[Review] Human Demise - Of Wicked Men And Their Devices

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[Review] Human Demise - Of Wicked Men And Their Devices

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Human Demise - Of Wicked Men And Their Devices

VÖ: 20.02.2012
Label: WTF Records - http://www.wtfrecords.eu

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Tracklist
01. False Idols Versus False Altars
02. Falling Empires
03. Godspeed
04. Solitary Deathmarch
05. Feast Of Neptune
06. Raptio
07. Postmortem Void
08. From Bigotry
09. Scapegoat
10. Servatius
11. Baptized
12. V61.20

Laufzeit: 35:57 min

Im Fahrtwind von so großen Namen wie Integrity, Ringworm, Strife und Arkangel und überhaupt ordentlich angetan von Clevo Hardcore und Holy Terror lassen sich Human Demise verorten, die bereits seit 2004 ihren hasserfüllten Metalcore aus den Niederlanden heraus in die Welt schreien. „Of Wicked Men And Their Devices“ ist dabei ihre zweite Full-Length und rasiert mit ihrem Dutzend an Songs alles und jeden weg. Möglich wird dies durch eine rasende Vortragsweise, die zwar mit grandios keifenden Vocals und messerscharfen Riffs auftrumpft, über Albumlänge jedoch so einige Längen beinhaltet.

Der Longplayer beginnt ohne Umwege, so dass „False Idols Versus False Altars“ sofort auf´s Maul geht und mit seinen sägenden Riffs sowie dem treibenden Drumming eine mehr als passable Duftmarke setzt. Immens angepisst und voller Wut rotzen die fünf Niederländer ihre Songs runter, bauen aber auch viele groovige Passagen ein und lassen das Volk moshen. Die Tracks funktionieren dabei nur selten nach den gängigen Mustern und lassen sich wie etwa auf „Falling Empires“ oder „Scapegoat“ auch mal genug Zeit, um die Galle spuckende Atmosphäre aufzubauen, welche die gesamte Platte durchzieht. Besonders hebt sich der Frontmann hervor, der ein wunderbar keifendes Organ hat und mehr kotzt als schreit. Daneben liefert zudem auch der Drummer richtig gute Arbeit, jedoch scheinen sich die beiden Gitarristen nicht richtig entscheiden zu können, inwiefern sie Melodien Teil ihrer Arbeit werden lassen und mehr in Richtung Metalcore schielen oder aber einfach nur simpler Gitarrenarbeit frönen, wie sie etwa bei einer Band wie Terror zu finden ist. Hin und wieder werden die Riffs auch zu lange aufrechterhalten, so dass wie z.B. auf „Godspeed“ oder „Postmortem Void“ schnell eine gewisse Langeweile aufkommt.

Überhaupt schafft es das Quintett nicht so richtig, über die gesamte Spielzeit hinweg für Spannung zu sorgen. Obwohl man sich beim Songwriting Mühe gibt, zehren viele Tracks von den immer gleichen Songelementen. Zudem ist der dauerhaft überpräsente Hass auf alles, was atmet, zu eintönig und ermüdend, so dass man schon zur Halbzeit ein wenig zu sehr mit der Skip-Taste flirtet. „Servatius“ mit seinem ewig langen Vocal-Skit über die Irrationalität kirchlicher Rituale und dem dazugehörigen Obrigkeitsgehorsam ist darüber hinaus musikalisch zum Einschlafen und bedient sich thematisch vollkommen ausgetretener Pfade. Hier ist man wie auch in den restlichen Lyrics, die manchmal gar etwas Krankhaftes in sich tragen, auch gedanklich nahe am Clevo Hardcore und bringt nichts Erwähnenswertes auf das Papier.

„Of Wicked Man And Their Devices“, das zweite Album von Human Demise, schafft es so schlussendlich nicht so recht, die Hörenden mit ihrem mit Metal gefütterten Hardcore zu überzeugen. Da fehlt etwas Besonderes, etwas, was nach mehr als Tollwut und monotonen Hasstiraden klingt. Speziell an den beiden Gitarren ist noch viel Luft nach oben, zumal es der Band gut tun würde, wenn sie ihren Sound etwas mehr in Richtung apokalyptischer Dramatik justieren. Nichtsdestotrotz werden Fans von Integrity und Konsorten mehr als glücklich, da Human Demise grundsätzlich wissen, wie man brutale Metalcore-Tracks schreibt. Fieses Brett.

Punkte: 06/10

Discographie
2012 - Of Wicked Men And Their Devices LP
2009 - The Odditorium LP
2009 - Split w/ Worth The Pain
2005 - Whitechapel Demise MCD
2004 - Demo

http://www.humandemise.net
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