Label: Pelagic Records - http://www.pelagic-records.com
VÖ: 20.09.12
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01. Start With A Heartbeat
02. Man The Serpent
03. The Great Dismemberment
04. New King, Dark Prophet
05. This Is Not A Dead Man, Yet
06. Carcasses
07. The Chymical Fiance
08. Dawn
Spielzeit: 46:08 min
Okay. Wenn ich lese, dass Abrahams Zweitwerk, „The Serpent, The Prophet And The Whore“ vom Trommler der schwedischen Post-Metal Giganten CULT OF LUNA, Magnus Lindberg, produziert wurde, stellen sich definitiv meine Ohren auf. Wenn ich aber zusätzlich erfahre, dass das Grüppchen aus Lausanne in der Schweiz von THE OCEAN-Mastermind Robin Staps und seinem Label Pelagic Records betreut wird, welches neben Robin's Gänsehautschmiede THE OCEAN auch seine zweite Band Earthship, die französischen Genies von HYPNO5E und die Post-Rock Institution GOD IS AN ASTRONAUT beinhaltet, sind alle Erwartungen erst mal auf etwas ganz Großes geschaltet. Den Erstling „An Eye Of The Universe“ mochte ich zwar damals 2010 sehr, aber nicht genug, um ihn dauerhaft im Kopf zu behalten. Dafür klangen mir die fünf Bartträger (was für eine Überraschung!) noch zu austauschbar, noch zu sehr nach einer ISIS / NEUROSIS / CULT OF LUNA / THE OCEAN Kopie. Und davon, meine Freunde, gibt es ja schon genug.
Zwei Jahre sind seitdem vergangen. Die Frage ist natürlich: Haben sich Abraham weiterentwickeln können? Antwort: Bedingt. Noch immer wiederholen sich minutenlang hypnotische Riffs, noch immer keift Front- und Bartsau Olivier Hähnel mal alá Scott Kelly, mal in bester Hardcore-Manier. Am Fundament haben die Schweizer also kaum gerüttelt. Warum auch!? Genauso funktioniert dieses Album wirklich wunderbar, es fesselt, es drückt. Das Songwriting ist erheblich besser geworden, jeder Song hat ein eigenes Thema, ohne den roten Faden des Albums zu verlieren. Natürlich denkt man nach wie vor, den einen oder anderen Riff bei den großen Vorbildern schon mal gehört zu haben, aber fühlt man sich mehr an eine Hommage als an eine Kopie erinnert. Gerade der Mittelteil von „This Is Not A Dead Men, Yet“ könnte von einem THE OCEAN Song stammen. Das ist allerdings bei meiner Verehrung für Robin Staps Schaffen mehr eine Adelung als eine Kritik. Es gibt zudem in typischer Post-Metal Tradition keinen Song, der die vier Minuten unterschreitet, „Carcasses“ trumpft sogar mit fast achteinhalb Minuten auf und ist damit auch gleichsam das Herzstück sowie der Höhepunkt des Albums. Das langgezogene Intro, monotones Riffing, clever eingesetzte Drumpatterns und Mr. Hähnels gesanglicher Tiefpunkt (damit ist natürlich nicht die stimmliche Qualität gemeint, sondern das tiefe Shouting) überzeugen zu jeder Sekunde. Dieser Brecher kommt mit wenig aus, und erinnert mich mit seiner Schlichtheit und subtilen Tiefe an BLACK SHEEP WALL, eine meiner Favoriten im Bereich Post-Metal/Sludge.
Was bleibt noch zu sagen? Abraham steigern sich, erfinden ein gut funktionierendes Rad aus ersichtlichen Gründen nicht neu, klingen wie vor 10 Jahren und gleichzeitig kontemporär. Für alle Fans der oben genannten Post-Metal Größen und solche, die es werden wollen, kann ich nur empfehlen: Kauft das Album und unterstützt die Band und Herrn Staps' Talentschmiede.
Punkte: 8/10
Diskographie:
2010 - An Eye Of The Universe
2012 - The Serpent, The Prophet & The Whore
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