[Review] Aura Noir - Out to Die

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mcflemmig
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[Review] Aura Noir - Out to Die

Beitrag von mcflemmig »

AURA NOIR - Out to Die

VÖ: 23.03.2012
Label: Indie Recordings

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Tracklist
01. Trenches
02. Fed to the Flames
03. Abbadon
04. The Grin from the Gallows
05. Withfeld
06. Priest's Hellish Fiend
07. Deathwish
08. Out to Die

Spieldauer: 32:37 min

Apollyon, Aggressor und Blasphemer! Nein, wir reden nicht über die Reinkarnationen metalesquer Gottheiten auf ihrem Weg zu Unheil und Verderben, obwohl - wären alle Gottheiten zu hässlichen, biersaufenden Trashmetalern verkommen, dann...

Egal, vordergründig ist hier die Rede vom TrioInfernal aus Oslo, welches seit nunmehr fast 20 Jahren als "Aura Noir" unterwegs ist und mit "Out to Die" ihre mittlerweile 6. (eigenständige) Trashmetalcompilation präsentiert - mit wenigen Ausnahmen ein durchweg zufriedenstellendes Gebräu aus Dreck, Punk, Dreck und Metal, mit einer ordentlichen Portion Rotz und dezent eingesetzten Fuck-Off's.

Schon die ersten Töne in "Trenches" haben sich ihre schmutzigste Jeansjacke übergezogen und feuern ungestüme Riffattacken unter ihr ununterbrochen kopfschüttelndes und deshalb ständig neues Bier benötigendes Publikum. Aber hey, wenn man dafür mit Hits wie "Fed the Flames" entschädigt wird, ist das alles mehr als nur zu verkraften. Hier zeigt sich auch schon der kongeniale Mix aus feinstem MetalPunk und einer ordentlichen Prise MOTÖRHEAD, welcher der Scheibe wirklich gut zu Gesicht steht. Weiter geht es mit "Abbadon" und ich fühle mich zurückversetzt in mieseste RAMMINGSPEED - Einlagen, mit hier ein wenig VENOM und da ein bisschen DARKTHRONE. Zwar werden (leider) gegen Halbzeit etwas sanftere Töne angestimmt, wie etwa in "The Grin from the Gallows" oder auch "Priest's Hellish Fiend", doch zum Glück kann vor allem letzterer beginnenden Unmut schnell durch metalhymnenartige Klasse entkräften. Ansonsten vereinen sich schier unzählige Kopfnicker- und Blastbeatparts mit herrlichen PunknRoll Attacken (natürlich stets auf Speedmetalgangart basierend) und rasen vereint, äußerst trashig dem Ende entgegen. Im Groben also ist der Versuch, Musik für den gemeinen, bieraffinen Langhaarträger zu komponieren wirklich gut geglückt, kein Wunder wenn man sich die elustre Gesellschaft betrachtet in denen die drei Norweger schon ihre Spuren hinterlassen durften, wie unter anderem DIMMU BORGIR, IMMORTAL oder SATYRICON!

So kann ich abschließend eigentlich nur sagen, dass außer einem unnötigen, aber dafür nur kurzzeitigen, Tritt auf die Bremse, dass Lauschen dieser Platte definitiv Lust auf Mehr, Lust auf Bier, Lust auf asynchrones Kopf- und Fingerschütteln und alles in allem schlicht Lust auf angepissten Asimetal inklusive seiner angepissten Asis verbreitet. Einfach, aber effektiv und sinnvoll konstruiert, in gewohnter Attitüde des "hässlichsten Trios der Welt" (Zitat: "Aura Noir" - definitiv NICHT des Autors dreiste Unterstellung optischer Unzumutbarkeit). Sprich, der abartig gesinnte Metalgutmensch, welcher gesellschaftlich natürlich weit über heutigen - sich ständig waschenden und ihr OnlineProfil aktualisierenden - Fashionmetalkids residiert, sollte durchaus zufrieden sein.

Fazit: Sicherlich nicht ihre beste Arbeit, misst man "Auro Noir" noch immer an ihren Ende 90iger - Anfang 2000er Meisterwerken ("Black Trash Attack" , "The Merciless"!!!), aber durch die gelungene, gekonnt dreckige Produktion und der teilweise an die heutigen Misfits angepassten Gangart alles andere als ein Rückschritt!

Punkte: 7/10

Disco:
1994 - Untitled (Demo)
1994 - Two Voices, One King (Demo)
1995 - Dreams Like Desert (EP)
1996 - Black Trash Attack
1998 - Deep Tracts of Hell
2001 - Increased Damnation (Compilation)
2004 - Übertrash (Split)
2004 - The Merciless
2005 - Deep Dreams of Hell (Compilation)
2005 - Übertrash II (Split)
2006 - Live Nightmare On Elm Street (Live Album)
2008 - Hades Rise
2012 - Out To Die

http://www.facebook.com/auranoirofficial
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