LEON'S MASSACRE - WORLD=EXILE
Eintragen am: 30.10.2011
"Leons Massacre, mit Sicherheit eines der schrägsten Quintette die dem "Ösiland" je entsprungen sind. Von der brachialen Stimme bis zum derb hämmernden Schlagzeug sind Leons Massacre echt eine Klasse für sich. Es begann im frühen Sommer 2009 als Frontman Alex Massacre sich die 3 schrägsten Vögel aus seinem Heimatdorf zur Jamsession einlud."
Dieser Auszug rangiert definitiv auf den vorderen Plätzen der Gänsehaut erregenden Promo-Sheets der letzten Zeit, schon alleine wegen dem exzessiven Gebrauch des Wortes "schräg". Aber was soll's, denn ginge man allein nach der Label-Promotion, so würde man sich sicherlich kaum eine Platte mehr anhören, weil man schon vorher abgeschreckt wurde von dem, was da noch kommen soll. So ist man aber natürlich keinesfalls und "World=Exile" findet rasch den Weg in den Player, das Debüt-Album der Österreicher von Leon's Massacre, existent seit Mitte 2009 und scheinbar gaaanz schräge Vögel. Doch die Ernüchterung dahingehend folgt schnell, denn unter "schräg" erwarte ich persönlich mal mindestens stiltechnische Gratwanderungen eines Kalibers von Dr. Acula oder The Number Twelve Looks Like You. Es sei denn die Jungs sind privat verrückt drauf und rennen nachts auf die Bergwiesen und schubsen dort Kühe um - das sollte aber dann eher von geringerer Relevanz sein.
Wie dem auch sei, das Album beginnt mit dem rein instrumental orchestrierten Titeltrack doch sehr angenehm. Hier standen sicherlich die Werke des legendären Hans Zimmer Pate (ich denke da so an "Crimson Tide") und es kann sich wirklich hören lassen. Bis auf die stellenweise doch arg künstlich klingenden Orchester-Synthesizer, was aber immer ein kompliziertes Feld ist. Richtig durchgestartet soll dann mit "I'm awake" und zumindest meine persönlichen Erwartungen nach der Bandinfo werden ziemlich gut erfüllt: ziemlich Breakdown-lastiges Midtempo-Riffing mit immer wieder eingesetzten Dissonanzen. Emmure dürften meiner Meinung nach ein paar Hausnummern die Straße runter wohnen, möglicherweise auch Asking Alexandria. Kurzum begegnet einem hier der momentan omnipräsente Cocktail, der dutzende Kids auf Major-Tours von namhaften Klamotten-Marken zieht. Eine Tatsache, an der ich tatsächlich auch erstmal nichts auszusetzen habe. Positiv anzumerken ist ebenfalls der dezent punkige Einschlag, den die Riffs gerade im Mittelteil der Songs immer wieder an sich haben, was den Sound stellenweise so grob in Richtung A Static Lullaby oder Never See Tomorrow gehen lässt. Stichwort Sound: der reißt jetzt nicht gerade Europa aus der Krise, ist aber durchaus annehmbar und lässt sich gut anhören, gerade was die Gitarrenfraktion angeht.
In genannten Bahnen bewegt sich auch der Großteil der restlichen Songs: viele Déjà -vu-Erlebnisse sind also garantiert, was jetzt nicht die positivste Sache ist, aufgrund des von Leon's Massacre beackerten Genres aber nicht anders zu erwarten war. Der Anfang von "Tired heart" kommt mir dann aber arg bekannt vor, ich habe nur noch nicht rausgefunden, woher.
Alles in allem ist "World=Exile" aber doch recht hörbar geworden und Anhänger von oben zahlreich erwähnten Bands können ein Ohr riskieren, ob hier vielleicht ein persönlicher Geheimtipp für sie heranwächst. Mir persönlich ist es einfach zu austauschbar, über weite Strecken extrem vorhersehbar und eben irgendwie schon bekannt. Mein persönliches Highlight ist am Ende des Tages dann "There's no time to write a poem", das wirklich Einiges kann, einen frischen Genre-Mix bis in den Melodic HC inne hat und somit gleichsam Potential, das die Band in Zukunft unbedingt nutzen sollte.
Zwei Sachen noch zum Abschluss:
1. Ich bin im Allgemeinen ein großer Freund von Film-/Serienzitaten vor Breakdowns, etc, diese können auch gerne äußerst billig und klischéebehaftet sein. Dementsprechend hat mich das Family Guy-Quote ("Das ist noch härter als damals, als ich vergessen hatte, wie man sich hinsetzt") zum Schmunzeln gebracht, obwohl es objektiv betrachtet doch recht stümperhaft in den Song integriert wurde.
