VÖ: 29.06.2012
Label: District 763 Records - http://district763.de/
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Tracklist
01. Show Me Your Love
02. House Of Cards
03. Broken Hearts Capture Love
04. Lapdance (N.E.R.D. Cover)
05. A Song For The Oppressed
06. Broken Hearts Capture Love (Remix)
Laufzeit: 22:09 min
Aus Pforzheim kommt in Form der EP „Just A Shaking House Of Cards“ ein musikalisches Gemisch daher, welches von Metal, Screamo, Hardcore, Alternative Rock, Electro, Hiphop und Punk geprägt ist und sich allerhöchstens unter dem Begriff „experimentell“ einordnen lässt. Tankbreaking Sight heißt die dazugehörige Band, welche noch gar nicht so lange existiert und nun eben ihre erste EP nach monatelanger Arbeit über District 763 Records herausbringt.
Die sechs Jungs vermischen dabei wie erwähnt verschiedenste Genre und lassen druckvolle Metalriffs auf cleanen Gesang treffen, Rock-Parts auf tiefe Growls und Groove-Attacken auf ruhig-melodische Momente. Der rote Faden wird dabei vor allen Dingen von den Metalcore-Referenzen produziert, wobei er hin und wieder auch abhandenkommt und Tankbreaking Sight eher wie eine wenig talentierte Alternative Rock-Band klingt. Ein Grund dafür sind die beiden Frontmänner, die mit ihren Gesangseinlagen des Öfteren gelinde gesagt Schmerzen in den Ohren der Hörenden produzieren. Mal leicht schief, mal durch die Zweistimmigkeit einfach unpassend, zum größten Teil aber einfach viel zu schwachbrüstig, wird die gesamte EP von unterklassigen gesanglichen Passagen malträtiert. Zudem wissen auch die Screams, die Growls und das Schweine-Grunzen nicht so richtig zu gefallen, da die Vocal-Einheit der Band einfach alles will, aber nichts so richtig kann.
Ähnlich kommt Tankbreaking Sight auf musikalischer Ebene daher. Kein Riff will so richtig zünden, kein Mosh-Part wirklich was bewegen, kein emotionaler Moment wirklich ergreifen. Der zähe Metalcore der sechs Herren aus Pforzheim kann wenig begeistern und langweilt auch recht schnell. Die Neuinterpretation des N.E.R.D.-Klassikers „Lap Dance“ zeigt dann auch noch einmal die Ambitionen, aber auch die Grenzen der Band: Klar, ist mutig und eine echte Herausforderung, so einen Track zu covern, aber insofern wie in diesem Fall nur ein fader nach 2000 klingender Crossover-Track herauskommt, der mit humpelnden Raps und kindisch grummelndem Riffs ausgestattet ist, sollte man die eigenen Ansprüche hinterfragen. Wenn das der Pharrell hört! Interessanterweise lässt der Remix von „Broken Hearts Capture Love“ noch einmal kurz aufhorchen, da die Band auf jenem elektronisch untermalten Track zeigen kann, dass ihr eine gewisse Musikalität innewohnt. Nicht schlecht, und zur Verteidigung der Band muss gesagt werden, dass die EP immer wieder mal ordentliche Passagen wie etwa drückende Start auf „A Song For The Oppressed“ oder der wunderbar innehaltende Zwischenteil auf „Broken Hearts Capture Love“ parat hat. Insgesamt ist das alles aber bei weitem zu unausgegoren und zu wenig durchdacht.
„Einfach mal machen“ ist nicht immer der beste Weg, gerade so komplexe Musik auf ein hohes Level zu befördern. „Just A Shaking House Of Cards“ ist dementsprechend kein großer Wurf und ein Prototyp für „viel gewollt und wenig gekonnt“. Schade, denn es schimmern immer wieder ansprechende Fähigkeiten zwischen den lahmen Tracks durch, die auf mehr hoffen lassen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt aber reicht das nicht, denn die EP ist mehr als träge und musikalisch schwach. Da ist noch ganz, ganz viel Luft nach oben.
Punkte: 04/10
Discographie
2012 - Just A Shaking House Of Cards EP
http://tankbreaking-sight.com/