen, den Songs zu folgen. "Die For Me", welches genauso wie "Page of a dictionary", "Kill me twice" und "I am an island" auch schon auf der selbstbetitelten EP vertreten waren, erinnert teilweise an LACRIMAS PROFUNDERE und entwickelt eine unheimliche Dynamik zwischen sanfteren und heftigeren Parts. Seinen Höhepunkt erlangt dieses Wechselspiel bei dem Cover von "Where did you sleep last night?": Unter das kratzigen Geschrei wird weiterhin der tiefe Gesang gemischt, was der Atmosphäre noch mehr Tiefe verleiht, bis sich die Screams komplett überschlagen. Diesen Moment und wie den Hörer das sanft dahingehauchte "Through" auffängt und das Piano ruhig aus dem Song geleitet, muss man selber erlebt haben. Allein die Leistung einem so bekannten und emotionsgeladenen Original noch mehr Tiefe zu verleihen, gebührt einer Würdigung.
Leider flachen die Songs danach etwas ab und verlieren besonders die Sogkraft, mit der sie einen mitgerissen haben, weshalb "Amen" die Höchstpunktzahl verwehrt bleibt. Jedoch haben M.O.P.A. genügend Alleinstellungsmerkmale zu bieten, um einen Kauf zu rechtfertigen. Einzig MOUSE ON THE KEYS fallen mir zum Vergleich ein, jedoch arbeiten diese nicht so songdienlich. Für den ehrlichen Käufer gibt es auch Value for Money in Form eines Packages aus Doppel-LP, CD sowie einer DVD, alles verpackt in ein tolles Artwork.
Pro
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Kontra
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