[Review] Thee Orakle - Smooth Comforts False
Verfasst: 16.10.2012, 18:37
Thee Orakle - Smooth Comforts False
VÖ: 16.04.2012
Label: ETHERAL SOUNDWORKS
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Tracks
01. Faraway Embrace
02. Psi-drama
03. Mysterious Hours
04. Foretoken
05. Evil Dreams
06. Winter Threat
07. The Bridge of the River Flowing
08. Hopefulness
09. Rescue of Mind
Spieldauer: 41:42 min
Drei Jahre nach ihrem Debüt-Longplayer "Metaphortime", in dem die siebenköpfige Band aus Portugal schon einiges an Fame hat ernten können, folgt nun "Smooth Comfort False", welcher uns eine Mixtur aus brachialen Riffs, knackig präzisen Drummings und unterschiedlichsten Gesängen bereitet. Zusätzlich haben sich die Iberer nicht nur mit Marco Benevento (THE FORESHADOWING) und Yossi Sassi Sa’aron (ORPHANED LAND) verstärkt, die an zum Teil Besorgnis erregenden Experimenten teilhaben durften; nein, auch die Produktion wurde nun von Multiinstrumentalist Daniel Cardoso betreut, was summa summarum eigentlich eine Wahnsinsplatte versprechen sollte. Eigentlich ist das Ganze auch recht gut gelungen, geht man jedoch etwas mehr ins teuflische Detail, müssen leider einige Abstriche gemacht werden.
Im Groben erst einmal kann man THEE ORAKEL unter dem Banner progressiven Metal mit einer gehöriger Portion "Doom" und "Gothic" einordnen, aber auch klassische Rockelemente wurden häufig mitverarbeitet. Neben dem Einsatz einer Vielzahl genrefremder Instrumente (Jazztrompete, Saxophon, diverse Synthies, Bouzouki
) ist hier die Gesangsarbeit äußerst charakteristisch, in dem meist zwischen dem engelsgleichen Gesang Micaela Cardosos und dem eher krächtzenden, anstrengenden Abgegrowle Pedro Silvas variiert wird. In diesem Punkt hätten wir auch gleich die erste elementare Schwäche der Platte ausgemacht.
Anfangs noch durchaus gefallend, kommt mir die nächste negative Erleuchtung als mich in "Psi-Drama" plötzlich ein erschreckend verwirrendes, arhythmisches Jazzgedudel übermannt.. welche tieferen Emotionen damit auch immer generiert werden sollten, meine kursierten im Bereich "Hä!?" und "What da fuck?!". Ab diesem Punkt achtete ich verstärkt auf die Art und Weise wie die Band ihren Willen, kreativ und innovativ tätig zu sein, umzusetzen versucht und darauf, wie dies mit dem Gesamtkonzept harmoniert.. und ich musste leider feststellen das Anspruch und Verarbeitung meist nicht Hand in Hand zu gehen scheinen. Ist das Grundgerüst doch durchaus solider Metal, wirken alle posttypischen Elemente und Ingredienzien doch häufig recht uninspiriert und irgendwie aufgesetzt, mit einer Rede Herrn Adolf Hitlers im Abspann der Platte, als uneingeschränkter Höhepunkt dieser Kuriositäten - inklusive eines tosenden „**** ****“. Welche Motiviation auch immer dahinter steckten und welche tieferen Gedanken dies auch immer im Hörer auslösen sollte, bleibt wohl einzig den Interpreten vorbehalten. Ich unterstelle hier mit Nichten niedere Ansichten, aber ob das die Ideallösung darstellt, den Hörer mit offenen, weitreichenden Gedanken zurückzulassen, bleibt doch arg anzuzweifeln. Ausnahmen in diesem Kontext bilden u.a. das Saxophon in "Rescue Of Mind" (tragischer Weise selbiges Werk welches der wohl unsäglichsten Person ever das Schlusswort überlässt), neben einigen Passagen des Openers "Faraway Embrace" oder auch "Mysterious Hours" sowie dem wohl funktionierensten Werk "Evil Dreams", in dem sich zur Abwechslung auch mal diverse Swing und Blues Elemente gut zu integrieren verstehen.
Doch spätestens ab Mitte des Langspielers, sagen wir ab dem schlageraffinen Schlummerstückchen "Winter Threat", wird es doch zusehend langweilig und eintönig. Ich verliere direkt Lust am Hören und lausche folglich eher gelangweilt nachstehenden Darbietungen.
Bevor ich mich jedoch wieder in zu harter Kritik verliere, sollte ich abschließend auch anführen, dass hier auf äußerst hohem Niveau gemeckert wird. Vielleicht zwingt einen die Unzahl an Releases dieses Genres etwas genauer hinzuschauen, und da offenbaren sich nun mal offenkundige Schwächen. Dies hält mich aber nicht davon ab zu betonen, dass das Grundgerüst der Scheibe absolut eingängiger und brauchbarer Metal ist, die Solos – wenn auch häufig sehr rockig daherkommend – sind allererster Güte und auch einige Grooves gehen wirklich gut rein! Und Madame Cardoso weiß zu 90% absolut zu überzeugen, was man von ihrem männlichen Pendant leider nicht unbedingt behaupten kann. So hört man der Band letzten Endes zwar an, dass sie darum bemüht ist, ein musikalisch hochwertiges und zeitgemäß klingendes Album zu erschaffen, im Bestreben darum hat man aber das Songwriting ein bisschen zu sehr vernachlässigt. "Smooth Comfort False" wirkt somit zum Teil etwas überladen, wenn auch überladen von Expertenhänden...
