[Review] Bullseyse - Armed For Tonight

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Kingpin
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[Review] Bullseyse - Armed For Tonight

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Bullseyse - Armed For Tonight

VÖ: 15.03.2012
Label: DIY

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Tracklist
01. Intro
02. Armed For Tonight
03. Loyality
04. Jigsaw
05. Shot In The Neck
06. Brothers Forever
07. Fuck
08. Dead But Still Alive
09. Bloody History
10. Life For The Moment
11. Terrorist
12. Family

Laufzeit: 21:17 min.

Richtig klassischen Scheiß bekommt man mit dem Debüt-Album der bereits seit 2003 bestehenden Band Bullseye. Die vier Jungs, die aus Sarstedt bei Hannover kommen, sehen sich als Hardcore Band der alten Schule und distanzieren sich passend dazu von jeglichem Fashionkram sowie einem überproduzierten High-Tech-Sound. Dementsprechend gibt es live eingespielten Hardcore der Marke Madball, Rykers und Agnostic Front und eine Menge Attitüde. Die Frage, ob das im Jahr 18 nach Alben wie „Set It Off“ oder „Brother Against Brother“ noch einer braucht, stellt sich mal wieder, soll aber jeder für sich alleine beantworten.

Eigentlich könnte man an dieser Stelle schon aufhören, weitere Worte über „Armed For Tonight“ zu verlieren, ergibt sich doch recht zügig ein Bild von einer Oldschool Hardcore-Band, die nichts weiter kann, als ihre Helden zu kopieren. Brust raus, Attitüde an und los bollert der simpel gestrickte Hardcore, welcher sich schon seit vielen Jahren in seinem eigenen Ruhm badet. Passend dazu tragen die Tracks Namen wie „Loyality“, „Fuck“, „Brothers Forever“ und „Family“. Größtenteils könnte man dies so stehen lassen, doch Bullseye produzieren nicht nur abgestandene Hardcore-Songs, sondern erzeugen auch ein paar schmissige Tracks („Jigsaw“) sowie ein paar ansprechende Mitgröhl-Parts und lassen den Kopf hin und wieder wippen. Die etwas dünne Produktion trägt zudem dazu bei, dass man nicht sonderlich proletig oder brutal klingt, sondern soundtechnisch dem rotzigen Punk Rock eine Chance gibt oder auch einfach mal ganz angenehm rollt.

Dass bei allem nicht gerade musikalische Glanzlichter präsentiert werden, ist eigentlich auch klar, die extrem miesen Übergänge, das einfallslose Songwriting und die viel zu simplen Lyrics stehen jedoch exemplarisch für das niedrige Niveau auf der Platte. Beispiel für platte Texte gefällig? Hier eine Kostprobe von „Terrorist“: „Fucking Psychos You Make Me Sick, Everyday I See See Your Shit, Newspaper Or Television, The Fear Is All Around, Suicide Bombers Everywhere, The Fear Is All Around, Terror, Terror In The Streets“ – schon etwas überängstlich die Jungs, aber ein gutes Beispiel dafür, wie man es nicht macht. Aber keine Sorge, das Image wird kurz darauf auch wieder gerade gebogen: “Dead But Still Alive, A Life In Crime” (“Dead But Still Alive”). Geschenkt.

Das Debüt-Album gibt es direkt über die Band für nen schlanken Fünfer oder aber kostenlos über die Band-Homepage. Oldschool Hardcore-Veteranen, die nie genug bekommen können, kann „Armed For Tonight“ empfohlen werden, dem Rest seien eher die Vorreiter jenes Sounds an´s Herz zu legen. Keineswegs erbärmliche Platte, aber wirklich auch fern von Gut.

Punkte: 04/10

Discographie
2012 - Armed For Tonight LP
2009 - Back To The Roots EP

http://www.myspace.com/bullseye-hc
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