[Review] Verse - Bitter Clarity, Uncommon Grace
Verfasst: 17.07.2012, 22:08
Verse - Bitter Clarity, Uncommon Grace
VÖ: 17.07.2012
Label: Bridge 9 Records - http://www.bridge9.com/

Tracklist
01. The Selfish of the Earth
02. The Selfless of the Earth
03. The Silver Spoon and the Empty Plate
04. Setting Fire to the Bridges We Cross
05. Segue One
06. You and I Are the Fortunate Ones
07. The End of All Light
08. The Relevance of Our Disconnect
09. Segue Two
10. Oceanic Tendencies
11. Finding A Way Out When There Is No Way
12. Segue Three
13. The End of All Life
Laufzeit: 32:19 min
Mitunter lohnt es sich, bei einem Review auf die Story hinter der Band zu verzichten. Man könnte jetzt von Edge-Break sprechen, von Auflösung und dem schnellen Comeback, nach nicht einmal zwei Jahren. Aber all das soll erst einmal außen vor bleiben, so richtig verstehen kann man bestimmte Moves sowieso nicht und auf Gutdünken etwaige, zumeist negative Motive als die Richtigen zu benennen ist keineswegs die Art, mit der man durch´s Leben gehen sollte. Und deswegen bleiben wir ganz trocken bei den Fakten: Verse, eine Band aus Rhode Island, präsentiert über Bridge 9 ihren neuen Longplayer "Bitter Clarity, Uncommon Grace". Die 13 Tracks müssen sich dabei nicht nur mit großartigen Alben wie „Aggression“ oder „Rebuild“ messen lassen, sie stehen auch einer beachtenswerten Weiterentwicklung gegenüber, die im Modern Hardcore geschehen ist. Und so ist die Spannung groß, was Verse nach ihrer Rückkehr nun auftischt.
„Bitter Clarity, Uncommon Grace“, das nunmehr vierte Album der Band, beginnt dabei rockig, getragen von traurigen Melodien und Spoken Words, die sich nach 30 Sekunden bereits in hymnisch-treibende Parts ergießen. Das Tempo ist recht gedrosselt, Frontmann Sean Murphy schreit und spricht sich beinahe in Rage, ehe im Mittelteil eine etwas nervige Gitarre das famose Finale einleitet. Klingt erstmal nach Verse, so wie man sie von „Aggression“ kennt. Doch bereits der zweite Track, thematisch sich anschließend an den Opener, bietet ein gänzlich überraschendes Soundbild. Verquer klingende Gitarrenwände ergeben eine Art New School-Sound, der durch die geniale Atmosphäre, den Sprechgesang, dem beinahe perfiden Solo und der extrem heruntergefahrenen Geschwindigkeit enorm eigenständig wirkt. „The Selfless of the Earth“ ist ein immens ungewöhnlicher Track, der nicht wirklich an Verse denken lässt, sich nach mehrmaligen Hören jedoch als absoluter Hit offenbart. Danach wird dann erstmals das Tempo angehoben, wobei die wunderbar komplexen Melodien und der tolle Mittelteil, der fast Indie Rock-artig daherkommt, aus dem recht kurzen „The Silver Spoon and the Empty Plate“ ebenfalls einen großartigen Track machen.
Auch die weiteren Songs sind enorm abwechslungsreich, voller Wut, mitreißend, eigenständig, halt Verse. Das Album basiert vielfach auf dem Gegensatz zwischen Laut und Leise, unterfüttert dieses Muster aber mit chaotisch betörendem Gefidel („The Revelace of our Disconnect“), umschmeichelnden Melodien („The End of all Life“) oder brettharten Gitarrenwänden („Setting Fire to the Bridges we Cross“). Dabei bewegt sich die Band genre-technisch betrachtet weg vom Modern Hardcore, hin zu Post Hardcore, der hin und wieder gar an die alten und sich ebenfalls wieder vereinten Großmeister von At The Drive-In erinnert. Einen kleinen Verweis an die alte Zeit bietet dann noch einmal der Track „Oceanic Tendencies“, der mit seinem brummenden Gitarren, treibenden Beats und ähnlich wie ihr Monster-Hit „Road Less Traveled“ ganz einfach klassisch melodischer Hardcore ist, der zum Mitgröhlen einlädt, aber eben auch ganz im Sinne der neuen musikalischen Ausrichtung von Verse ein überraschendes Ende mit rockigen Gitarren parat hat.
„Bitter Clarity, Uncommon Grace“, das fällt schon nach dem ersten Hören auf, ist somit eine der abwechslungsreichsten und spannendsten Platten der aktuellen Spielzeit. Recht komplex gestaltet, gibt es auch nach mehreren Durchläufen immer wieder kleine Details zu entdecken. Allein die Brüche im Sound sind mitunter ein kleinwenig zu krass und zu hart, so dass einzelne Übergänge nicht 100 % organisch wirken. Vernachlässigbar sind zudem die drei kleinen Zwischenspiele, die keineswegs notwendig und somit eher überflüssig sind. Besonders lyrisch hat man sich jedoch wieder keine Blöße gegeben und ansprechende Texte verfasst.
Das vierte Album von Verse ist somit – mal wieder – ein wirklich großes Stück Musik, welches in gewisser Weise auch wegweisend sein wird und Einfluss haben wird auf viele andere Musiker. Die Band aus Rhode Island hat sich immens viele Gedanken gemacht, für neue Einflüsse geöffnet und so ganz einfach großartige Songs geschrieben: Was will man mehr? Definitiv eines der beste Releases 2012.
