VÖ: 24.08.2012
Label: Century Media (http://www.centurymedia.com)
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Tracklist:
01. Admit defeat
02. Degenerate
03. Doxa
04. The uncollective
05. Blue sky thinking
06. 97% static
07. Empty vessels make the most noise
08. Regenerate
09. Denial
Spieldauer: 41:10 min
Wenn du anfängst, eine Platte zu hören, und dir ist's noch nicht einmal möglich, auch nur zehn zusammenhängende Takte hintereinander mit dem Kopf im Takt zu nicken, dann hörst du entweder die Demo von KOTZKOMMANDO, der neuen Punk-Band um den 16jährigen Bruder deiner Ex aus'm städtischen Proberaumkomplex die Straße runter, oder aber - qualitativ, nun ja, sagen wir mal annähernd gleichwertig - die neue MONUMENTS-Scheibe hat sich in deinen Player verirrt. Denn wie der geneigte Anhänger der britischen Progressiv-Metaller zurecht erwartet: Lineares Songwriting sieht anders aus und sollte man sich bei der "Gnosis" betitelten Langrille auf einiges gefasst machen.
Denn in der verwucherten Schneise, die einst MESHUGGAH in die Musiklandschaft geschlagen haben und die zuseiten von Kollegen wie PERIPHERY oder THE SAFETY FIRE gesäumt wird, besteigt der Londoner Fünfer eine Planierraupe, die zum einen beachtlich unrund läuft, dennoch aber alles vor sich dem Erdboden gleichmacht.
Stimmungsvoll beginnt "Gnosis" mit "Admit defeat" und nach dem gut halbminütigen Intro geht man unmittelbar in das erste immens perkussive Djent-Riff über. Matt Roses vielfältige Stimme wechselt beständig zwischen fiesem Keifen und atmosphärischen Cleanparts und fühlt sich in beiden Bereichen sichtlich wohl.
Doch auch instrumental zeigt man an jeder Ecke, was man im Musikunterricht gelernt hat, seien es die lässig runtergezockten Gitarrenleads im hinteren Drittel von "Doxa" oder das funky Drumming in "Degenerate".
Das Taktraster dient MONUMENTS nur zur groben Orientierung, "Gnosis" ist überfüllt von Offbeats, synkopischen Schweinereien und einen aus dem Nichts zu Boden reißenden Breakdowns. Die Platte grooved über die gut vierzig Minuten Spielzeit so unverschämt, dass selbst die neue THE SAFETY FIRE-Scheibe "Grind The Ocean" dagegen fast easy-listening ist.
"Gnosis" ist also keineswegs die Platte zum kurzen Reinhören, wirkt sie doch im Gesamtkontext ungleich intensiver. Sehr hoch anzurechnen ist MONUMENTS, dass sie sich trotz enorm verschachtelter Songstrukturen nicht innerhalb der Songs verlieren. Ein (zugegebenermaßen dünner) roter Faden ist immer da und so wird man von der enorm dichten Atmosphäre auf "Gnosis" direkt eingesogen. Und auch mit steigender Anzahl an Durchläufen entdeckt man hier und da immer wieder neue Spielereien, die einem vorher überhaupt nicht aufgefallen sind. Ich werde mich nebenbei noch heute dafür aussprechen, dass neben dem Lexikoneintrag von "Groove" das Cover von dieser Platte abgedruckt werden soll. Absolute Empfehlung! Reinhören ist Pflicht!
Punkte: 9/10
Disko:
2012 - Gnosis
2010 - We Are The Foundation EP
Links:
http://www.facebook.com/thisismonuments