[Review] FAUST AGAIN - Illusions
Verfasst: 10.05.2013, 11:21
FAUST AGAIN - Illusions
VÖ: 01.02.13
Label: Noizgate Records (http://www.noizgate.com)

Tracklist:
01. Everyone's experience
02. My favorite masquerade
03. Break the silence
04. Something you've always missed
05. As the world forgets you
06. My self portrait
07. All the way down
08. The will to align
09. Amphigory
10. Impeccable
11. Synecdoche
12. Illusions
Spieldauer: 46:56 min
Fast zehn Jahre sind vergangen seit dem Debüt „Seizing Our Souls“ mit dem Übersong „The truth is absolution“, bei dem noch heute wohlige Jugenderinnerungen in mir aufsteigen. Doch über die Jahre habe ich etwas den Anschluss verloren an die Polen von FAUST AGAIN, nur um sie im Jahre 2013 mit dem mittlerweile vierten Studioalbum „Illusions“ wieder auf dem Plattenteller zu haben.
Und die Jahre haben Veränderungen gebracht. Das wird schon während der einleitenden Kombination „Everyone’s experience“/ „My favorite masquerade“ deutlich: So setzt man im Hause FAUST AGAIN deutlich mehr auf die Melodic Hardcore-Komponente, was einen durchaus schönen Kontrast zwischen heftigen Strophen und melodischem Chorus bereitet. Gerade die Melodien können hier überzeugen und machen Songs wie „As the worlds forget you“ gemeinsam mit den gelungenen Lyrics zu einer runden Sache. Jedoch wirkt „Illusions“ – wohl auch wegen der etwas schwachbrüstigen Produktion – gerade in härteren Parts sehr zahm und drucklos.
Coole Ausnahme hierbei: „All the way down“, welches mit Metalriffs à la FALL OF SERENITY der „The Crossfire“ – Epoche startet, immer wieder Göteborger Flair aufkommen lässt und sich im hinteren Teil immer stärker in sehr gediegenen Melodieläufen verliert. Sänger Marcin Pyszora kann die Herkunft aus dem Metalcore/ Hardcore nicht verbergen, was ein gewisses Alleinstellungsmerkmal FAUST AGAINs gegenüber den Genrekollegen darstellt… der singt nämlich ziemlich evil.
Immer wieder widmet man sich auch progressiven Spielereien, wie beim abschließenden Titeltrack, oder geht den komplett anderen Weg und rumpelt Death Metal-Parts nur so herunter. Aber irgendetwas fehlt „Illusions“, was es für mich zu einem sehr guten Album machen würde. Sind die Lyrics zwar überdurchschnittlich und das Songwriting gekonnt und auch hinreichend innovativ, so vermisse ich dennoch die vergangenen Tage der Eskalationen und Backpfeifen, die man sich bei einer FAUST AGAIN-Platte abholen konnte. Und irgendwie kann ich die Vermutung nicht ganz bestreiten, dass man das überfüllte Metalcore-Lager verlassen hat, nur um sich dann in einem noch überfüllteren Postcore-Genre wiederzufinden, da diverse Kollegen dieselbe Idee hatten.
So bleibt „Illusions“ für mich leider nur ein leicht überdurchschnittliches Album. Für höhere Punkte fehlen hier einfach die noch konsequenter umgesetzten Stilbrüche, wie sie beispielsweise SVALBARD auf der neuen „Gone Tomorrow“ EP anzutreffen sind. Fans des Genres bzw. alte FAUST AGAIN-Anhänger sollten reinhören, auch wenn letztere eventuell etwas enttäuscht werden könnten.