Punkte: 6/10
Discographie
2005 - Thee Orakle (Démo)
2007 - Secret (EP)
2009 - Metaphortime (CD )
2012 - Smooth Comforts False (CD)
VÖ: 16.04.2012
Label: ETHERAL SOUNDWORKS
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Tracks
01. Faraway Embrace
02. Psi-drama
03. Mysterious Hours
04. Foretoken
05. Evil Dreams
06. Winter Threat
07. The Bridge of the River Flowing
08. Hopefulness
09. Rescue of Mind
Spieldauer: 41:42 min
Drei Jahre nach ihrem Debüt-Longplayer "Metaphortime", in dem die siebenköpfige Band aus Portugal schon einiges an Fame hat ernten können, folgt nun "Smooth Comfort False", welcher uns eine Mixtur aus brachialen Riffs, knackig präzisen Drummings und unterschiedlichsten Gesängen bereitet. Zusätzlich haben sich die Iberer nicht nur mit Marco Benevento (THE FORESHADOWING) und Yossi Sassi Sa’aron (ORPHANED LAND) verstärkt, die an zum Teil Besorgnis erregenden Experimenten teilhaben durften; nein, auch die Produktion wurde nun von Multiinstrumentalist Daniel Cardoso betreut, was summa summarum eigentlich eine Wahnsinsplatte versprechen sollte. Eigentlich ist das Ganze auch recht gut gelungen, geht man jedoch etwas mehr ins teuflische Detail, müssen leider einige Abstriche gemacht werden.
Im Groben erst einmal kann man THEE ORAKEL unter dem Banner progressiven Metal mit einer gehöriger Portion "Doom" und "Gothic" einordnen, aber auch klassische Rockelemente wurden häufig mitverarbeitet. Neben dem Einsatz einer Vielzahl genrefremder Instrumente (Jazztrompete, Saxophon, diverse Synthies, Bouzouki
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Anfangs noch durchaus gefallend, kommt mir die nächste negative Erleuchtung als mich in "Psi-Drama" plötzlich ein erschreckend verwirrendes, arhythmisches Jazzgedudel übermannt.. welche tieferen Emotionen damit auch immer generiert werden sollten, meine kursierten im Bereich "Hä!?" und "What da fuck?!". Ab diesem Punkt achtete ich verstärkt auf die Art und Weise wie die Band ihren Willen, kreativ und innovativ tätig zu sein, umzusetzen versucht und darauf, wie dies mit dem Gesamtkonzept harmoniert.. und ich musste leider feststellen das Anspruch und Verarbeitung meist nicht Hand in Hand zu gehen scheinen. Ist das Grundgerüst doch durchaus solider Metal, wirken alle posttypischen Elemente und Ingredienzien doch häufig recht uninspiriert und irgendwie aufgesetzt, mit einer Rede Herrn Adolf Hitlers im Abspann der Platte, als uneingeschränkter Höhepunkt dieser Kuriositäten - inklusive eines tosenden „**** ****“. Welche Motiviation auch immer dahinter steckten und welche tieferen Gedanken dies auch immer im Hörer auslösen sollte, bleibt wohl einzig den Interpreten vorbehalten. Ich unterstelle hier mit Nichten niedere Ansichten, aber ob das die Ideallösung darstellt, den Hörer mit offenen, weitreichenden Gedanken zurückzulassen, bleibt doch arg anzuzweifeln. Ausnahmen in diesem Kontext bilden u.a. das Saxophon in "Rescue Of Mind" (tragischer Weise selbiges Werk welches der wohl unsäglichsten Person ever das Schlusswort überlässt), neben einigen Passagen des Openers "Faraway Embrace" oder auch "Mysterious Hours" sowie dem wohl funktionierensten Werk "Evil Dreams", in dem sich zur Abwechslung auch mal diverse Swing und Blues Elemente gut zu integrieren verstehen.
Doch spätestens ab Mitte des Langspielers, sagen wir ab dem schlageraffinen Schlummerstückchen "Winter Threat", wird es doch zusehend langweilig und eintönig. Ich verliere direkt Lust am Hören und lausche folglich eher gelangweilt nachstehenden Darbietungen.
Bevor ich mich jedoch wieder in zu harter Kritik verliere, sollte ich abschließend auch anführen, dass hier auf äußerst hohem Niveau gemeckert wird. Vielleicht zwingt einen die Unzahl an Releases dieses Genres etwas genauer hinzuschauen, und da offenbaren sich nun mal offenkundige Schwächen. Dies hält mich aber nicht davon ab zu betonen, dass das Grundgerüst der Scheibe absolut eingängiger und brauchbarer Metal ist, die Solos – wenn auch häufig sehr rockig daherkommend – sind allererster Güte und auch einige Grooves gehen wirklich gut rein! Und Madame Cardoso weiß zu 90% absolut zu überzeugen, was man von ihrem männlichen Pendant leider nicht unbedingt behaupten kann. So hört man der Band letzten Endes zwar an, dass sie darum bemüht ist, ein musikalisch hochwertiges und zeitgemäß klingendes Album zu erschaffen, im Bestreben darum hat man aber das Songwriting ein bisschen zu sehr vernachlässigt. "Smooth Comfort False" wirkt somit zum Teil etwas überladen, wenn auch überladen von Expertenhänden...
Punkte: 6/10
Discographie
2005 - Thee Orakle (Démo)
2007 - Secret (EP)
2009 - Metaphortime (CD )
2012 - Smooth Comforts False (CD)