VÖ: 25.05.2012
Label: Century Media (http://www.centurymedia.com)
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Tracklist:
01. The bitter end
02. Alpha omega
03. These colours don't run
04. Daybreak
05. Truth, be told
06. Even if you win, you're still a rat
07. Outsider heart
08. Behind the throne
09. Devil's island
10. Feather of lead
11. Unbeliever
Spieldauer: 41:23
Nachdem die vorab veröffentlichten Tracks bereits die Erwartung schürten ist mit "Daybreaker" das neue Album nun in voller Länge eingetroffen. Doch selbige ist eine zwiespältige, fand ich die beiden Preview-Songs zwar gut, so konnte mich die knapp zwei Jahre alte Platte "The Here And Now" nicht gerade überzeugen: "Zu kitschig!", schrie der Redakteur damals, "Zugeständnis an den Mainstream" führte er weiterhin aus. Und zugegeben: auch wenn sich einige Titel durchaus zu Highlights mauserten, so blieben die Kritikpunkte in meinen Augen bestehen. Wir sind also gespannt, wie die ganze Sache anno 2012 auf "Daybreaker" aussehen wird.
Das wird mit "The bitter end" eingeleitet, welches über eineinhalb Minuten den Hörer durch mit sanftem Kopfstimmensäuseln korrelierenden Synthesizerarrangements durchaus stimmungsvoll einführt und mit einem gelungenen schwermütigen, gleichsam aber enorm intensiven Part endet. Es folgt "Alpha omega", der weithin von den diversen Social Media Portalen bekannt sein sollte und - ich sprach es bereits an - vollends überzeugen kann. Wie eine Mischung aus "Hollow Crown" und "The Here And Know" steht der da, verbindet vertrackte Parts mit catchy Refrains und konzentriert sich dabei auf die beinahe "episch" zu bezeichnenden Komponenten. Das soll in dem Kontext kein argloses Hantieren mit Superlativen sein, sondern vielmehr die allgemeine Stimmung, die an den Stellen überschwappt.
"These colours don't run" führt das fort und kommt als enorm druchvolle Melodic Hardcore-Nummer 'rüber. Gerade die verspielte Gitarrenarbeit weiß zu überzeugen und erinnert stellenweise an diesen Sound, für den SIGUR ROS bekannt geworden sind. Was aber trotz aller Verspieltheit immer wieder schön zu wissen ist: man erkennt einen Breakdown, wenn er an der Tür klopft. Was zugegebenermaßen auch nicht schwer ist, wenn Frontmann Sam Carter durch plötzlich verstummende Gitarren "You fuckin' pigs" brüllt.
Der Quasi-Titeltrack "Daybreak" vereint dann abermals die klassischen ARCHITECTS-Tugenden: groovende Parts mit fast in AUGUST BURNS RED-Gefilde abdriftenden Leadgitarren treffen auf straighte nach vorne treibende. Unterbrechen tut das ein sehr zahmer Mittelpart mit reichlich Kopfstimme. Das kann man mögen oder aber nicht. Ich mag es allgemeinhin nicht, hier ist es aber doch recht passabel.
"Even if you win, you're still a rat" macht es mir dann wieder einfach: hier gilt nomen est omen und somit knallt der Song ordentlich und punktet mit einem reichlich fetten Breakdown im Mittelteil.
Im weiteren Verlauf von "Daybreaker" zeigen die ARCHITECTS abermals ihre neu entdeckte Liebe zum Breakbeat-Drumcomputer in der obligatorischen Ballade "Behind the throne" sowie ihr Gespür für stellenweise grandioses Songwriting: "Devil's island" kombiniert Mathcore mit A DAY TO REMEMBER-Chorus und erobert sich in meinen Augen somit einen Platz unter den Albumhighlights. Das abschließende "Unbeliever" hat zwar ein sehr gelungenes Ende, auf einen erneuten Drumcomputer-Balladenbeat hätte ich im Vorfeld aber auch gerne verzichtet.
Nichts desto trotz begeistert mich "Daybreaker" durchaus: die Songs sind weitaus durchdachter als auf "The Here And Now" und bieten untereinander ein höheres Maß an Abwechslung. Gleichzeitig wird man hier aber auch nicht dem altbekannten ARCHITECTS-Prinzip. Warum auch, schließlich funktioniert es und verkauft sich gleichermaßen. Gepaart mit dem ansprechenden Soundgewand hat man hier ein Album vor sich, welches sich der geneigte Anhänger des melodischen Hardcores durchaus mal geben sollte.
Punkte: 8/10
Disko:
2012 - Daybreaker
2010 - The Here And Now
2009 - Hollow Crown
2007 - Ruin
2006 - Nightmares
Links:
http://www.facebook.com/architectsuk