VÖ: 06.08.2012
Label: DIY

Tracklist
01. Waiting
02. Wake
03. A Is For Arson
04. Car Crash (In Progress)
05. Mistakes
Laufzeit: 14:05 min
Aus dem britischen Wakefield stammen die vier Jungs von Cold Summer, die mit „Wake“ nun ihre zweite EP auf den Markt schmeißen. Die Post Hardcore-Kapelle vermischt darauf Momente des Hardcore Punk mit stone-rockigen Passagen und abwechslungsreichem Gesang, schafft es jedoch nicht so richtig, die recht unkonventionelle Herangehensweise in tolle Tracks münden zu lassen.
Die Band, der erst Anfang des Jahres ihre Debüt-EP „Transitions“ veröffentlichte und noch recht jung ist, setzt auf ihrem neuen Output vor allen Dingen auf den dynamischen Wechsel von Laut und Leise und lässt immer wieder fein melodische Strophen auf ewig-leiernde Gitarren aus der Hook treffen. Das Songwriting bleibt jedoch nicht auf dieser Ebene sondern fokussiert auch komplexere Strukturen und kraftvolle Arrangements. „Car Crash (In Progress)“ etwa erinnert mit seinen fiesen Melodien an At The Drive-In, ehe die rockigen Passagen mit dem kreischenden Vocals und dem hymnischen Solo ein wenig an Touche Amore denken lassen. Daneben gibt es viel cleanen Gesang, der mit den treibenden Riffs mal an langweiligen Rock á la Hoobastank, mal an guten Stone Rock denken lässt. Daneben gibt es auch Passagen, die sich eher im Screamo wiederfinden. Cold Summer kombinieren so auf der EP verschiedene Sounds, die durch einen roten Faden – was in diesem Fall besonders der roughe Sound ist – verbunden sind und die in der vorgetragenen Einheit auch ein passables Bild abgeben. Genre-Grenzen werden komplett ignoriert und man schreibt Songs wie sie kommen.
Leider führt dies nicht automatisch zu überdurchschnittlich ansprechenden Tracks. Ganz besonders ärgerlich sind die vielen rockigen Hooks, die kaum über lahmarschige Riffs und etwas nöligen Gesang hinauskommen. Immer wieder muss man dabei an eine typische Abi-Rock-Band denken, die es aus verdammt guten Gründen nur auf die heimische Dorf-Bühne schafft. Das ansonsten ideenreiche Songwriting wird so immer wieder beeinträchtigt und in seiner Wirkung extrem beschnitten, was schade ist, da die Band wirklich mutig ans Werk geht und sich in den aktuellem Post Hardcore, so wie er aktuell in Großbritannien mit Bands wie Veils oder The Long Haul sehr stark im Kommen ist, ordentlich wiederfinden könnte. Der ruhige Rausschmeißer „Mistakes“ mit seinen cleanen Gitarren unterstreicht auch die Fähigkeiten der Band noch einmal und kann mit einer wunderbaren Atmosphäre aufwarten, in der der cleane Gesang auch sehr gut hereinpasst.
„Wake“ ist so schlussendlich eine interessante Platte, die tolle Ideen bereithält und aufgrund des jugendlichen Muts auch viele gute Momente besitzt. So richtig will die zweite EP von Cold Summer jedoch nicht zünden: teilweise zu ungestüm, teilweise einfach auch nicht gut, sind die knapp 14 Minuten nicht nur musikalisch, sondern auch qualitativ sehr abwechslungsreich. Gerade aber der letzte Track stimmt einen wieder friedlich und lässt hoffen, dass die Band ihrer eigenen Entwicklung noch ein wenig Zeit gibt. Bis dahin lohnt sich das Auschecken der vier Britten, auch wenn sie noch nicht so richtig überzeugen können. Wach bin ich auf jeden Fall.
Punkte: 06/10
Discographie
2012 - Wake EP
2012 - Transitions EP
http://www.facebook.com/ColdSummeruk