[Review] Malignancy - Eugenics

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Rickster
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[Review] Malignancy - Eugenics

Beitrag von Rickster »

Malignancy - Eugenics

VÖ: 12.10.2012
Label: Hammerheart Records http://www.hammerheart.com

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Tracklist:
01. Intro
02. Type Zero Civilization
03. Eugenics
04. Extinction Event
05. Global Systemic Collapse
06. Cataclysmic Euphoria
07. Separatists
08. Monstrous Indifference
09. Cryptobiosis
10. Creatures of Conformity
11. The Breach

Laufzeit: 33:27 Minuten

Was lange währt wird gut – so oder so ähnlich scheint wohl die Philosophie der New York Deather Malignancy zu sein. Zumindest lässt der Umstand, dass die Amis in 20 Jahren Bandbestehen mit „Eugenics“ unlängst ihr gerade mal drittes Album losließen, dies vermuten. Ob und wie der Plan aufgeht bleibt die Entscheidung des Hörers.

Nach einem witzigen Intro aus kurzen Radiofetzen gibt es vorwiegend Eines: auf die Rübe bis der ganze Brei darin herausquillt.
Dabei gibt es alles, was von Schädelspaltern der New Yorker Schule erwartet wird: Highspeed Geballer bis zum Abwinken, hochtechnische Frickelparts, Killergroove und heftige Breaks, die sich mit Slam Parts die Klinke in die Hand geben. In Verbindung mit allerlei vokalen Abartigkeiten aus finsteren Growls und Schreien gibt es hier also einen knapp 33-minütigen Soundtrack zum gepflegten Freidrehen.

Da ständiges „In your Face“-Geballer erfahrungsgemäß aber sehr schnell ermüdend wirkt, haben die Mannen um das einzig verbliebene Gründungsmitglied Danny Nelson (Gesang) versucht durch vereinzelte ruhigere Songteile eventuell aufkommender Langeweile entgegen zu wirken. Das beste Beispiel dafür ist die ruhige Einleitung zum Song „Global Systemic“, der, wie sollte es auch anders sein, nicht lange ruhig bleibt und wieder in hemmungslosem Geknüppel endet. Hier und da hat sich auch das ein oder andere Solo auf die Platte verirrt, wie beim verhältnismäßig langsamen „Separatists“.

Trotz allem regiert auf „Eugenics“ vorwiegend die extreme Tech-Death-Keule, die einen doch irgendwann erschlägt und man somit die Aufmerksamkeit oder wahlweise das Bewusstsein verliert. Rein technisch gesehen gibt es an Malignancy nicht ansatzweise Kritik zu üben. Die Riffsalven werden abgefeuert als ob es nichts leichteres gäbe, während sich am Schlagzeug die Richtung im Sekundentakt ändert brummelt der Bass vergnügt hin und her und auch der Gesang ist extrem genug um keine Wünsche offen zu lassen.

Leider bleibt bei diesem technisch gekonnten Extremgeknüppel nicht viel hängen und irgendwann rauscht „Eugenics“ einfach nur vorbei wie ein ICE. Da hätte eine Band mit solch langer Bühnenerfahrung durchaus mehr draus machen können, ob nun durch entspanntere Teile oder neue Ideen sei mal dahingestellt. An mangelndem Können und technischer Raffinesse kann es bei Malignancy nicht liegen. Vielleicht beim nächsten Mal.

Wer Extreme sucht, sollte trotzdem mal reinlauschen!

Punkte: 6/10

Discografie:
2012 - Eugenics
2007 - Inhuman Grotesqueries
1999 - Intrauterine Cannibalism

http://malignancy.com/
http://www.facebook.com/MalignancyOfficial
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