[Review] Vijeriah - Alcatraz
Verfasst: 26.04.2012, 11:30
Vijeriah - Alcatraz
VÖ: 14.04.2012
Label: DIY

Tracklist:
01. Full collapse
02. Ressurection
03. Bracelet
04. Alcatraz
Spieldauer: 18:45 min
Eieiei, was kommt einem denn da entgegen, frage ich mich, als diese nur vier Songs starke EP ihre erste Runde im Player dreht. VIJERIAH steht drauf, "Alcatraz" ist der Titel und auch wenn einigen der Bandname nicht unbedingt geläufig sein wird, so sind die Köpfe dahinter doch bei Weitem keine Unbekannten mehr, schließlich steht bei Vijeriah kein anderer als der Steffen hinter dem Mikrofon, der diese Position auch bei den ersten Veröffentlichungen von WAR FROM A HARLOTS MOUTH inne hatte ("Transmetropolitan" anyone?). Unterstützung fand er in durchaus kompetenten Mitmusikern, darunter unter anderem Mitstreiter aus der WITH ABANDON-Zeit, und so werfen Vijeriah dieser Tage ihr Debüt auf den Markt.
Und wie schon angekündigt beginnt das mit dem bereits vorab via YouTube veröffentlichten Track "Full collapse" weder mit großer Vorrede noch mit angezogener Handbremse. Wind- und Regensamples schaffen kurz Atmosphäre, bevor ein überfliegender Jet die nur achtsekündige Stille bricht und einem die ersten Gitarrenleads um die Ohren fliegen. Man agiert dabei gerne in hohen BpM-Zahlen und fühlt sich da auch spürbar wohl. Umso heftiger kommen dann die - glücklicherweise nicht allzu inflationär eingesetzten - Breakdowns und das Ganze geht einfach mal furchtbar schnell ins Ohr. Zudem muss ich zugeben, dass obwohl sich der Style nicht hundertprozentig mit den vorangegangenen Taten einiger Mitglieder deckt, ich doch etwas rührselig in Erinnerungen, gerade an alte WFAHM, schwelge. Steffens Stimme trägt daran wohl die Hauptschuld, aber auch die instrumentale Komponente weist einige Zitate in diese Richtung auf. Gerade das Tapping im Mittelteil komplettiert "Full collpase" perfekt.
Wo der aufhört, setzt "Ressurection" nahtlos an und hält Tempo und Spannungsbogen weiterhin auf hohem Niveau. Highlight für mich eindeutig der vertrackt-progressive Part in der Mitte des Songs und die Stellen, in denen sich die Vocals fast überschlagen und dem Hörer somit eine gehörige Portion Intensität und Live-Feeling bieten. Sowieso ist es einfach mal wieder gut, eine Platte aus dem Genre zu hören, die nicht bis zum Brechen überproduziert und im Loudness-Wahn totgemastert wurde. Schlecht oder kraftlos ist der Sound natürlich nicht, sondern einfach natürlich und unterstützt die Arrangements optimal.
Nachdem "Bracelet" dann mehrere Male tief in die Todesmetall-Ecke abdriften und im hinteren Drittel einen grandiosen Instrumentalpart bereithält (wie ich immer sage: so ein Solo, das musste mitsingen können!), schütten VIJERIAH beim abschließenden Titeltrack noch einmal die ganze Wut über einen aus. Fast sechs Minuten durchweg groovende Moshparts, dazu immer wieder die NILE-mäßigen zweistimmigen Gitarren-/ Bassläufe. Perfekt!
Es zeigt sich also, dass Erfahrung durch nichts aufzuwiegen ist, als mit noch mehr Erfahrung. VIJERIAH klingen trotz der altbekannten Trademarks sehr innovativ und haben mit "Alcatraz" eine EP an den Start gebracht, die mich begeistert, wie kaum ein anderes Release des Genres in der letzten Zeit. Die Mischung ist goldrichtig und nachdem textlich auch alles in Ordnung geht, kann man nur sagen: Wenn die Band hier ihren Weg so weitergeht, steht uns noch Einiges bevor.