Punkte: 08/10
Discographie
2012 - Bitter Clarity, Uncommon Grace LP
2008 - Aggression LP
2006 - From Anger and Rage LP
2004 - Rebuild LP
2004 - Demo
http://www.facebook.com/verseprovidence
VÖ: 17.07.2012
Label: Bridge 9 Records - http://www.bridge9.com/
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Tracklist
01. The Selfish of the Earth
02. The Selfless of the Earth
03. The Silver Spoon and the Empty Plate
04. Setting Fire to the Bridges We Cross
05. Segue One
06. You and I Are the Fortunate Ones
07. The End of All Light
08. The Relevance of Our Disconnect
09. Segue Two
10. Oceanic Tendencies
11. Finding A Way Out When There Is No Way
12. Segue Three
13. The End of All Life
Laufzeit: 32:19 min
Mitunter lohnt es sich, bei einem Review auf die Story hinter der Band zu verzichten. Man könnte jetzt von Edge-Break sprechen, von Auflösung und dem schnellen Comeback, nach nicht einmal zwei Jahren. Aber all das soll erst einmal außen vor bleiben, so richtig verstehen kann man bestimmte Moves sowieso nicht und auf Gutdünken etwaige, zumeist negative Motive als die Richtigen zu benennen ist keineswegs die Art, mit der man durch´s Leben gehen sollte. Und deswegen bleiben wir ganz trocken bei den Fakten: Verse, eine Band aus Rhode Island, präsentiert über Bridge 9 ihren neuen Longplayer "Bitter Clarity, Uncommon Grace". Die 13 Tracks müssen sich dabei nicht nur mit großartigen Alben wie „Aggression“ oder „Rebuild“ messen lassen, sie stehen auch einer beachtenswerten Weiterentwicklung gegenüber, die im Modern Hardcore geschehen ist. Und so ist die Spannung groß, was Verse nach ihrer Rückkehr nun auftischt.
„Bitter Clarity, Uncommon Grace“, das nunmehr vierte Album der Band, beginnt dabei rockig, getragen von traurigen Melodien und Spoken Words, die sich nach 30 Sekunden bereits in hymnisch-treibende Parts ergießen. Das Tempo ist recht gedrosselt, Frontmann Sean Murphy schreit und spricht sich beinahe in Rage, ehe im Mittelteil eine etwas nervige Gitarre das famose Finale einleitet. Klingt erstmal nach Verse, so wie man sie von „Aggression“ kennt. Doch bereits der zweite Track, thematisch sich anschließend an den Opener, bietet ein gänzlich überraschendes Soundbild. Verquer klingende Gitarrenwände ergeben eine Art New School-Sound, der durch die geniale Atmosphäre, den Sprechgesang, dem beinahe perfiden Solo und der extrem heruntergefahrenen Geschwindigkeit enorm eigenständig wirkt. „The Selfless of the Earth“ ist ein immens ungewöhnlicher Track, der nicht wirklich an Verse denken lässt, sich nach mehrmaligen Hören jedoch als absoluter Hit offenbart. Danach wird dann erstmals das Tempo angehoben, wobei die wunderbar komplexen Melodien und der tolle Mittelteil, der fast Indie Rock-artig daherkommt, aus dem recht kurzen „The Silver Spoon and the Empty Plate“ ebenfalls einen großartigen Track machen.
Auch die weiteren Songs sind enorm abwechslungsreich, voller Wut, mitreißend, eigenständig, halt Verse. Das Album basiert vielfach auf dem Gegensatz zwischen Laut und Leise, unterfüttert dieses Muster aber mit chaotisch betörendem Gefidel („The Revelace of our Disconnect“), umschmeichelnden Melodien („The End of all Life“) oder brettharten Gitarrenwänden („Setting Fire to the Bridges we Cross“). Dabei bewegt sich die Band genre-technisch betrachtet weg vom Modern Hardcore, hin zu Post Hardcore, der hin und wieder gar an die alten und sich ebenfalls wieder vereinten Großmeister von At The Drive-In erinnert. Einen kleinen Verweis an die alte Zeit bietet dann noch einmal der Track „Oceanic Tendencies“, der mit seinem brummenden Gitarren, treibenden Beats und ähnlich wie ihr Monster-Hit „Road Less Traveled“ ganz einfach klassisch melodischer Hardcore ist, der zum Mitgröhlen einlädt, aber eben auch ganz im Sinne der neuen musikalischen Ausrichtung von Verse ein überraschendes Ende mit rockigen Gitarren parat hat.
„Bitter Clarity, Uncommon Grace“, das fällt schon nach dem ersten Hören auf, ist somit eine der abwechslungsreichsten und spannendsten Platten der aktuellen Spielzeit. Recht komplex gestaltet, gibt es auch nach mehreren Durchläufen immer wieder kleine Details zu entdecken. Allein die Brüche im Sound sind mitunter ein kleinwenig zu krass und zu hart, so dass einzelne Übergänge nicht 100 % organisch wirken. Vernachlässigbar sind zudem die drei kleinen Zwischenspiele, die keineswegs notwendig und somit eher überflüssig sind. Besonders lyrisch hat man sich jedoch wieder keine Blöße gegeben und ansprechende Texte verfasst.
Das vierte Album von Verse ist somit – mal wieder – ein wirklich großes Stück Musik, welches in gewisser Weise auch wegweisend sein wird und Einfluss haben wird auf viele andere Musiker. Die Band aus Rhode Island hat sich immens viele Gedanken gemacht, für neue Einflüsse geöffnet und so ganz einfach großartige Songs geschrieben: Was will man mehr? Definitiv eines der beste Releases 2012.
Punkte: 08/10
Discographie
2012 - Bitter Clarity, Uncommon Grace LP
2008 - Aggression LP
2006 - From Anger and Rage LP
2004 - Rebuild LP
2004 - Demo
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