Seite 1 von 1

[Review] Forces At Work - Straight

Verfasst: 01.10.2012, 20:45
von Rickster
Forces At Work - Straight

Label: Hands Of Blue Records http://www.hands-of-blue.com/
VÖ: 27.04.2012

Bild

Tracklist:
01. The Mind Slavery
02. Nowhere
03. Logic Dead
04. Be Machine
05. Keep Marchin'
06. Virtual Fuhrer
07. Colours
08. Dharma
09. Sickness
10 Straight Into The Odd

Spieldauer: 53:39 Minuten

Ohje... manchmal machen es einem Bands nicht leicht, ein Review zu einer Platte zu schreiben. Eine dieser Bands hört auf den zugegebenermaßen eigenwilligen Namen Forces At Work. Eben diese brachten im April diesen Jahres den Silberling „Straight“ unter die Leute. Kräfte sind hier definitiv zu Werke, und das nicht zu knapp. Wie abgefahren diese Kräfte sind, wird in den nächsten knapp 54 Minuten klargestellt.

Das Ganze zu beschreiben ist eine wirkliche Herausforderung, denn was hier geboten wird ist allerderbste Kost, die zuweilen zu Überforderung führen kann, wenn man der Musik nicht 200% seiner Aufmerksamkeit schenkt. Eine vollkommen abgedrehte Mischung aus Geballer, pfeilschnellem Gefrickel verwirrenden Taktwechseln überollt den armen Hörer förmlich und lässt die Kinnlade vorerst nach unten klappen. Doch zwischen all den verrückten akustischen Karussellfahrten findet sich beim genauen Hinhören so etwas wie ein roter Faden, denn der Fünfer beherrscht die Kunst, das Gefrickel nicht zu reiner Instrumentalonanie verkommen zu lassen, sondern zu richtig, also wirklich richtig guten Songs zu machen.

Durchgeknallt ist DAS Stichwort zu den akustischen Ergüssen der Wuppertaler, denn anders lässt sich die Verwurstung so vieler Einflüsse kaum erklären. Von progressiven Thrash Sounds über Heavy Metal Parts zu jazzigen oder wahlweise Death Metal Einsprengseln bis hin zu Mathcore wird hier alles in spielerischer Leichtigkeit vereint. Und wenn man es dann schaffen sollte seine Gehörgänge wieder zu entknoten, wirkt der chaotische Mix regelrecht eingängig und ungemein fesselnd.

Einen großen Anteil am positiven Hörerlebnis macht der Gesang aus. Wenn der Sänger mal nicht wie angestochen rumbrüllt, glänzt er mit hervorragendem Klargesang, der mal leise und hypnotisch, mal rockig laut oder auch atmosphärisch düster einen unerwarteten sowie faszinierenden Kontrast zum durchgeknallten Gesamtsound bildet.

Nachdem die Kinnlade also wieder angeklappt wurde entwickelt sich „Straight“ zu einem mitreißenden Stück Extrem-Metals, das mit vielen Höhepunkten aufwartet und so von Anfang bis Ende überzeugen kann. Also: Video anschauen, CD kaufen und sich mal wieder richtig schön durchrütteln lassen!

Punkte: 8/10

Diskografie:
2012 - Straight
2006 - Reverse Feng-Shui Audio Guide EP
2004 - Forcilized EP
2003 - Coldheart Canyon EP