[Review] Coilguns - Commuters

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Kingpin
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[Review] Coilguns - Commuters

Beitrag von Kingpin »

Coilguns - Commuters

VÖ: 25.02.2013
Label: Pelagic Records - http://pelagic-records.com/

Bild

Tracklist
01. Commuters Part 1
02. Commuters Part 2
03. Hypnograms
04. Machines Of Sleep
05. Plug-In Citizens
06. Submarine Warfare Anthem
07. Minkowski Manhattan Distance
08. Blunderbuss Committee
09. 21 Almonds A Day
10. Flippists / Privateers
11. Earthians

Laufzeit: 49:57 min

Das Schweizer Trio Coilguns präsentiert sein großartiges Debüt namens „Commuters“ und hat es dabei in eine ungemein ansehnliche Verpackung gesteckt, welche wunderbar aufwendig ist und mit einem tollen Farbbruch bereits das Dialektische in ihren Tönen andeutet. Während die CD und ein Sticker bunten ausfallen, gibt es auf dem 5-fach (!) aufklappbaren Inlay allein nur noch zwei Farben zu sehen, und jene sind eher der Traurigkeit nahe. Nach der mauen Split mit KUNZ nun also das Full-Length-Debüt, und jenes kann ordentlich überzeugen.

Völlig verballernd startet "Commuters" auch, immer getragen von sauschnellem Drumming und einer gefälligen Rotzigkeit, die im Kern dem Chaos frönt. Verstörend klatschen dissonante Riffs auf sich überschlagendes Schlagzeugspiel, markieren dramatisch formulierte Gitarren ihren Welthass, ehe sich der Drummer in Rage boxt. „Machines Of Sleep" bietet dann wunderbar verstörenden Vocals und sperrig-verzehrte Riffs, katapultiert sich jedoch nach kurzer Zeit in ein Chaosgestüm mit leidendem Gesang und alles pulverisierenden Drums. Coilguns wissen wie man Anarchie auf Platten presst, ohne dabei willkürlich zu wirken - mensch wird dabei an die großartigen Grace.Will.Fall, Converge oder an The Dillinger Escape Plan erinnert, jedoch klingt "Commuters" dreckiger und an manchen Stellen auch unsauberer. Dies funktioniert jedoch, denn die Band killt jeden Zweifel am eigenen Vorhaben mit klarer Kompromisslosigkeit und eiskalter Brutalität. Dabei gibt es auch ruhigere Momente („Blunderbass Committee“) sowie die absolute Zerstörung in Form von kaputter Musik, deren Faden zu suchen keinen Sinn mach.

Ein phänomenal widerliches, live eingespieltes (!) Gewitter mit watschenden Riffs und zerstörerischem Schlagzeug, irgendwo zwischen Sludge, Hardcore, Chaos, Metal, Punk und viel Mathcore angesiedelt, gibt es somit auf „Commuters“ zu vernehmen, knapp 50 Minuten purste Anarchie. Coilguns rotzen ihr Ding herunter, bleiben aber immer fokussiert und behalten den Blick auf´s Ganze. Sicherlich kein Meilenstein des Chaos, dennoch aber für jeden Liebhaber des Genres ein Blick wert.

+ Setzt immense Energie frei
+ Technisch versiert

- Stimme etwas zu leise und kraftlos
- Songs zum Teil zu verspielt und ohne Konzept

Punkte: 07/10

Discographie
2013 - Commuters LP
2012 - Split w/ NVRVD
2012 - Stadia Rods EP
2011 - Split w/ KUNZ

https://www.facebook.com/coilguns
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