[Review] Desert Beneath The Pavement - Transit

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Kingpin
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[Review] Desert Beneath The Pavement - Transit

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Desert Beneath The Pavement - Transit

VÖ: 26.10.2012
Label: DIY

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Tracklist
01. For Futility
02. God Meant New York
03. On The Truck Bed
04. Shambala
05. Do You Feel It When I Google You?
06. Shambala (feat. Max Feibel)

Laufzeit: 45:28 min

In der Tradition von Bands wie Cult Of Luna, Neurosis und Fallo Of Efrafa sehen sich die fünf Mitglieder von Desert Beneath The Pavement, die sich Ende 2010 zusammengetan haben und aus Mannheim stammen. Mit „Transit“ erschien Ende letzten Jahres ihre Debüt-Scheibe, welche mit sechs Tracks auf eine stolze Spielzeit von ca. 45 Minuten kommt und ausufernden Post Metal mit wuchtigem Post Core verbindet. Das Quintett setzt dabei auf die Kraft der Zeit und lässt den einzelnen Tracks eine Menge Freiraum, um sich gänzlich zu entfalten. Angereichert durch Sludge- und Doom-Elemente verfangen sich die Tracks in einem zum Teil großartigen Zusammenspiel aus treibendem Schlagzeug und virtuosen Gitarren. Traurige Melodien und böse brummende Gitarrenwände gibt es dabei zu vernehmen, aber auch kleine Momente der warmen Schönheit, die jedoch stets wieder zu Boden gerissen werden von den entmenschlichten Riffs, die nicht mehr von dieser Welt sind. Das menschliche Drama, umgeben von stumpfem Hass und wiederkehrender Beklemmung rund um das eigene Handeln, vollzieht sich auf „Transit“ in ansprechend dargebotener Weise und lässt das Werk der Band extrem voluminös erscheinen. Der Gesang und dazugehörige Screams werden in den einzelnen Tracks verschieden eingesetzt und bilden teilweise nur das Beiwerk zu den niederschlagenden Rock-Opern.

Die selbst herausgebrachte Platte kommt dabei in einem tollen Gewand daher, welches u.a. sehr passende Bilder des polnischen Fotografen Tom Wasilewski beinhaltet und die Grundstimmung der Tracks mit dem düsteren Artwork wunderbar auffängt. Dementsprechend sind auch die Lyrics verfasst sowie auch der Sound geartet; alles durchzogen von kantigen Realitäten, vor denen man gern die Augen verschließt, welche aber auch Teil unserer Wahrnehmung sind. „Transit“ ist somit schlussendlich ein großes Post-Werk, welches sich irgendwo zwischen Doom und Hardcore und Metal und Rock die Zeit nimmt, ein ganz eigenes Universum der Beengtheit zu erschaffen, voller Reibungen, Verlusten, Ängsten und einer Kaputtheit, die sich in die Rinden der Hirne frisst: "Hier stehe ich, als Substanz, und ich falle" - immer wieder und wieder, ohne Unterlass. Bedrückende Pracht, dieses Werk.

Punkte: 08/10

Discographie
2012 - Transit LP

https://www.facebook.com/DesertBeneathThePavement
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