[Review] Bleeding Through - The Great Fire

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
Partisane
Kartenabreisser
Kartenabreisser
Beiträge: 12
Registriert: 19.11.2011, 13:59
Favorite Music: Metalcore, Deathcore, Hardcore, Post-Hardcore, Death Metal,...
Wohnort: Heinsberg
Kontaktdaten:

[Review] Bleeding Through - The Great Fire

Beitrag von Partisane »

Bleeding Through - The Great Fire

Label: Rise Records - http://www.riserecords.com
VÖ: 31. Januar 2012

Bild

Tracklist:
01. The March
02. Faith In Fire
03. Goodbye To Death
04. Final Hours
05. Starving Vultures
06. Everything You Love Is Gone
07. Walking Dead
08. The Devil And Self Doubt
09. Step Back In Line
10. Trail Of Seclusion
11. Deaf Ear
12. One By One
13. Entrenched
14. Back To Life

Spielzeit: 39:07 min

Pünktlich im durchgängigen zweijährigen Rhythmus, erscheint in diesem Jahr das neue Werk eines der Urgesteine des modernen Metalcores. Bleeding Through, die seit 1998 maßgeblich am wachsenden kommerziellen Erfolg des Genres beteiligt sind, wollen es erneut wissen und liefern mit "The Great Fire" ihr mittlerweile siebtes Studioalbum ab. Für mich stellte sich aber vor allem eine Frage: können die Kalifornier mit "The Great Fire" bei der Flut an neuen Veröffentlichungen junger Metalcore Bands noch mithalten, bzw. müssen sie das überhaupt?!

Mehr als eine Dekade lang haben Bleeding Through an ihrem Sound gearbeitet, ihn stets verbessert und um neue Elemente erweitert. Von starken Soli, treibendem Schlagzeug und typischen Breakdowns, bis zu klarem Gesang und dem Keyboard als ihr Leitmotiv. Die Truppe aus Orange County versteht sich darauf, eine große Vielfalt zu bieten, ohne dabei jemals chaotisch zu wirken. Speziell auf den letzten beiden Alben haben sie es geschafft, eine nahezu perfekte Mischung aus all ihren vielen Einflüssen zu kreieren. Auch "The Great Fire" lässt keines dieser Elemente vermissen.

Für BT-Verhältnisse etwas ungewohnt, bietet die Platte 14 Songs auf lediglich 39 Minuten Spielzeit und nur wenige Stücke knacken die drei Minuten Marke. Auf den zahlreichen kürzeren Tracks ist besonders der Hardcore-Einfluss klar erkennbar. Diese sind, trotz der geringeren Spielzeit, aber nicht weniger knackig und kommen ohne langes Zögern schnell zum Punkt. Im Kontrast dazu gibt es bei den ausschweifenderen Songs atmosphärische Stimmung, Gitarrensoli und eingängige Refrains zu hören, die den Metal-Aspekt betonen. Die Komposition der Platte wirkt sehr durchdacht, es ist kein Zufall dass sich kürzere und längere Stücke zumeist abwechseln.

Es gehört schon einiges dazu, eine große Vielfalt ein Einflüssen so zu bündeln, dass sie als Gesamtpaket einladend und ansprechend wirkt. Bleeding Through haben dies meiner Meinung nach sehr gut gemeistert. Als drittes Album in Folge hat "The Great Fire" einen unheimlichen Hörspaß zu bieten und wird auch nach mehrfachem Durchhören nie langweilig. Allerdings hat sich der Sound der Band seit 2008 auch nicht mehr merklich weiterentwickelt. Jeder Track hätte problemlos auch auf "Declaration" oder "Bleeding Through" erscheinen können. Über die Jahre haben sie ihren Sound gefunden und bleiben ihm auch beim jüngsten Output treu. Keine Abenteuer, keine Experimente. Es scheint als würden die Kalifornier im Jahre 2012 stagnieren und jüngere Metalcore Bands mit Innovationen an ihnen vorbei rauschen. Irgendwie klingt alles wie schon einmal gehört. Allerdings kann man "The Great Fire" zu Gute halten, dass dem Longplayer zu keinem Zeitpunkt die Luft ausgeht.

Wie gewohnt startet "The Great Fire" erstmal mit einem Intro. "The March" steht hier in direktem Kontrast zu den vorherigen Intros "Finnis Fatalis Spei" und "A Resurrection", die beide sehr ruhig gehalten waren. In Kombination mit dem darauf folgenden "Faith In Fire" zeigt "The March" schon namensgetreu die Marschrichtung der Scheibe an: schwere, Keyboard-getragene Klänge im Zusammenspiel mit schnellen, brachialen Nackenbrechern. Das erste Highlight bietet das knapp 4-minütige "Final Hours", dass sich durch sein eingängiges Riffing und einen ebenso eingängigen cleanen Refrain auszeichnet. Ein Bleeding Through-Song wie er im Buche steht könnte "Walking Dead" sein. Eine ruhige Einleitung durch das Keyboard, bevor dann unter weiteren Samples die schnellen, treibenden Drums das Tempo angeben. Etwas ungewohnte Klänge sind dann bei "Trail Of Seclusion" zu vernehmen; der Beginn könnte glatt ein Orgelstück für eine Messe sein, der Song ist generell recht ruhig gehalten. Die Gitarren stehen ungewohnt im Vordergrund und der klare Refrain lädt dann schließlich zum mitsingen ein. Mein persönlicher Favorit nennt sich "Entrenched" und startet ebenfalls verhältnismäßig ruhig mit fast schon progressiven Rock-Elementen und einem atmosphärischem Chor. Als einer der wenigen langsameren, schweren Stücke dreht dann schließlich auch "Entrenched" auf, bevor er dann auch wieder ruhig ausklingt.

Fazit: Bleeding Through bleiben ihrem Sound treu und machen auf "The Great Fire" nichts falsch, jedoch gibt es keine Weiterentwicklung im Vergleich zu den Vorgängeralben. Die Platte bietet zwar enormen Hörspaß, kann sich aber nicht mehr mit innovativen Releases frischerer Bands messen. Für Fans der Band und des Genres dennoch definitiv ein Muss.

Punkte: 8/10

Diskografie:
2001 - Dust To Ashes
2002 - Portrait Of The Goddess
2003 - This Is Love, This Is Murderous
2006 - The Truth
2008 - Declaration
2010 - Bleeding Through
2012 - The Great Fire

Link:
http://www.facebook.com/BleedingThrough
Antworten