VÖ: 24.06.2011
Label: Fysisk Format - http://www.myspace.com/fysiskformat
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Tracklist:
01. Back To The Abyss
02. Lightning Accelerator
03. Climbing Walls
04. Blade Of Courage
05. Nuclear Winter
06. Living Dead Forest
07. Moonlight
08. Infinite Time
09. Re-Animated
10. Anti Matter
11. Divine Encounter
12. Colors Fading Out
Laufzeit: 20:28 min
Mit einer ganz und gar eigenwilligen Band hat man es zu tun, befasst man sich mit Next Life aus Norwegen. Das Trio um den Mastermind Hai Nguyen Dinh lässt in seiner Musik, die es seit dem Ende der 90´er Jahre produziert, piepende Amiga-Sounds, elektronische Klangwelten und brutalen Gitarren-Hardcore in einer einzigartigen Art und Weise fusionieren, so dass die Grenzen zwischen Schmerz und Erstaunen zu verwischen drohen.
Ungemein hektisch und chaotisch geht es nämlich auf dem dritten Album „Artificial Divinity“ zu und die Band weist damit sofort auf die kommenden 20 Minuten hin, die gefüllt sind mit ihrer überaus anstrengenden Mixtur. Zerstückelte Riffs, die mehr an hochleistende Maschinen als an Gitarren denken lassen, durchpflügen eine immens kalte Atmosphäre, die durch die metallischen Elektro-Sounds erschaffen wird. Die so entstandene Stimmung, die an futuristische Welten erinnert, die allein aus kaltem Stahl bestehen und jegliches menschliches Leben missen lassen, ist auf bemerkenswerte Art mehr als faszinierend, besonders wenn man wie die Mitglieder der Band ein Faible für Science Fiction und Computer-Spiele hat, die in einer zukünftigen Welt stattfinden. Die zwölf Songs bieten dabei zumeist dynamische Sequenzen und sind fernab von Nintendo-Core anzusiedeln, lassen aber auch auf Tracks wie „Nuclear Winter“ oder „Living Dead Forest“ ruhige Momente anklingen, während „Infinte Time“ sehr melodisch daherkommt. Vocals sind so gut wie nicht existent, und wie es scheint, konnten die Norweger in den letzten Jahre eine kleine Fan-Gemeinde rund um ihr experimentelles Werk scharen, so dass man im Verlauf der Zeit mehr und mehr den Eindruck gewinnen kann, dass man hier rockig finsteren Avantgarde-Metal zu hören bekommt, der sowohl intelligent als auch innovativ ist.
Next Life schaffen es so, eine wirklich beeindruckende Atmosphäre zu erzeugen, die voll ist von brutaler Kälte und schmetternden Maschinen, die alles zerbersten. Dass die Band dabei auf „Artificial Divinity“ auch sehr anstrengend ist, darf dabei nicht unerwähnt bleiben, denn die zwölf Tracks sind und bleiben zum Teil schmerzhaft noisig sowie zerhackt bis in das letzte Detail. Dennoch mehr als Interesse weckend und in die Zukunft schauend.
Punkte: 06/10
Discographie:
2011 - Artificial Divinity LP
2010 - Resurrection EP
2009 - The Lost Age LP
2006 - Electric Violence LP
2000 - Red End 7"
http://www.myspace.com/next_life