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[Review] The Southern Oracle - Hellwakening

Verfasst: 23.01.2012, 12:30
von Partisane
The Southern Oracle - Hellwakening

Label: Let it Burn Records - http://www.letitburnrecords.com
VÖ: 21. Oktober 2011

Bild

Tracklist:
01. Allnighters
02. Sineater
03. I Am Cerberus
04. Monument
05. Scarlet & Gold
06. Bring The Children Home
07. The Ghost Key
08. Scavengers
09. Fear Comes In Waves
10. Hellwakening

Spielzeit: 44:06 min

The Southern Oracle sind eine aufstrebende ungarische Band, die manch einem vielleicht noch unter Slaughter At The Engagement Party bekannt sind. 2010 hatten sie unter diesem Namen ihre erste EP "I Killed Everyone Will You Marry Me?" veröffentlicht, was mich auf sie aufmerksam werden ließ. Nach einem Namenswechsel kam nun 2011 das erste volle Album namens "Hellwakening", dass in der Deluxe-Ausgabe ebenfalls die erstgenannte EP enthält. Nun, Ungarn ist für vieles bekannt, aber nicht gerade für seine lebendige Metalcore-Szene. Was darf man also von diesem Album erwarten?

Viele werden wohl überrascht sein, denn dieses Debüt-Album hat es wirklich in sich. Neben den Genre-typischen Breakdowns, die oftmals durch markante Kicks eingeleitet werden, legt die Truppe vor allem Wert auf anspruchsvolle Gitarrenarbeit. Die Scheibe zeichnet sich durch sehr viele Soli und generell überdurchschnittlich gutes Riffing aus, was von nahezu konstant treibendem Double-Bass begleitet wird. Das Songwriting ist relativ abwechslungsreich, verglichen mit manchen international erfolgreichen Metalcore-Acts. Es gibt nur wenige Momente von denen man denkt, dass man sie so oder so ähnlich im Verlauf der Platte schon einmal gehört hat.

Ein Highlight der Band ist sicherlich die Stimme des Sängers, der auf den klangvollen Namen Barnabás Kókai hört. Sein häufiger Wechsel zwischen hohen Screams und tiefen Growls, in den unerwartetsten Momenten, trägt maßgeblich dazu bei, dass The Southern Oracle sich nicht anfühlen wie eine 0815 Band, sondern recht individuell. Ebenfalls scheint die Band gefallen an Samples gefunden zu haben, davon gibt es nämlich vier Stück auf die 10 Songs verteilt. Sicher, ich habe schon bessere Samples gehört, aber dennoch sind sie sehr passend in die jeweiligen Tracks eingeflochten und stellen unterm Strich ein gutes Argument dafür dar, doch mal in die Scheibe reinzuhören.

"Hellwakening" startet direkt schon mit einem Knall: "Welcome To Your Nightmare" heißt es da auf "Allnighters" und von Beginn an gibt es ordentlich was auf die Ohren. Besonderen Gefallen habe ich an den orchestralen Elementen gefunden, die an Winds Of Plague erinnern, und in einen Nightmare On Elm Street-Sample münden, der das bekannte "1,2, Freddy comes for you [...]" zum Besten gibt. Eine meiner Lieblingsstellen ist ein weiterer Sample, diesmal aus Resident Evil und zu finden auf dem Song "I Am Cerberus: You're all going to die down here". Es folgt wie fast schon zu erwarten war, ein intensiver Breakdown.

Ein gutes Beispiel für den Abwechslungsreichtum der Ungarn stellt das Stück "Scarlet & Gold" dar. Hier lassen sich Elemente von schnellem Melodic Hardcore erkennen, es gibt ein paar gesprochene Passagen und gegen Ende des Songs sehr schöne, cleane Gitarren. Prominent wird es auf "Hellwakening" auch noch zweimal: Zum einen steuert der von Darkest Hour bekannte Michael Schleibaum ein Gitarrensolo zum Song "Bring The Children Home" bei. Zum anderen gibt es auf dem Rausschmeißer und gleichermaßen auch Titeltrack von "Hellwakening" dann Gastvocals von Zoltan Jakab, einem ehemaligem Mitglied der Bands Newborn und Bridge To Solace, zu hören. Nachdem man dann fünf Minuten lang nur eine Uhr ticken hört, beginnt nach circa 9 Minuten nochmal eine Art Hidden Track, der das Album dann ausklingen lässt.

Mein Fazit: The Southern Oracle liefern ein starkes Debüt ab, dass durch Abwechslungsreichtum und Technik zu überzeugen weiß. Die Produktion verleiht der Scheibe einen rohen Charme, alles in allem ist es ein wirklicher Geheimtipp. In ein paar Jahren werden die Ungarn sicher europaweit erfolgreich sein, den Grundstein dafür haben sie mit "Hellwakening" meiner Meinung nach jedenfalls schon gelegt.

Punkte: 7/10

Diskografie:
2010 - I Killed Everyone Will You Marry Me? (als Slaughter At The Engagement Party)
2011 - Hellwakening

Link:
http://www.facebook.com/thesouthernoraclehu