+ variables Songwriting
+ massive Vocals
+ intelligente Lyrics
- Dampfwalze mit Handbremse
- manchmal zu verspielt
- Produktion
Punkte: 6/10
Discografie
2003 - Seizing Our Souls
2005 - Hope Against Hope
2009 - The Trail
2013 - Illusions
Links:
http://www.facebook.com/faustagain
VÖ: 01.02.13
Label: Noizgate Records (http://www.noizgate.com)
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Tracklist:
01. Everyone's experience
02. My favorite masquerade
03. Break the silence
04. Something you've always missed
05. As the world forgets you
06. My self portrait
07. All the way down
08. The will to align
09. Amphigory
10. Impeccable
11. Synecdoche
12. Illusions
Spieldauer: 46:56 min
Fast zehn Jahre sind vergangen seit dem Debüt „Seizing Our Souls“ mit dem Übersong „The truth is absolution“, bei dem noch heute wohlige Jugenderinnerungen in mir aufsteigen. Doch über die Jahre habe ich etwas den Anschluss verloren an die Polen von FAUST AGAIN, nur um sie im Jahre 2013 mit dem mittlerweile vierten Studioalbum „Illusions“ wieder auf dem Plattenteller zu haben.
Und die Jahre haben Veränderungen gebracht. Das wird schon während der einleitenden Kombination „Everyone’s experience“/ „My favorite masquerade“ deutlich: So setzt man im Hause FAUST AGAIN deutlich mehr auf die Melodic Hardcore-Komponente, was einen durchaus schönen Kontrast zwischen heftigen Strophen und melodischem Chorus bereitet. Gerade die Melodien können hier überzeugen und machen Songs wie „As the worlds forget you“ gemeinsam mit den gelungenen Lyrics zu einer runden Sache. Jedoch wirkt „Illusions“ – wohl auch wegen der etwas schwachbrüstigen Produktion – gerade in härteren Parts sehr zahm und drucklos.
Coole Ausnahme hierbei: „All the way down“, welches mit Metalriffs à la FALL OF SERENITY der „The Crossfire“ – Epoche startet, immer wieder Göteborger Flair aufkommen lässt und sich im hinteren Teil immer stärker in sehr gediegenen Melodieläufen verliert. Sänger Marcin Pyszora kann die Herkunft aus dem Metalcore/ Hardcore nicht verbergen, was ein gewisses Alleinstellungsmerkmal FAUST AGAINs gegenüber den Genrekollegen darstellt… der singt nämlich ziemlich evil.
Immer wieder widmet man sich auch progressiven Spielereien, wie beim abschließenden Titeltrack, oder geht den komplett anderen Weg und rumpelt Death Metal-Parts nur so herunter. Aber irgendetwas fehlt „Illusions“, was es für mich zu einem sehr guten Album machen würde. Sind die Lyrics zwar überdurchschnittlich und das Songwriting gekonnt und auch hinreichend innovativ, so vermisse ich dennoch die vergangenen Tage der Eskalationen und Backpfeifen, die man sich bei einer FAUST AGAIN-Platte abholen konnte. Und irgendwie kann ich die Vermutung nicht ganz bestreiten, dass man das überfüllte Metalcore-Lager verlassen hat, nur um sich dann in einem noch überfüllteren Postcore-Genre wiederzufinden, da diverse Kollegen dieselbe Idee hatten.
So bleibt „Illusions“ für mich leider nur ein leicht überdurchschnittliches Album. Für höhere Punkte fehlen hier einfach die noch konsequenter umgesetzten Stilbrüche, wie sie beispielsweise SVALBARD auf der neuen „Gone Tomorrow“ EP anzutreffen sind. Fans des Genres bzw. alte FAUST AGAIN-Anhänger sollten reinhören, auch wenn letztere eventuell etwas enttäuscht werden könnten.
+ variables Songwriting
+ massive Vocals
+ intelligente Lyrics
- Dampfwalze mit Handbremse
- manchmal zu verspielt
- Produktion
Punkte: 6/10
Discografie
2003 - Seizing Our Souls
2005 - Hope Against Hope
2009 - The Trail
2013 - Illusions
Links:
http://www.facebook.com/faustagain