Punkte: 8/10
Disko
2012 - Alcatraz EP
http://www.facebook.com/vijeriah
VÖ: 14.04.2012
Label: DIY
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Tracklist:
01. Full collapse
02. Ressurection
03. Bracelet
04. Alcatraz
Spieldauer: 18:45 min
Eieiei, was kommt einem denn da entgegen, frage ich mich, als diese nur vier Songs starke EP ihre erste Runde im Player dreht. VIJERIAH steht drauf, "Alcatraz" ist der Titel und auch wenn einigen der Bandname nicht unbedingt geläufig sein wird, so sind die Köpfe dahinter doch bei Weitem keine Unbekannten mehr, schließlich steht bei Vijeriah kein anderer als der Steffen hinter dem Mikrofon, der diese Position auch bei den ersten Veröffentlichungen von WAR FROM A HARLOTS MOUTH inne hatte ("Transmetropolitan" anyone?). Unterstützung fand er in durchaus kompetenten Mitmusikern, darunter unter anderem Mitstreiter aus der WITH ABANDON-Zeit, und so werfen Vijeriah dieser Tage ihr Debüt auf den Markt.
Und wie schon angekündigt beginnt das mit dem bereits vorab via YouTube veröffentlichten Track "Full collapse" weder mit großer Vorrede noch mit angezogener Handbremse. Wind- und Regensamples schaffen kurz Atmosphäre, bevor ein überfliegender Jet die nur achtsekündige Stille bricht und einem die ersten Gitarrenleads um die Ohren fliegen. Man agiert dabei gerne in hohen BpM-Zahlen und fühlt sich da auch spürbar wohl. Umso heftiger kommen dann die - glücklicherweise nicht allzu inflationär eingesetzten - Breakdowns und das Ganze geht einfach mal furchtbar schnell ins Ohr. Zudem muss ich zugeben, dass obwohl sich der Style nicht hundertprozentig mit den vorangegangenen Taten einiger Mitglieder deckt, ich doch etwas rührselig in Erinnerungen, gerade an alte WFAHM, schwelge. Steffens Stimme trägt daran wohl die Hauptschuld, aber auch die instrumentale Komponente weist einige Zitate in diese Richtung auf. Gerade das Tapping im Mittelteil komplettiert "Full collpase" perfekt.
Wo der aufhört, setzt "Ressurection" nahtlos an und hält Tempo und Spannungsbogen weiterhin auf hohem Niveau. Highlight für mich eindeutig der vertrackt-progressive Part in der Mitte des Songs und die Stellen, in denen sich die Vocals fast überschlagen und dem Hörer somit eine gehörige Portion Intensität und Live-Feeling bieten. Sowieso ist es einfach mal wieder gut, eine Platte aus dem Genre zu hören, die nicht bis zum Brechen überproduziert und im Loudness-Wahn totgemastert wurde. Schlecht oder kraftlos ist der Sound natürlich nicht, sondern einfach natürlich und unterstützt die Arrangements optimal.
Nachdem "Bracelet" dann mehrere Male tief in die Todesmetall-Ecke abdriften und im hinteren Drittel einen grandiosen Instrumentalpart bereithält (wie ich immer sage: so ein Solo, das musste mitsingen können!), schütten VIJERIAH beim abschließenden Titeltrack noch einmal die ganze Wut über einen aus. Fast sechs Minuten durchweg groovende Moshparts, dazu immer wieder die NILE-mäßigen zweistimmigen Gitarren-/ Bassläufe. Perfekt!
Es zeigt sich also, dass Erfahrung durch nichts aufzuwiegen ist, als mit noch mehr Erfahrung. VIJERIAH klingen trotz der altbekannten Trademarks sehr innovativ und haben mit "Alcatraz" eine EP an den Start gebracht, die mich begeistert, wie kaum ein anderes Release des Genres in der letzten Zeit. Die Mischung ist goldrichtig und nachdem textlich auch alles in Ordnung geht, kann man nur sagen: Wenn die Band hier ihren Weg so weitergeht, steht uns noch Einiges bevor.
Punkte: 8/10
Disko
2012 - Alcatraz EP
http://www.facebook.com/vijeriah