[Review] ELEGY REMAINS - As Centuries Collide

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
GotB
Groupie
Groupie
Beiträge: 245
Registriert: 22.08.2009, 16:27
Favorite Music: Parkway Drive, The Ghost Inside, Enter Shikari, August Burns Red, The Agonist
Favorite Movies: Inception, Inglourious Basterds, Pulp Fiction, ...
Wohnort: DD-City / K-Town
Kontaktdaten:

[Review] ELEGY REMAINS - As Centuries Collide

Beitrag von GotB »

ELEGY REMAINS - As Centuries Collide

VÖ: Juni 2012
Label: DIY

Bild

Tracklist:
01. Collision
02. Vortex
03. Stream of deceit
04. Stories of modern ache
05. Behind these broken feelings
06. Respite
07. Limited horizons
08. Confined to ignorance
09. Anger inside
10. Loss
11. We're drowning in oceans
12. As centuries collide

Spieldauer: 40:17

Endlich heißt es mal wieder, sich einem bis dato vollkommen unbekannten Outfit zuzuwenden und fremden Leuten aufdringlich zu verkünden, wie beschissen man ihre Musik so findet. Das ist natürlich Spaß, könnte aber zum bitteren Ernst werden, wenn ELEGY REMAINS aus dem beschaulichen Emden kein gelungenes Werk abliefern. Die stehen nämlich mit ihrem Debütalbum "As Centuries Collide" am Start, welches sie in Eigenregie aufgenommen haben. Man hofft natürlich immer, dass sich ein solchen Engagement auszahlt - schlauer sind wir am Ende dieses Reviews.

Die in zwölf Songs unterteilte Spielzeit von gut vierzig Minuten wird mit einem wirklich schicken Intro eingeleitet, in dem sich Pianoklänge mitsamt Elektrobeats zu einem hörenswerten Gesamten verbinden, welches dann unmittelbar in die erste Breakdown-Orgie übergeht, die mit NEAERA-mäßigen Gitarren zu gefallen weiß. Was mich stört ist die doch recht rustikale Produktion der Sechssaiter, auffallend gerade beim Übergang vom Piano zu den Strominstrumenten, sowie die starke Präsenz des Basses (was sogar ich als Bassist zugeben muss).

Auch beim folgenen "Vortex" fällt mir immer wieder die Referenz NEAERA ein, die in meinen Augen gerade mit ihrem Debüt "The Rising Tide Of Oblivion" für den Sound von ELEGY REMAINS Pate gestanden haben könnten. Hinsichtlich der Affinität zu Breakdowns hat man sich aber eindeutig an den späteren 2000ern orientiert, weshalb man sich hier stellenweise etwas in Downtempo und Dissonanzen verliert. Dafür entschädigen dann aber die zweistimmigen Gitarrenleads vollends, ebenso wie die gelungenen clean gespielten Interludes.

Und es sei schon an dieser Stelle verraten: "As Centuries Collide" hält, was es in der Ankündigung verspricht. Nämlich klassischen Metalcore mit starkem Hardcore-Einschlag. Gepaart mit intelligenten und gelungenen Lyrics (die endlich auch mal wie es sich gehört auf der Bandhomepage zu finden sind für Bezieher der digitalen Veröffentlichung) macht mir diese Platte tatsächlich einen Haufen Spaß, ist neben den altbekannten aber mir nach wie vor äußerst gut reingehenden Trademarks des Genres auch genug Wert auf Abwechslung gelegt. So beginnt "Stories of modern ache" schön rumpelig todesmetallisch, bevor dann wieder die Göteborger Schule die Regentschaft übernimmt. "Loss" driftet eingangs schon ein wenig Richtung AMON AMARTH ab, über allem regiert dann aber doch ein melodiegeschwängerter Metalcore des frühen Jahrtausends mit variablem und druckvollem Gesang.

Zusammenfassend ist ELEGY REMAINS hier also eine hörenswerte Platte gelungen, die sehr professionelles und mitreißendes Songwriting bietet und in meinen Augen gerade für Anhänger von alten NEAERA, A TRAITOR LIKE JUDAS oder CALLEJON bis hin zu BLESS THE FALLEN eine Empfehlung. Auf gewisse Einschränkungen im Bereich der Produktion sollte man aber gefasst sein, wirkt diese wie eingangs erwähnt stellenweise etwas hölzern und lautstärkemäßig inhomogen und die überlauten Bassdrops können einen durchaus mal mit vor Schreck erstarrtem Gesicht die InEars aus den Ohren reißen lassen. Weiterhin habe ich so das Gefühl, dass mit dem Wort "fucking" nicht gespart wurde. Trotzdem: Reinhören!

Punkte: 7/10

Disko:
2012 - As Centuries Collide

Links:
http://www.facebook.com/elegyremains
http://www.elegyremains.com/
Antworten