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[Review] BONE DANCE - s/t LP

Verfasst: 17.09.2012, 15:07
von GotB
BONE DANCE - s/t LP

Release: 06.10.2012
Label: Throatruiner Records (http://throatruinerrecords.com)

Bild

Tracklist:
01. Comfort
02. Burnout
03. Conniver
04. Writhing in ecstasy
05. White guilt
06. West
07. Children having children
08. Barren
09. The skinny
10. Feral

Spieldauer: 36:47 min

BONE DANCE... so heißt nebenbei erwähnt auch ein Song von MILEY CYRUS. Das weiß ich natürlich nicht a priori, sondern habe das selbstverständlich erst bei der Recherche zur mir vorliegenden Band erfahren. Gemeinsamkeiten zwischen beiden Interpreten? Nun ja, eher marginal. Vielmehr klingt die selbstbetitelte LP der Herren aus Idaho in etwa so, als würde man oben Genannter den Schädel mit einem groben Knüppel vom Hals schlagen. Und nebenbei CONVERGE hören.

Ja, Chillout-Mucke ist das hier garantiert nicht. Denn schon während die "Bone Dance" LP mit "Comfort" startet, kann sich keiner der teilhabenden Musiker auch nur fünf Sekunden zurückhalten: fieses Gekeife, chaotische Gitarren und konsequentes Drumming drücken ordentlich und man merkt schon innerhalb der ersten Minute, dass das eine dieser Platten ist, bei denen nicht unbedingt Gefangene genommen werden.
Ganz oben in den Referenzen stehen hier wie bereits eingangs erwähnt CONVERGE, die ganz klar die Marschroute vorgaben. Ab und an driftet die Kiste dezent in die Grind-Ecke ab, wie in "Burnout", was dann noch mehr Dreck aufwirbelt, als es der Soundcocktail von BONE DANCE so schon macht.

Ganz groß: die Stimmung! Egal nun, ob man sich in dadaistisch anmutenden Gitarrenriffs verliert wie in "Conniver" oder aber auf bedrohliche Melodielinien folgend eine nackenzerberstende Groove-Ladung auf die Hörerschaft loslässt ("White guilt") - über allem schwebt die bedrückende Atmosphäre einer Endzeitwelt, die aber mal sowas von am Arsch ist. Durchaus wahre Gedanken, die sich auch in den Lyrics von BONE DANCE wiederfinden (Stichwort: "Children having children").

Und immer wieder muss ich während der gut halbstündigen Fahrt in die Abgründe menschlicher Existenz aufschauen und denken: Meine Güte, was für ein krasser Scheiss! Auch oder gerade dann wenn man sich etwas aus der Konsequenz der Blastbeats verabschiedet und mit ruhigeren, fast jazzigen Klängen mit kurzem Blick Richtung THE DILLINGER ESCAPE PLAN späht. Doch auch das dauert nicht lange und schon kassiert man wieder ein Ding auf die Mütze nach dem anderen.

Kurzum: BONE DANCE waren mir bislang absolut kein Begriff. Das ändert sich mit dem heutigen Tag. Die selbstbetitelte LP bietet eine unfassbar mitreißende Mischung aus richtig dunklem Hardcore und technisch anspruchsvollen Feinheiten und bietet so den perfekten Soundtrack dazu, in der Bahn diversen Mitreisenden böse Blicke des personifizierten Weltuntergangs entgegen zu senden. Für geneigte Hörer im Fahrwasser von CONVERGE, WILL HAVEN, OMEGA MASSIF und DEATHRITE sollte das ein unbedingter Anspieltipp sein!

Punkte: 8/10

Disko:
2012 - s/t LP
2011 - Split w/ DIVIDER, PLEBEIAN GRANDSTAND

Links:
http://www.facebook.com/bonedance208
http://bonedance.net/