[Review] H2O – Don’t Forget Your Roots

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Kingpin
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[Review] H2O – Don’t Forget Your Roots

Beitrag von Kingpin »

H2O – Don’t Forget Your Roots

VÖ: 21.11.11
Label: Bridge 9 Records - http://www.bridge9.com/

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Tracklist:
01. Attitude (Bad Brains)
02. Satyagraha (7 Seconds)
03. Pride (Madball)
04. Get The Time (Descendents)
05. Said Gun (Embrace)
06. I Wanna Live (Ramones)
07. Cats and Dogs (Gorilla Biscuits)
08. Someday I Suppose (Mighty Mighty Bosstones)
09. Journey to the End (Rancid)
10. Safe (Dag Nasty)
11. Sick Boy (Social Distortion)
12. Friends Like You (Sick Of It All)
13. Train in Vain (The Clash)
14. Scarred (Verbal Assault)
15. Don’t Forget The Struggle, Don’t Forget The Streets (Warzone)

Laufzeit: 39:13 min

Der Album-Titel „Don´t Forget Your Roots“ sagt ja eigentlich schon alles, und wie kann man es den heutigen Kids besser schmackhaft machen, sich auf die Spuren der zum Teil großartigen Vorväter im Hardcore- und Punk-Bereich zu begeben, als ein Cover-Album zu fabrizieren, welches die Helden aus den 70´ern, 80´ern und 90´ern neu aufleben lässt. H2O haben sich an ein solches Projekt gewagt und drücken Hits von Bands wie Dag Nasty, Ramones, Bad Brains oder Verbal Assault ihren Stempel mit den typischen H20-Charakteristika auf und rücken so die alten Wurzeln glaubhaft in den Mittelpunkt ihres neusten Outputs.

Die Band, die genau wie AF, SOIA und Madball zum New York Hardcore gehören wie das geschlossene CBGB´s, dabei aber immer ihren ganz eigenen, positiv geprägten sowie melodischen Sound hatte, spielt die 15 Tracks mit viel Leidenschaft sowie mit der gesunden Mischung aus Verehrung und Eigenständigkeit.

Natürlich zuerst einen Blick auf die Tracklist werfend, fällt positiv auf, dass man sich sowohl genre-technisch als auch regional recht breit aufgestellt hat, so dass neben DC-Urgesteinen wie Bad Brains die Londoner von The Clash zu finden sind und der Rock´n´Roll beeinflusste Punk-Sound von den Ramones kurz nach Madball mit ihrem metallischen Hardcore zu hören ist. Ohne jetzt jeden Song durchzugehen, so ist schnell festzustellen, dass vor allen Dingen die Cover-Songs von Punk-Bands wie Rancid, 7 Seconds und Social Distortion am meisten punkten können, da sich hier der charakteristische Gesang von Toby Morse am besten austoben kann und auch das großartige und stets hervorstechende Bass-Spiel von Adam Blake perfekt zur Geltung kommt.

Tracks wie „Satyagraha“, „Someday I Suppose“ und vor allem Embrace´s „Said Gun“, welches in dieser Neuauflage stark an die großartigen Bouncing Souls erinnert, bekommen beinahe ein Sommer-Sonne-Feeling, was wirklich enorm gut funktioniert und dazu auch noch – H2O-typisch – Ohrwurm-Qualität besitzt. Hier hat sich die Band ordentlich Gedanken gemacht, einzelne Melodien stärker herausgearbeitet und den Songs neue Facetten hinzugefügt, was sie damit von jeglichen Vorwürfen befreit, einhergehend mit den Gerüchten, (aufgrund von Auflösungs-Tendenzen) bei Bridge 9 möglichst schnell aus dem Vertrag herauskommen zu wollen, ein lieblos zusammengewürfeltes Potpourri auf „Don´t Forget Your Roots“ zu präsentieren. Einzig bei etwas härteren Tracks wie „Pride“ oder „Don't Forget The Struggle, Don't Forget The Streets“ fehlt hin und wieder die tiefgreifende Bissigkeit von Freddy Cricien bzw. Ray Barbieri, so dass die Cover-Songs etwas zahnlos wirken, wenn auch der Warzone-Hit mehr als anständig mitzureißen weiß.

So bleibt nach mehreren Durchläufen ein stark positiver Eindruck von „Don´t Forget Your Roots“ über, da die Band mit Liebe zum Detail und neuen Ideen den eigenen Helden huldigt und dies auf dem Cover-Album auch stark zur Geltung bringt. Ganz im Sinne des alten Unity-Gedankens New Yorker Prägung ist auf der Platte für junge Punk-Kids genauso etwas dabei wie für gestandene Hardcore-Dudes in ihren Mittdreißigern, was dem Album einen mehr als charmanten Anstrich verleiht. Schwierig hier eine Wertung abzugeben, soll es dennoch eine verdammt starke „8“ werden, da H2O mit dieser Platte und viel Herzblut mit Abstand eines der besseren Cover-Alben hervorgebracht haben. Interessante Lehrstunde, die mächtig Spaß macht.

Punkte: 08/10

Discographie:
2011 - Don´t Forget Your Roots
2008 - Nothing to Prove LP
2008 - The Bowery Collection (live at the CBGB)
2002 - All We Want EP
2001 - Go LP
2000 - Split This Is The East Coast…! Not LA! w/ Dropkick Murphy´s
1999 - F.T.T.W. LP
1997 - Thicker Than Water LP
1996 - H2O LP

http://www.h2ogo.com/
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