[Review] Enthroned - Obsidium

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PHNX41
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[Review] Enthroned - Obsidium

Beitrag von PHNX41 »

Enthroned - Obsidium

VÖ: 20.03.2012
Label: Agonia Records - http://www.agoniarecords.com

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Tracklist
01. Sepulchred Within Opaque Slumber
02. Nonus Sacramentvm - Obsidium
03. Horns Aflame
04. Deathmoor
05. Oblivious Shades
06. The Final Architect
07. Petraolevm Salvia
08. Oracle Ov Void
09. Thy Blight Vacuum

Laufzeit: 40:12 min

Seit 19 Jahren frönen die belgischen Black Metaler Enthroned nun schon der musikalischen Teufelsanbetung. Mit „Obsidium“ veröffentlichen sie ihr neuntes Studioalbum, welches vor satanischer Mystik und Aggressivität strotz. Enthroned zeigen eindrucksvoll, wie sich moderner Black Metal im Jahr 2012 anhört.

Das aktuelle Werk gleicht einer satanischen Andacht. Zunächst wird der Teilnehmer durch atmosphärische Klänge zum Eintreten bewegt. Aufmerksam versucht er Worte aus den undeutlichen Choralgesängen aufzuschnappen. Zeit zum Umkehren bleibt nicht, denn bereits nach 19 Sekunden presst ihn das unbarmherzig blastende Schlagzeug auf den Stuhl. Schon beginnt die Predigt. Sänger Nonragest schreit, grunzt und singt sich durch die Andacht. Kehlig hallt seine Stimme durch das „Gotteshaus“ und versprüht seinen Hass auf uns. Immer wieder treibt ihn das hervorragend gespielte Schlagzeug an, unterbricht ihn, gibt seinen Ausführungen ein anderes Tempo. Die facettenreiche Gitarrenarbeit verleiht seinen Worten Nachdruck.

Der Hörer kann sich nie vollends in die Black Metal-typischen Riffwiederholungen verlieren. Denn: Ziel ist nicht die totale Hypnose, sondern die Aggression. Immer wieder finden Riff –und Tempowechsel statt, was den relativ kurzen Songs eine spannende Dynamik verleiht. Es wird also nicht nur kopflos die Base Drum malträtiert, stattdessen nutzen Enthroned wiederholt Midtempo-Parts, um den Hörer Zeit zum Verschnaufen zu lassen. Allerdings währen diese nie zu lange, schon nach kurzer Zeit befindet er sich wieder im Rausch der Geschwindigkeit. Die Belgier verstehen es auch durchaus Elemente aus anderen Genres gekonnt für sich zu nutzen. So erklingen ab und zu trashige Gitarrensoli, welche die wütende Grundstimmung von „Obsidium“ gekonnt unterstreichen.

Im letzten Song „Thy Blight Vacuum“ wendet sich Sänger Nonragest gebetsartig an Gott, um sich schließlich doch völlig den Fängen des Teufels hinzugeben. „I am reborn!“ schallt es letzten Endes lachend von der Kanzel, bevor das Schlagzeug immer mehr Fahrt aufnimmt und sich in einen rasend schnellen Beat verliert. Abrupt endet die Andacht nach gut 40 Minuten. Benommen steht der Teilnehmer auf. Er hat genau zugehört, aber nicht alles verstanden und kann mit dem Gerede von Satan auch nicht viel anfangen. Und trotzdem: "Obsidium" hat ihm Spaß gemacht.

Punkte: 08/10

Discographie
2012 - Obsidium
2010 - Pentagrammaton
2007 - Tetra Karcist
2004 - Xes Haereticum
2002 - Carnage In Worlds Beyond
2000 - Armoured Bestial Hell
1999 - The Apocalypse Manifesto
1997 - Towards The Skullthrone Of Satan
1995 - Prophecies Of Pagan Fire

http://www.enthroned.be/
http://www.facebook.com/pages/Enthroned/59297961576
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