A TRAITOR LIKE JUDAS VS. MAINTAIN - LIFETIMES SPLIT
Eintragen am: 10.06.2011
Da haben sich ja zwei durchaus beachtliche Größen der deutschen Hard- bzw. Metalcoreszene versammelt, um diese "Lifetimes" betitelte Split-CD an den Start zu bringen. Schließlich liefern A Traitor Like Judas und Maintain seit geraumer Zeit (wenn auch im Falle von Ersteren mit äußerst variabler Besetzung) durchaus hochwertige Outputs ab. "Lifetimes" erscheint am 17. Juni via Swell Creek Records (u.a. All For Nothing) und bietet Einiges für den Liebhaber des melodischen und progressiv angehauchten Metalcore.
Den Auftakt machen A Traitor Like Judas aus Braunschweig mit einem gut einminütigen und recht einfallslosen Intro, dass als prägnante Phrase die Worte "These are our lifetimes, let's go" enthält - okay, das hätte etwas besser gelöst werden können, ist aber glücklicherweise keine Blaupause für die Qualitäten der folgenden fünf Songs inklusive einem Instrumental. "We are not done" startet schön treibend und mit ordentlich drückenden Vocals und geht vom 2step-Groove in einen melodischen Post-Hardcore-Part über, bevor dann ATLJ-typisch erstmals die Greifhand von der Gitarre genommen und der erste Moshpart unter das Volk geworfen wird. Guter Anfang. Auch bei Song Nummer zwei wird das Tempo durchgehend auf hohem Niveau gehalten und die Jungs zeigen (gerade an den sechs Saiten), was sie können. So lebt der Part von A Traitor Like Judas auf "Lifetimes" zumindest für mich vor allem von den Melodien, die gerade im Kontrast mit darauffolgenden Breakdowns immer wieder Misery Signals durchschimmern lassen. Ist das schlecht? Mitnichten! Hierbei sollte vielleicht auch noch mal eine Sache erwähnt werden für diejenigen, die die Historie der Braunschweiger in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren haben: es ist tatsächlich kein Originalmitglied mehr in der Besetzung, was ihnen meinem Empfinden nach auch oft eine negative Grundhaltung gegenüber der Band eingebracht hat (frei nach dem Motto: "Wie sollen die gut sein, ist doch keiner mehr von früher dabei."). Das halte ich aber für ziemlichen Mist, schließlich ist eine Band ja nicht gleich Bullshit, nur weil sie nicht klingen (können), wie zu Zeiten von beispielsweise "Too Desperate To Breathe In". Aber das ist ja alles andere als ein neuartiges Problem. Fakt ist, dass A Traitor Like Judas hier richtig gute Arbeit leisten und den Stil der "Endtimes" vielversprechend weiterführen. Das Ende der ersten Hälfte bildet das ziemlich epische "Make this happen", das live sicherlich für einige Crew-Vocal-Passagen vor der Bühne sorgen könnte.
Maintain kommen ohne Umschweife direkt zur Sache und fahren mit dem Opener "The epitome of apathy" den Härtegrad noch mal in die Höhe. Hier wird fies groovender Metalcore an der Grenze zum Death-Metal geboten, während die melodischen Aspekte jedoch auch nicht zu kurz kommen. Das ganze erinnert ab und an mal an Neaera zu Armamentarium-Zeiten, wenn auch die Stimme im Vergleich dazu eher im Hardcore-Bereich angesiedelt ist. Richtig stark ist hier der zweite Song "Episodes of solitude", der am Anfang dezent an alte As I Lay Dying erinnert und im Mittelteil dann einen Moshpart bietet, den man nicht schon in drei Kilometern Entfernung kommen sieht. Eher so einer von der Sorte, der sich von hinten anschleicht und auf die Schulter tippt, um einem dann nach dem Umdrehen direkt in die Fresse zu schlagen. Coole Sache. Auch bei den restlichen zwei Songs wird die Qualität durchweg hoch gehalten, es gibt viele Blasts und Pinch Harmonics zu hören und ehe man sich versieht, ist die gute halbe Stunde Spieldauer schon vorbei. Für mich persönlich geht der Sieg (wenn auch knapp) an Maintain, da die Mischung zwischen Härte und Melodieverständnis hier einfach richtig gut zusammen passt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass beide Bands richtig gute Arbeit geleistet haben. "Lifetimes" zeichnet sich jedoch nicht durch sonderliche Innovation aus: alle Elemente kennt man schon irgendwie, die Kombination daraus funktioniert aber und die Split bietet macht vom ersten bis zum letzten Track Spaß. Anspieltipps wären "Not (willing to) accept the world's ruin" (A Traitor Like Judas) und "Retribution" (Maintain).
