VÖ: 7.10.2011
Label: Nuclear Blast Records - http://www.nuclearblast.de
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Tracklist:
01. Introduction
02. Magnolia
03. 1000 lies
04. Dreamer
05. Dying world
06. No greater love
07. May
08. Our freedom
09. Cyclops
10. Pretender
11. One reality
Spieldauer: 33:36 min
Mehr als einmal ist es mir passiert, dass ich in die mp3-Tags schauen musste, um nicht doch eine Platte von einer anderen Band in den Ohren zu haben, bei denen ein bestimmter Sommermonat rot brennt. Denn die Ähnlichkeiten sind schon kräftig da auf "One Reality", der neuen Scheibe von Texas in July. Wie die Jungs aus Ephrata, PA, es aber geschafft haben, vom Vorwurf der billigen Kopie wegzubekommen, erfahrt ihr hier.
"One Reality" beginnt mit einem knapp zweiminütigen Intro, welches mehr oder weniger unvermittelt in den Opener "Magnolia" überleitet. Und ja, das muss schon gesagt werden, der klingt schon an der ein oder anderen Stelle heftig nach August Burns Red, gerade die Paarung aus groovendem Mosh und gleichzeitig gespielten Melodien. Die eigene Note kommt dann aber spätestens mit dem ersten schleppendem Verse-Riff mit einer ordentlichen Portion Rhythmus. Dass die Jungs definitiv Ahnung haben von dem, was sie hier tun, zeigt sich spätestens beim darauffolgenden "1000 lies" und dem unglaublich catchy Riff, das den geneigten Hörer bis zum Mittelteil begleitet. Sowieso werden Melodien auf "One Reality" groß geschrieben, das sei an dieser Stelle schon mal verraten. Gerade in Verbindung mit Brechern wie "Dreamer", der ein Breakdown nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt, macht das die Platte zu einem reinen Vergnügen. Dem zu Gute kommt auch die Stimme von Fronter Alex Good, gleichzeitig variabel und extrem kraftvoll.
Für die, die mit oben genannter Genre-Referenz nichts anfangen können, denen sei gesagt, dass einen auf "One Reality" Metalcore mit moderner Färbung erwartet, der immer mal wieder in Postcore-Gefilde abdriftet, gerade in den melodischen und etwas gedämpften Phasen. Dazu braucht man keinen deplatzierten Clean-Gesang oder elektronische Elemente zu befürchten - Texas In July konzentrieren sich auf das Wesentliche und machen deshalb vieles sehr richtig. Auch was die Lyrics angeht, denn die unterstreichen mit einer sehr persönlichen Note und sehr coolen Passagen die Songarrangements: "Now your problems are chasing me, away from where I wanted to be/ for the rest of my life/ Now I have to leave". Zudem ist die Verständlichkeit in einer Form gegeben, die man in letzter Zeit irgendwie immer weniger antrifft, wenn man mal genauer drüber nachdenkt.
Texas In July verstehen es, über die gesamte Spielzeit von einer guten halben Stunde das Tempo permanent oben zu halten und gleichzeitig immer wieder Parts einzubauen, wo ich zwangsläufig aufhören und anerkennend mit dem Kopf nicken musste. Einzig und allein "May" bietet da einen kurzen Break dank akustischer Aufmachung und dezentem Streicher-Einsatz. Anspieltipps sind für mich persönlich vor allem "Pretender" (aus dem der oben stehende Auszug stammt), "Our Freedom", welches möglicherweise der linearste Song auf "One Reality" ist, und der abschließende Titeltrack. Aber auch der Rest kann sich mehr als hören lassen und somit ist Texas In July hier ein Album gelungen, welches ihnen sicherlich einiges an Aufmerksamkeit bescheren wird bzw. auch schon beschert hat. Von meiner Seite also eine definitive Ancheck-Empfehlung für Freunde von August Burns Red, Darkest Hour oder Parkway Drive.
Punkte: 8/10
Disko:
2011 - One Reality
2009 - I Am
2008 - Salt Of The Earth EP
Links:
http://www.facebook.com/texasinjulyband