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[Review] Soul Sacrifice - Carpe Mortem

Verfasst: 11.09.2012, 19:47
von Rickster
Soul Sacrifice - Carpe Mortem

Label: Massacre Records http://www.massacre-records.com
VÖ: 29.06.2012

Bild

Tracklist:
01. Requiem
02. Bullet Proof
03. Comatose
04. O.L.B.
05. Keske
06. Fly Forever
07. Killing For Society
08. Torture My Soul
09. Carpe Mortem
10. Sarcastic Existence
11. Exile

Spieldauer: 46:51 Minuten

Wenn man seine Gedanken einmal Richtung Türkei schweifen lässt, fällt einem sicher vieles ein. Neben Istanbul, Urlaub am Meer, Döner und der hyperaktiven Gülcan mag einem einiges in den Sinn kommen. Was bei dem gedanklichen Ausflug aber ganz sicher nicht dabei ist, ist schwere Gitarrenmusik, denn eine Hochburg harter Klänge ist die Türkei wahrlich nicht.

Soul Sacrifice aus Istanbul machen sich auf dies zu ändern. Der Fünfer hat sich melodischen Death Metal auf die Fahnen geschrieben und im Juni diesen Jahres erschien über Massacre Records das zweite Album namens „Carpe Mortem“. Türkischer Death Metal klingt von Vornherein schon exotisch. Das ändert sich beim ersten Song nach dem Intro sofort. Statt orientalisch tönt es hier überraschend skandinavisch aus den Boxen Gepflegt im Midtempo groovend jagt eine Melodie die Nächste und am Mikrofon wird ein ständiger Wechsel aus Growls und klarem Gesang sowie dezent verteilten Screams dargeboten. Musikalisch gibt es auf „Carpe Mortem“ also nicht viel Neues zu entdecken, was in einem solchen Genre auch ein Kunststück sein dürfte.

Trotzdem ist den 5 Türken ein rundes Album gelungen, an dem es wenig zu kritisieren gibt. Gesanglich gibt es gar nichts zu beanstanden. Die Growls kommen kraftvoll, ohne übertrieben extrem oder krank klingen zu wollen, was aber noch wichtiger ist, ist der klare Gesang, der bei anderen nicht selten stört. Hier aber ist dieser sehr gut gelungen und bildet den optimalen Kontrast zum Growling und die Variabilität im Gesang weiß zu überzeugen. Dass man hier und da an Soilwork erinnert wird oder manchmal das Gefühl entsteht ein Mikkael Stanne von Dark Tranquillity meldet sich zu Wort tut dem positiven Eindruck keinen Abbruch.

Auf instrumentaler Ebene ist auch alles soweit in Sack und Tüten. Die Riffs sitzen genauso wie die Breaks, zahlreiche Melodien sind genauso vertreten wie saubere Soli und sind stark gespielt. Hier wäre allerdings ein wenig mehr Abwechslung wünschenswert gewesen, denn im andauernden Midtempo, auch wenn es teils mächtig groovt, wird es mitunter etwas langatmig. Da fehlt einiges an Dynamik, um dauerhaft wirklich mitreißen zu können.

Dennoch ist „Carpe Mortem“ ein starkes Stück melodischen Death Metals geworden, welches mit vielen Höhepunkten punkten kann. Beispiele dafür sind das auf türkisch gesungene „Keske“, „Fly Forever“ mit besonders ausdrucksstarkem Gesang, das flirrende „Torture My Soul“ oder auch „Sarcastic Existence“ mit dem Ausflug in orientalische Musik.

Punkte: 7/10

Diskografie:
2012 - Carpe Mortem
2005 - Stranded Hate

http://www.facebook.com/soulsacrificetheband