Den Auftakt machen A Traitor Like Judas aus Braunschweig mit einem gut einminütigen und recht einfallslosen Intro, dass als prägnante Phrase die Worte "These are our lifetimes, let's go" enthält - okay, das hätte etwas besser gelöst werden können, ist aber glücklicherweise keine Blaupause für die Qualitäten der folgenden fünf Songs inklusive einem Instrumental. "We are not done" startet schön treibend und mit ordentlich drückenden Vocals und geht vom 2step-Groove in einen melodischen Post-Hardcore-Part über, bevor dann ATLJ-typisch erstmals die Greifhand von der Gitarre genommen und der erste Moshpart unter das Volk geworfen wird. Guter Anfang. Auch bei Song Nummer zwei wird das Tempo durchgehend auf hohem Niveau gehalten und die Jungs zeigen (gerade an den sechs Saiten), was sie können. So lebt der Part von A Traitor Like Judas auf "Lifetimes" zumindest für mich vor allem von den Melodien, die gerade im Kontrast mit darauffolgenden Breakdowns immer wieder Misery Signals durchschimmern lassen. Ist das schlecht? Mitnichten! Hierbei sollte vielleicht auch noch mal eine Sache erwähnt werden für diejenigen, die die Historie der Braunschweiger in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren haben: es ist tatsächlich kein Originalmitglied mehr in der Besetzung, was ihnen meinem Empfinden nach auch oft eine negative Grundhaltung gegenüber der Band eingebracht hat (frei nach dem Motto: "Wie sollen die gut sein, ist doch keiner mehr von früher dabei."). Das halte ich aber für ziemlichen Mist, schließlich ist eine Band ja nicht gleich Bullshit, nur weil sie nicht klingen (können), wie zu Zeiten von beispielsweise "Too Desperate To Breathe In". Aber das ist ja alles andere als ein neuartiges Problem. Fakt ist, dass A Traitor Like Judas hier richtig gute Arbeit leisten und den Stil der "Endtimes" vielversprechend weiterführen. Das Ende der ersten Hälfte bildet das ziemlich epische "Make this happen", das live sicherlich für einige Crew-Vocal-Passagen vor der Bühne sorgen könnte.
Maintain kommen ohne Umschweife direkt zur Sache und fahren mit dem Opener "The epitome of apathy" den Härtegrad noch mal in die Höhe. Hier wird fies groovender Metalcore an der Grenze zum Death-Metal geboten, während die melodischen Aspekte jedoch auch nicht zu kurz kommen. Das ganze erinnert ab und an mal an Neaera zu Armamentarium-Zeiten, wenn auch die Stimme im Vergleich dazu eher im Hardcore-Bereich angesiedelt ist. Richtig stark ist hier der zweite Song "Episodes of solitude", der am Anfang dezent an alte As I Lay Dying erinnert und im Mittelteil dann einen Moshpart bietet, den man nicht schon in drei Kilometern Entfernung kommen sieht. Eher so einer von der Sorte, der sich von hinten anschleicht und auf die Schulter tippt, um einem dann nach dem Umdrehen direkt in die Fresse zu schlagen. Coole Sache. Auch bei den restlichen zwei Songs wird die Qualität durchweg hoch gehalten, es gibt viele Blasts und Pinch Harmonics zu hören und ehe man sich versieht, ist die gute halbe Stunde Spieldauer schon vorbei. Für mich persönlich geht der Sieg (wenn auch knapp) an Maintain, da die Mischung zwischen Härte und Melodieverständnis hier einfach richtig gut zusammen passt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass beide Bands richtig gute Arbeit geleistet haben. "Lifetimes" zeichnet sich jedoch nicht durch sonderliche Innovation aus: alle Elemente kennt man schon irgendwie, die Kombination daraus funktioniert aber und die Split bietet macht vom ersten bis zum letzten Track Spaß. Anspieltipps wären "Not (willing to) accept the world's ruin" (A Traitor Like Judas) und "Retribution" (Maintain).
Pro
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Kontra
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