VÖ: 14.04.2012
Label: DIY
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Tracklist
01. Intro/Ladies And Gentleman
02. Young Pirate
03. After All
04. You Can´t Fuck With Me
05. How I Should
06. Leet Me Tell You A Story
Laufzeit: 21:08 min
Ja, Tatsache: Das habe ich so vorher noch nicht gehört. Mosh trifft Reggea trifft Punk trifft Pop Rock. Steve Rebell hat vollkommen Recht, so etwas habe ich noch nicht gehört. Der Münchner weiß demnach um seine Einzigartigkeit, aber weiß er auch, dass das noch lange keine gute Musik hervorbringt? Anscheinend nicht. „Something That You´ve Never Heard Before“, die erste EP Stefan Kapfer's vierköpfigem Projekt, vermischt nämlich eben jene vier Styles, verzettelt sich dabei immer wieder so gnadenlos, dass man sich manchmal schon ein bißchen schämt.
Klar, das „Intro“ mit dem Wechselspiel aus billigem Mosh, kurzen Offbeat-Reggea-Riffs und den schicken Trompeten-Sounds hat erst einmal einfach zwei Pluspunkte verdient, weil es verdammt trocken hingeschmissen wird, ohne auch nur eine Silbe dazu verlieren. Kaum macht der Herr Gesangsverein jedoch den Mund auf, bricht der kurze Zauber entzwei und heraus kommt schmieriger Pop Punk Rock, der mit schwachbrüstigem Gesang und recht simplen Riffs um die Ecke kommt. Dazu ein paar Bläser und immer wieder kurze, völlig sinnfreie Moshparts, die auch noch mit quälenden Growls versehen werden. „Young Pirate“ startet dann als Ska-Track, ehe nach nicht einmal 15 Sekunden vernachlässigbare Screams ertönen und man sich an den Kopf greift. Kann ja sein, dass das einige Leute lustig, andere Leute gar innovativ nennen, aber auf „Something That You´ve Never Heard Before“ werden einfach auf schier niveauloseste Art Genres aneinander gereiht, ohne den Verstand dabei zu nutzen. Kaum Übergänge, kein roter Faden, keine gedanklichen Verknüpfungspunkte: Steve Rebell zelebrieren den songwriterischen Stumpfsinn in Höchstform. Passend dazu wird mit „After All“ balladesker Pop Rock mit Xylophon und Schmacht-Hook gespielt und „You Can´t Fuck With Me“ birgt netten Reggea in sich, der jedoch mal wieder von dem schwachen Gesang des Frontmanns kaputt gemacht wird. Zum Ende wird es dann noch einmal ruhiger, so dass man einfach nur erschüttert ist, was für eine unpassende Aneinanderreihung an völlig inkompatiblen Songs hier erzeugt wurde. Wie völlig unterzuckerte Kinder greifen Steve Rebell nach allem was ihnen in die Finger kommt, ohne darauf Acht zu geben, ob es überhaupt zueinanderpasst.
Es ist zwar an sich ganz logisch, was man so einer Band empfiehlt, aber bei Steve Rebell fragt man sich, ob hier nicht gänzlich Hopfen und Malz verloren sind. Einige Parts und Melodien sind ganz nett, und auch die Bläser können was, aber was daraus gemacht wird, ist billiger, deutscher als deutsch klingender Pop Rock, erweitert um die sinnfreie Nutzung von „Hardcore“ und „Punk“ – besser: dem was die Band als „Hardcore“ und „Punk“ bezeichnet. Richtig großer Irrtum das Ganze.
Punkte: 03/10
Discographie
2012 - Something That You´ve Never Heard Before EP
http://www.facebook.com/SteveRebell