CULT OF LUNA - ETERNAL KINGDOM
Eintragen am: 05.01.2009
Groß war die Spannung auf das neue Album im Vorfeld. Hatte ich die Band 2006 nach der Show im Berliner Knaack, die, wie man fairerweise erwähnen muss, ohne Sänger Klas Rydberg stattfand, gar komplett abgeschrieben. Zu viel Selbstbeweihräucherung, zu entrückt kam das rüber, was die Band dort bot. Folglich dauerte es sehr lange, bis ich es wagte, in die "Somewhere along the Highway" reinzuhören. Und anfangs sah ich den Eindruck jenes Abends bestätigt: Die rohe Brutalität der ersten beiden Alben war nahezu komplett einer großen Ruhe und fast schon Besinnlichkeit gewichen. Zwar war das nach der "Salvation" schon abzusehen, enttäuscht hat es mich dennoch. Erst 2008 wagte ich mich wieder an die "Somewhere..." heran und musste feststellen, dass ich wohl einfach noch nicht bereit oder reif genug war, um zu erkennen, welch großartiges Werk ich zuvor verschmäht hatte. Um die Entwicklung der Band zu begreifen, muss man (an)erkennen, dass der Stil des simplen Wechsels von ruhig
hypnotisierend zu brachial zerstörend auf Dauer eine Unterforderung des musikalischen Könnens der Herren darstellt.
"Eternal Kingdom" beschreitet den eingeschlagenen Weg weiter, gibt sich im Gros ruhig und atmosphärisch, teilweise gar minimalistisch, um in wenigen Momenten auszubrechen und kurz zu wüten und dann wieder in stillere Gewässer zu münden. Was diese Platte jedoch besonders macht und von den vorherigen Releases unterscheidet, ist der Mut zu kleinen, aber feinen Spielereien unterschiedlichster Art. So gibt es Passagen mit Elektro-Elementen (Österbotten), verstreute melodische Gitarrenläufe (Ugin), bisher unbekannt gewagte Perkussiv-Ausflüge und sogar Bläsereinsätze (The Lure).
Dabei klingt alles jedoch sehr viel bodenständiger und klarer, als alles was man von der Band bisher kannte, verliert aber keinesfalls an Größe und Epik (Eternal Kingdom, Following Betulas, Mire Deep) und hört sich nie unpassend an. Die Band benötigt keine 16 Gitarrenspuren mehr wie noch auf der ersten Full Length, die eine undurchdringbare und oft undefinierbare Wall of Sound kreierten. Die Bedrohlichkeit wird mit subtileren Mitteln erschaffen, die schiere Größe erst Nachhinein begriffen (auch durch Lesen der Texte) Das Kopfkino führt den Hörer durch dunkle beseelte Wälder, vorbei an kleinen Rinnsalen in denen neues Leben aufkeimt, durch verödete Steppen und zu haidnische Kultstätten. Man kann den moosigen Boden fast riechen, das Lagerfeuer beinahe knistern hören und die Allmacht der Natur fast am eigenen Körper spüren. Der Umstand, dass der Gesang im Vergleich zum Vorgänger quantitativ nochmals heruntergeschraubt wurde, erlaubt es, sich umso mehr in den Klangsphären zu verlieren.
Cult of Luna haben mit "Eternal Kingdom" eine große Platte geschaffen, die (zum Leidwesen der Nachbarn) laut gehört werden muss. Das Album ist in Hinsicht auf seine innere Geschlossenheit und seinen Abwechslungsreichtum im Grunde makellos, fordert vom Hörer aber die Bereitschaft, sich einzufühlen und den Fluss der Musik ununterbrochen zu lassen und das Album vielleicht 2mal hintereinander komplett durchlaufen zu lassen. Dafür wird man mit einem der großartigsten und mächtigsten Outros überhaupt belohnt.
hypnotisierend zu brachial zerstörend auf Dauer eine Unterforderung des musikalischen Könnens der Herren darstellt.
"Eternal Kingdom" beschreitet den eingeschlagenen Weg weiter, gibt sich im Gros ruhig und atmosphärisch, teilweise gar minimalistisch, um in wenigen Momenten auszubrechen und kurz zu wüten und dann wieder in stillere Gewässer zu münden. Was diese Platte jedoch besonders macht und von den vorherigen Releases unterscheidet, ist der Mut zu kleinen, aber feinen Spielereien unterschiedlichster Art. So gibt es Passagen mit Elektro-Elementen (Österbotten), verstreute melodische Gitarrenläufe (Ugin), bisher unbekannt gewagte Perkussiv-Ausflüge und sogar Bläsereinsätze (The Lure).
Dabei klingt alles jedoch sehr viel bodenständiger und klarer, als alles was man von der Band bisher kannte, verliert aber keinesfalls an Größe und Epik (Eternal Kingdom, Following Betulas, Mire Deep) und hört sich nie unpassend an. Die Band benötigt keine 16 Gitarrenspuren mehr wie noch auf der ersten Full Length, die eine undurchdringbare und oft undefinierbare Wall of Sound kreierten. Die Bedrohlichkeit wird mit subtileren Mitteln erschaffen, die schiere Größe erst Nachhinein begriffen (auch durch Lesen der Texte) Das Kopfkino führt den Hörer durch dunkle beseelte Wälder, vorbei an kleinen Rinnsalen in denen neues Leben aufkeimt, durch verödete Steppen und zu haidnische Kultstätten. Man kann den moosigen Boden fast riechen, das Lagerfeuer beinahe knistern hören und die Allmacht der Natur fast am eigenen Körper spüren. Der Umstand, dass der Gesang im Vergleich zum Vorgänger quantitativ nochmals heruntergeschraubt wurde, erlaubt es, sich umso mehr in den Klangsphären zu verlieren.
Cult of Luna haben mit "Eternal Kingdom" eine große Platte geschaffen, die (zum Leidwesen der Nachbarn) laut gehört werden muss. Das Album ist in Hinsicht auf seine innere Geschlossenheit und seinen Abwechslungsreichtum im Grunde makellos, fordert vom Hörer aber die Bereitschaft, sich einzufühlen und den Fluss der Musik ununterbrochen zu lassen und das Album vielleicht 2mal hintereinander komplett durchlaufen zu lassen. Dafür wird man mit einem der großartigsten und mächtigsten Outros überhaupt belohnt.
Pro
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Kontra
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