[Review] DEADBORN - Mayhem Maniac Machine

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mcflemmig
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[Review] DEADBORN - Mayhem Maniac Machine

Beitrag von mcflemmig »

DEADBORN - Mayhem Maniac Machine

VÖ: 20.04.2012
Label: Apostasy Records

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Tracklist:
01. Premises Of Cryonics
02. Profanatic Reanimation
03. Bionic Abomination
04. Insane Motor Cortex
05. Replicants Device
06. Slaves Of Megatron
07. Reinvented Power Process
08. Second Order Cybernetics
09. Kraftwerk D

Spieldauer: 35:40 min

Was damals in "Stigma Eternal" noch in gradliniger Brutalität seinen Ausdruck fand, wurde nun in "Mayhem Maniac Machine" mittels technischer Raffinesse und einem unverkennbaren Mehr an Vielseitigkeit der Perfektion ein Stück näher gebracht. Die Herrn DEADBORN aus dem schönen Baden-Baden bieten uns kompromissloses Geschredder, scheinbar aus dem Nichts kommende Powersolos, dort mal ein paar Nackenmuskulatur strapazierende Grooveparts, dann wieder gewohnten Trash vom Feinsten und ständig einfließende Breaks - und vervollständigen all das zu einem absolut gelungenem Gesamtwerk welches nie zusammengemogelt, dünn oder langweilig daherkommt.

Da sich vor allem Freunde eher stupider Knüppelei, zu denen sich auch dieser Autor zählt, schnell überfordert fühlen wenn der "Tech" zunehmend den "Death" und vor allem den "Metal" absorbiert, ist eine gewisse Skepsis aus rein erfahrungstheoretischer Sicht Grundbedingung bei der Betrachtung komplizierter Metalei. All zu häufig hat man am Ende zwar ein Kunstwerk voller innovativer Elemente zu interpretieren, kann sich am Ende im Detail jedoch nicht an einen einzigen Song erinnern.

Das ist hier definitiv nicht der Fall, da einem bereits im ersten Durchlauf neben den alles zerberstenden Openern "Premises of Cryonics" und "Profanatic Reanimation" vor allen diabolische Brutalwerke wie "Insane Motor Cortex" oder "Slaves of Megatron", die einem fast an genreprägende Sepultura-Scheiben erinnern, im Gedächtnis verharren. Jedoch klingen hier neben den rhythmischen 6/8- und Headbanger-Parts auch immer wieder kleine Spielerein, ganz im Sinne des technical Metal, mit hinein, was DEABORN, neben einer deutlich definierteren Produktion, technisch makelloser Gitarrenarbeit und fast schon ausserterrestrischem Drumming, dann doch von ihren Artverwandten und Vorgängern unterscheidet und eher auf Genrespezialisten wie "NECROPHAGIST" und ähnliches verweist.

Und als ob das nicht schon genug des Guten wäre, zeigen DEADBORN in kurzen aber dafür wahnsinnig vorantreibenden Trashern wie "Reinvented Power Process" das sie nicht gewillt sind die traditionelle Raserei in ihren Angebot untergehen zu lassen. Die sehr kehligen, heiser growlenden Vocals von Frontmann Mario Petrovic komplettieren dann ein auffallend stimmiges Gesamterlebnis DeathMetal - made in Germany!

Fazit: Urgewaltige Blast-Parts, bösartiges MidtempoRiffing sowie ein Wesen an den Trommeln, welches mit mindestens 6 Gliedmaßen zu hantieren scheint - all diesen Elementen verstehen DEADBORN eine gewisse Struktur zu verleihen, die es dem Hörer extrem erleichtert sich in die eigentliche Komplexität des Songwritings hineinzusteigern. Und genau das ist eben so häufig die Krux im Bereich des experimental oder eben technical Metal. Wie schafft man es als Musiker all seine verfrickelten Ausdrücke dem Hörer so entgegen zu schmettern, dass dieser sich nicht vom Wirrwarr und Kopffasching übermannt ständig zu erbrechen hat... tja, dann behaupte ich mal ganz forsch: in etwa so wie in "Mayhem Maniac Machine" - denn hier ist nicht nur der zwangsläufige Sieg der künstlichen Intelligenz gegenüber seinen Erschaffern das Thema, hier wird bereits mittels maschineller Präzision an einer kreativen Verarbeitung dessen gewerkelt - mit durchschlagendem Erfolg!

Punkte: 8/10

Discographie
2004 - Decades of Decapitation (MCD)
2007 - Stigma Eternal
2012 - Mayhem Maniac Machine

http://www.facebook.com/deadborn666
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