VÖ: 07.10.2011
Label: Demons Run Amok Entertainment - http://www.demonsrunamok.de
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Tracklist:
01. Kings
02. Mental
03. State Of Mind
04. Digglersong
05. No Regrets
06. Prejudice
07. Powertrip
08. Times
09. Review
10. Generation
Laufzeit: 21:36 min
Die Liebe zum eigenen Musik-Schaffen soll ja gelegentlich noch groß sein, was meistens auch damit verbunden wird, dass man – vor allem als eine Band, die es aus dem Proberaum rauf auf ein recht großes Label geschafft hat – seine Musik auch stolz und korrekt nach außen transportiert. Schaut man sich jedoch sämtliches (Promo-)Material rund um das neue Album der Band Business As Usual an, so kommt man doch in´s Grübeln, wo denn hier die Liebe zur Musik und zum Detail versteckt ist.
Wirft man nämlich die CD ein, deren Songs eine völlig andere Reihenfolge als auf dem Promo-Sheet haben und deren Lyrics sowohl unübersichtlich als auch falsch zugeordnet aufgeschrieben worden sind, so kann man danach erst einmal in Erfahrung bringen, dass die angegebene Band-Homepage nicht existent ist, die Band mal aus Gießen, mal aus Wetzlar kommt, es alte Songs nur gegen ein „Like“ zu hören gibt und das Album auf sage und schreibe zwei Promo-Blättern drei verschiedene Namen hat: die Auswahl liegt zwischen „Same“, „s/t“ und „Risk Your Life On Crowded Streets“. Ob dies dann trotz – oder gerade wegen – eines großen Labels im Rücken geschah, soll hier nicht beredet werden, erinnert aber an jeden dritten US-Rapper, der dem Juice Magazin sein Leid bezüglich seiner Label-Situation klagt.
Nun aber die Augen bzw. Ohren auf die Musik gerichtet, muss man dem Fünfer aus Hessen schon konstatieren, dass zumindest auf die Songs Wert gelegt wurde, was sich manifestiert durch zehn gut geschriebene Tracks, die eine moderne Variante des Old School Hardcore´s darstellen, der sich zwischen Bands wie Miles Away, Bane und Ruiner wiederfindet. Melodische Riffs, (zu) viele Crew-Shouts und ein ansprechendes Zusammenarbeiten von den Gitarren mit dem Spiel der Drummerin hinterlassen einen guten Eindruck nach den ersten Rotationen. Auch wird viel auf das Gaspedal gedrückt, genauso aber auch rockig im Midtempo nach vorn maschiert, was der Band wirklich gut steht. Insgesamt sind die zehn Tracks recht abwechslungsreich gelungen, ordentlich produziert und man besitzt meist den nötigen Drive sowie einen vernünftigen Härte-Grad, so dass man sich das Album auch gut genehmigen kann, ohne gelangweilt zu werden. Lyrisch verpackt man seine Ansichten recht anspruchslos, zum Teil gar kindisch primitiv („Prejudice“), während der Frontmann stark gequält daherkommt, was im Endeffekt wenig mitreißend ist.
So bleibt ein sehr gemischter Eindruck von Business As Usual und „Same“, denn Potential steckt definitiv in der Band, doch schafft man es noch zu wenig, dem Sound einen eigenen Stempel aufzudrücken. Dass der schlechte (und bereits geschilderte) erste Eindruck, der ja nicht ganz unwesentlich ist, sowie das ungemein unpassende Cover auch nicht gerade das gewünschte Engagement aufzeigen, ist sicherlich nicht förderlich für eine positive Meinung über die fünf Hessen. Deswegen: das geht alles besser.
Punkte: 05/10
Discographie:
2011 - Same LP
2008 - From Nowhere MCD
http://www.facebook.com/BAUhc