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[Review] The Blacklist Royals - Graveyard Shifts

Verfasst: 18.10.2012, 22:52
von Kingpin
The Blacklist Royals - Graveyard Shifts

VÖ: 21.09.2012
Label: Gunner Records - http://www.gunnerrecords.de

Bild

Tracklist
01. Brothers & Sisters
02. Gina
03. Bound & Drawn (Acoustic)
04. Twenty Six & Gone (Acoustic)
05. Riverside
06. Door To Door
07. Would You Love Me Still

Laufzeit: 18:20 min

Nachdem The Blacklist Royals aus Nashville sich schon zigfach den Arsch abgetourt haben und mit ihrem Debüt-Album „Semper Liberi“ einen Szene-Hit landen konnte, der auch über den Rock´n´Roll-Untergrund hinaus bekannt wurde, kommt mit „Graveyard Shifts“ eine neue EP auf den Markt. Darauf bieten die Vans Warped Tour-Dauerplatzhalter gewohnte Kost, die aber hin und wieder ordentlich in´s Gehör geht und irgendwo zwischen den älteren The Offspring, Gaslight Anthem und Social Distortion anzusiedeln ist.

„Graveyard Shifts“ beinhaltet dabei jedoch keine neuen Tracks, sondern allein Singles, B-Seiten und unveröffentlichtes Material aus den letzten Jahren. „Brothers & Sisters“ etwa stammt von der gleichnamigen Single und bietet minimal rotzigen Punk Rock, wobei die Betonung ganz klar auf dem Rock liegt und die Band recht munter drauf losrollt, dabei aber keiner Fliege etwas zu Leide tut. The Blacklist Royals spielen ihrer Stiefel wie gewohnt runter und servieren melodische Riffs, Mitsing-Hooks, die bis zum Erbrechen wiederholt werden, und ein schwunghaftes Tempo. Der Produktion fehlt es dabei ein wenig an Arschtritt und Energie, welche wahrscheinlich live recht schnell entsteht, so dass die Tracks der Jungs aus Nashville recht zahnlos wirken.

Dem etwas trägen „Gina“ geht es nicht anders, auch wenn die Orgeln stimmig sind und den Song enorm aufwerten. Die beiden folgenden Akustik-Tracks, welche bisher unveröffentlicht waren, sind atmosphärisch betrachtet gute Ware, können aber nicht wirklich überzeugen. Die drei Demo-Tracks am Ende der EP klingen noch einmal etwas kantiger und bieten Punk Rock mit viel Drive und dem Mitgröhl-Faktor 20. „Riverside“ macht richtig Spaß, vor allem die verspielten Melodien und das erneute Zusammenspiel mit den Orgelklängen. Jeder Song besitzt darüber hinaus unendlich viele „Oh-Ohs“, „Oho-Oho“s und „Ohohoho“s, was bereits nach kurzer Zeit etwas nervig ist und die Tracks, welche zumeist gar nicht schlecht geschrieben sind, doch stark abwertet. So richtig will der Funke nicht überspringen, auch wenn die Songs bei Weitem nicht als Ausschussware bezeichnet werden können.

„Graveyard Shifts“ ist somit definitiv eine Platte für Fans, die nicht mehr auf das neue Album warten können und sich bei den gefeierten Live-Shows der Band was Neues kaufen wollen – „Semper Liberi“ hat ja anscheinend schon jeder. Wer noch nicht Anhänger der Band ist, aber auf recht ungefährlichen und eingängigen Punk´n´Roll steht, kann aber auf jeden Fall auch mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 06/10

Discographie
2012 - Graveyeard Shifts EP
2010 - Semper Liberi LP

http://www.blacklistroyals.com