VÖ: 25.05.2012
Label: Another Century / Century Media (http://www.centurymedia.com)
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Tracklist:
01. Cocaine chest pains
02. White collar lies
03. Fever
04. Love is dead
05. Floridian
06. Sub human
07. The easy way (D.B. Cooper)
08. Bring it on home
09. Love sick blues
10. Bigger than us all
11. Sin city
Spieldauer: 41:47
Das wird jetzt nicht leicht. Schließlich habe ich es hier mit einem Album zu tun, welches nicht unbedingt innerhalb unserer Zielgruppe liegt. Es trägt den Titel "White Collar Lies" und entstammt der Feder der irischen Rocker KOPEK. Warum sich der viel zitierte Blick über den Tellerrand dennoch lohnen könnte, lest ihr hier. Oder auch nicht. Ein bisschen Spannung muss ja schließlich sein.
Vielleicht eingangs noch ein paar Worte zur Bandkonstellation: KOPEK starteten als klassische 3 Mann-Kombo, sind mittlerweile aber nur noch mit einem Session-Drummer unterwegs und somit auf eine Stammbesetzung von zwei Leuten zusammengeschrumpft. Wenn auch der Name weithin nicht sonderlich geläufig ist, so dürften dem Hörer einige Songs auf "White Collar Lies" durchaus bekannt vorkommen, fanden sie doch Platz in diversen Film-/ Serienproduktionen (u.a. American Pie 3 und Jersey Shore!).
Aber kommen wir zum musikalischen Teil. Dieser ist, wie die oben angeführte mediale Präsenz vermuten lässt, doch recht handzahm und wartet nicht unbedingt mit progressiven Mathcore-Passagen auf. Vielmehr bietet der Opener "Cocaine chest pains" mit der Southern Rock-geprägten Gitarrenarbeit und dem äußerst mitsingkompatiblen Refrain schon einmal einen guten Vorgeschmack darauf, was einen in den nächsten knapp 42 Minuten erwarten wird.
So bedient man mal die Mainstream Rock-Schiene, wie mit dem Titeltrack "White collar lies", gibt sich dann wieder bewusst traditioneller und vom Classic Rock à la WHITESNAKE beeinflusst wie in "Fever". Sänger Daniel Jordan erinnert mich hierbei stimmlich stark an Gerard Way von MY CHEMICAL ROMANCE, was ja nicht unbedingt die schlechteste Referenz ist.
Richtig groß werden KOPEK in meinen Augen dann, wenn Country Rock und Synthesizer fusionieren und mit einem immer wieder Jack White zitierenden Gesang den Song "Sub human" an den Start bringen. Es entsteht eine wahnsinnig stimmungsvolle und tiefgreifende Ballade, die es wirklich in sich hat.
Im Verlauf von "White Collar Lies" fallen einem sowieso permanent Genreferenzen ein. So lässt man immer mal wieder U2-Einflüsse durchblitzen (bei Iren auch nicht sonderlich abwegig), wie in "The easy way (D.B. Cooper)", erinnert daraufhin aber im Song "Love sick blues" gleich wieder an Taylor Momsens THE PRETTY RECKLESS (große Empfehlung hier nebenbei!) mit männlichem Gesang. KOPEK enden dann mit "Sin city" bewusst theatralisch in der Kopfstimme und mir wird eines klar.
Nämlich warum diese Musik Teil so vieler Filme war: "White Collar Lies" ist in meinen Augen die perfekte Untermalung für Roadmovies oder entsprechenden Szenen. Eingängigkeit und musikalischer Anspruch halten sich hervorragend die Waage und KOPEK liefern ein Album ab, was wie ein aus einem Guss aus den Boxen strömt und unheimlich Spaß macht. Für alle, die das Gebrülle mal satt haben: hier mein Tipp.
Punkte: 7/10
Disko:
2012 - White Collar Lies
Links:
http://www.facebook.com/kopek