2. Ich bin im Allgemeinen ein großer Freund von Dubstep/D'n'B jeglicher Couleur, auch wenn Youtube und Facebook-Seiten mittlerweile davon schier überflutet sind. Wenn selbiger aber lieblos und schlecht produziert nach Schema F seinen Weg auf eine Platte findet ("IIII"), dann hätte ich doch lieber keinen.
Dieser Auszug rangiert definitiv auf den vorderen Plätzen der Gänsehaut erregenden Promo-Sheets der letzten Zeit, schon alleine wegen dem exzessiven Gebrauch des Wortes "schräg". Aber was soll's, denn ginge man allein nach der Label-Promotion, so würde man sich sicherlich kaum eine Platte mehr anhören, weil man schon vorher abgeschreckt wurde von dem, was da noch kommen soll. So ist man aber natürlich keinesfalls und "World=Exile" findet rasch den Weg in den Player, das Debüt-Album der Österreicher von Leon's Massacre, existent seit Mitte 2009 und scheinbar gaaanz schräge Vögel. Doch die Ernüchterung dahingehend folgt schnell, denn unter "schräg" erwarte ich persönlich mal mindestens stiltechnische Gratwanderungen eines Kalibers von Dr. Acula oder The Number Twelve Looks Like You. Es sei denn die Jungs sind privat verrückt drauf und rennen nachts auf die Bergwiesen und schubsen dort Kühe um - das sollte aber dann eher von geringerer Relevanz sein.
Wie dem auch sei, das Album beginnt mit dem rein instrumental orchestrierten Titeltrack doch sehr angenehm. Hier standen sicherlich die Werke des legendären Hans Zimmer Pate (ich denke da so an "Crimson Tide") und es kann sich wirklich hören lassen. Bis auf die stellenweise doch arg künstlich klingenden Orchester-Synthesizer, was aber immer ein kompliziertes Feld ist. Richtig durchgestartet soll dann mit "I'm awake" und zumindest meine persönlichen Erwartungen nach der Bandinfo werden ziemlich gut erfüllt: ziemlich Breakdown-lastiges Midtempo-Riffing mit immer wieder eingesetzten Dissonanzen. Emmure dürften meiner Meinung nach ein paar Hausnummern die Straße runter wohnen, möglicherweise auch Asking Alexandria. Kurzum begegnet einem hier der momentan omnipräsente Cocktail, der dutzende Kids auf Major-Tours von namhaften Klamotten-Marken zieht. Eine Tatsache, an der ich tatsächlich auch erstmal nichts auszusetzen habe. Positiv anzumerken ist ebenfalls der dezent punkige Einschlag, den die Riffs gerade im Mittelteil der Songs immer wieder an sich haben, was den Sound stellenweise so grob in Richtung A Static Lullaby oder Never See Tomorrow gehen lässt. Stichwort Sound: der reißt jetzt nicht gerade Europa aus der Krise, ist aber durchaus annehmbar und lässt sich gut anhören, gerade was die Gitarrenfraktion angeht.
In genannten Bahnen bewegt sich auch der Großteil der restlichen Songs: viele Déjà -vu-Erlebnisse sind also garantiert, was jetzt nicht die positivste Sache ist, aufgrund des von Leon's Massacre beackerten Genres aber nicht anders zu erwarten war. Der Anfang von "Tired heart" kommt mir dann aber arg bekannt vor, ich habe nur noch nicht rausgefunden, woher.
Alles in allem ist "World=Exile" aber doch recht hörbar geworden und Anhänger von oben zahlreich erwähnten Bands können ein Ohr riskieren, ob hier vielleicht ein persönlicher Geheimtipp für sie heranwächst. Mir persönlich ist es einfach zu austauschbar, über weite Strecken extrem vorhersehbar und eben irgendwie schon bekannt. Mein persönliches Highlight ist am Ende des Tages dann "There's no time to write a poem", das wirklich Einiges kann, einen frischen Genre-Mix bis in den Melodic HC inne hat und somit gleichsam Potential, das die Band in Zukunft unbedingt nutzen sollte.
Zwei Sachen noch zum Abschluss:
1. Ich bin im Allgemeinen ein großer Freund von Film-/Serienzitaten vor Breakdowns, etc, diese können auch gerne äußerst billig und klischéebehaftet sein. Dementsprechend hat mich das Family Guy-Quote ("Das ist noch härter als damals, als ich vergessen hatte, wie man sich hinsetzt") zum Schmunzeln gebracht, obwohl es objektiv betrachtet doch recht stümperhaft in den Song integriert wurde.
2. Ich bin im Allgemeinen ein großer Freund von Dubstep/D'n'B jeglicher Couleur, auch wenn Youtube und Facebook-Seiten mittlerweile davon schier überflutet sind. Wenn selbiger aber lieblos und schlecht produziert nach Schema F seinen Weg auf eine Platte findet ("IIII"), dann hätte ich doch lieber keinen.
Pro
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Kontra
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