[Review] Blackwater - Founded on the shambles

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
xDAVIDx
PA Redakteur
PA Redakteur
Beiträge: 899
Registriert: 06.06.2005, 13:51
Wohnort: BERLIN - N44

[Review] Blackwater - Founded on the shambles

Beitrag von xDAVIDx »

Blackwater - Founded on the shambles

Label: DIY
Website: http://www.facebook.com/blackwaterofficial

Bild

Tracklist:
01. Man is the cruelest animal
02. Duality
03. Cross the rubicon
04. Founded on the shambles

Laufzeit: 13:42 min

Wer sich allein die selbstauferlegte Genrebezeichnung der netten Herren aus Kiel zu Herzen nimmt, sollte sich in etwa gerüstet fühlen für das, was ihn auf 'Founded on the shambles' erwartet. Wer beim Hören dennoch nahe des Herzinfarktes stehen sollte, hat schlicht die Größe und Brachialität der Band unterschätzt. Denn nach eigenen Angaben verschreibt sich der 2008 gegründete Fünfer dem Death bzw Black Metal. Und tatsächlich ist das hier in erster Linie großartig hartes Geknüppel mit viel Death, das einen in den 13:42 Minuten Spielzeit der EP ordentlich unter Strom setzt. Wer sich damit arrangieren kann, wird hier definitiv seinen Spaß haben. Das Paket ist in seiner Härte nämlich durchaus sehr abwechslungsreich geschnürt, sodass jeder der vier Songs in seinen knapp dreieinhalb Minuten genug für mehrere interessante Hördurchläufe mitbringt.

Neben den obligatorischen Blasts offenbaren Blackwater nämlich ein feines Gespür für gute Melodien wie beispielsweise im Intro zu 'Cross the rubicon'. In Kombination mit der chaotischen Vertracktheit, vor allem aber mit dem durchaus anspruchsvollen Songwriting, ergibt das einen weit über dem Durchschnitt liegenden Genre-Cocktail. Anders war das aber bei der Liste der ehemaligen Bands (unter anderem Myra und Full Speed Ahead) auch nicht zu erwarten. Da steckt Können und ordentlich Erfahrung hinter.

Das wird durch den exzellenten Sound unterstützt, der zu jeder Zeit groß und wuchtig klingt. Hier ist durchweg alles auf atemberaubend hohem Niveau. Ein klarer Gitarrensound, ein durchdringendes Schlagzeug und die beiden Stimmen sind angenehm weit im Vordergrund, was man vor allem im Black Metal beileibe nicht immer hat. Soll mich keiner falsch verstehen: ich persönlich steh auf diesen rumpeligen lo-fi Black Metal Sound, aber hier würde ein solcher komplett das Potential der Musik verschenken. So allerdings hat 'Founded on the shambles' die Kraft, den fragilen Frieden mit der wehrten Nachbarschaft zu ruinieren und dem Sitznachbar in der Bahn die Zornesröte ins Gesicht zu treiben.

Bei all der Lobhudelei ob der musikalischen Klasse, bleibt einzig die kurze Spieldauer der - im Übrigen kostenfrei runterladbaren - EP zu beanstanden. Ich bin mir sicher, dass die Kieler genug Ideenreichtum innehaben, um auch eine Full Length abwechslungsreich und spannend zu gestalten. So bleibt der Kurzspieler hingegen ein vollmundiges Versprechen für zukünftige Großtaten. Auch nicht verkehrt.

Punkte: 8/10

Diskographie:
2012 - Founded on the shambles EP
Antworten