VÖ: 18.05.2012
Label: Acuity Music - http://www.acuitymusic.com/
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Tracklist:
01. Set Sail For The Stars
02. Over The Hills And Far Away
03. Lonely Thoughts But Endless Trust
04. Dirt And Glitter
05. Midnight Cafe
Spieldauer: 18:19 min
Dass sich in der Residenzstadt Würzburg gute Musiker tummeln, wundert mich spätestens seit DER WEG EINER FREIHEIT und SENDING LIGHTS gar nicht mehr. Dass jedoch die produzierte Musik auch einmal so gut gelaunt und ganz im Stile vom US-High-School-Punk, ist für mich doch etwas neu. A WEEK OF SUNDAYS sind scheinbar allzu oft bei gutem Wetter auf die Festung geklettert und haben dort dann den schönen Ausblick förmlich aufgesogen. Nur so könnte ich mir im Übrigen - so ganz ohne Nachfragen und einfach mal ins Blaue geraten - die Namensgebung erklären. Ganz viele schöne, beschwingte Sonntagsspaziergänge ohne großartige Verpflichtungen. Wär das schön.
Innerhalb von achtzehn Minuten geben AWOS einen Überblick, wie das klingen könnte. So beginnt der erste Track - gleichfalls Titelsong - mit einem kleinen Keyboard-Intro los, die kurz darauf von Pop-Punk-Riffs unterstützt werden. Es scheint, als wäre ich gerade aufgestanden, gekitzelt an der Nase von der Sonne. Und die Energie, die die fünf jungen Herren getankt haben, bringen sie auch gleich im folgenden Song wieder mit ein. Gleichwohl läuft „Over The Hills And Far Away“ etwas ruhiger, mit langsameren Zwischenparts und dennoch vor Kraft nur so zu strotzen - scheint der Aufstieg zu sein, denke ich mir.
Angekommen in der Mitte der Scheibe bedienen AWOS genau die Spielarten, die BLINK 182 oder aber FOUR YEAR STRONG so bekannt und beliebt gemacht haben. Sie zocken verspielten Punk mit HC-Versatzstücken. Das eine oder andere Mal dürfen auch mal die Kollegen von Sänger Lukas ins Mikro shouten, ehe mit eingängigem „Time goes by…“-Kanon mit Augenzwinkern das Lied beendet wird.
„Dirt And Glitter“ tanzt - gemessen an dem bisher gehörten - beinahe ein wenig aus der Reihe. Zum Moshen animierende Riffings und Drums werden allerdings sofort wieder von jugendlich klingenden Vocals abgelöst. Alles noch authentisch also, denk ich mir und bin überrascht, wie ich die letzten vier Minuten von „Midnight Cafe“ höre: ein Beinahe-Akustik-Stück begleitet von der guten alten Mundharmonika und cleanen Chor-Einlagen der Band. Wahrscheinlich ist die Sonne gerade untergegangen und es macht sich Melancholie breit. Schon wieder ein schöner Sonntag rum. Ist das schade.
AWOS bieten Liebhabern von BLINK oder FOUR YEAR STRONG genau das, weshalb sie zu ebensolchen Liebhabern geworden sind: einen jungen, unverbrauchten Mix aus Pop und Punk, versetzt mit einem Hauch von Hardcore. Eine runde Sache ohne sonderliche Spielereien. So könnten Sonntage tatsächlich ablaufen. Weil sowas auf Dauer für meine Wenigkeit aber irgendwann etwas zu fad wäre, schmeiß ich mir jetzt die Scheibe von DWEF rein und gebe mich der dunklen Seite Würzburgs hin. Allerdings nicht, ohne mit einem Lächeln an die vergangenen achtzehn Minuten zurück zu denken.
Punkte: 07/10
Disko:
2010 - Awaken Me
2012 - Set Sail For The Stars EP
Links:
https://www.facebook.com/aweekofsundays