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[Review] Disobey - Internal Affairs

Verfasst: 15.10.2011, 23:08
von Kingpin
Disobey - Internal Affairs

VÖ: 02.09.2011
Label: Horror Business Records - http://www.horrorbiz.de

Bild

Tracklist:
01. Monuments
02. Monochrome
03. Blame Yourself
04. Living Hell (Ceremony Cover)
05. I.I.W.I.I.
06. Wohlstandsdilemma
07. Retreats And Regreats
08. New York Crew (Judge Cover)

Laufzeit: 16:52 min

Recht frischen Sound bekommt man auf die Ohren, legt man den neuesten Output der Band Disobey auf. Die Band aus Lünen und Menden, die mit einer passablen Mischung aus NYHC, Trash und Punk daherkommt, wartet auf „Internal Affairs“ mit mannigfaltigen Tracks auf, die zu keiner Sekunde langweilen, und schafft es über die knapp 17 Minuten den Hörer auf ihre Seite zu manövrieren.

Die Band, die mittels ihres netten Covers auch eine gewisse Ironie versprüht, rotzt ihre acht Songs kompromisslos raus und macht so keinen Gefangenen: immer zwischen recht simplem Riffing, vielen Tempowechseln und einer ansprechenden Rohheit hin und her pendelnd, ziehen Disobey ihr Ding durch und können dabei vor allem mit ihrer immensen Spielfreude eine überaus sympathische Platte anbieten. Das Quartett weiß, wie man abwechslungsreiche Songs schreibt und kann besonders mit Tracks wie „Blame Yourself“ oder „Retreats And Regrets“ überzeugen. Mal regiert der 2Step,mal der rotzige Trash Punk, immer herrscht aber die nötige Härte, so dass man auf „Internal Affairs“ an recht unterschiedliche Bands wie etwa Agnostic Front und Common Enemy, am meisten aber an Know The Score erinnert wird. Zwischen drin gibt es noch zwei Cover von Judge und Ceremony, die recht gut gelungen sind und sich sehr gut einfinden in das Gesamtkonzept. Auch ein deutschsprachiger Song hat es auf das Album geschafft, so dass man nach dem Konsum der Platte einen starken Drang verspürt, auf Repeat zu drücken: Disobey schaffen es einfach sehr zügig in das Herz des Hörers und können den eigenen Spaß am Musizieren ganzheitlich auf den Hörerschaft übertragen, so dass man eine Menge Freude mit dem Album hat.

Jedoch kann „Internal Affairs“ nicht auf ganzer Linie überzeugen. So werden die Nerven aufgrund der viel zu einfallslosen Arbeit am Sechssaiter zum Teil extrem strapaziert und auch das Schlagzeug-Spiel könnte bei Weitem anspruchsvoller sein und setzt etwas zu viele Betonungen auf die Snare. Frontmann Koso klingt insgesamt immer ein wenig zu gepresst und besitzt zu wenig kraftvolles Shouting, um wirklich mitreißen zu können. Allgemein hätte man auch bei der Produktion, die generell in Ordnung geht, viel mehr auf Rotzigkeit setzen können, da Disobey manchmal gar ein wenig harmlos daherkommen und Angepisstheit missen lassen.

Zusammenfassend muss man der Band jedoch auf jeden Fall zugestehen, dass sie eine wirklich kurzweilige Platte auf die Beine gestellt haben, die gutes Songwriting und ein angenehmes Maß an Abwechslung in sich birgt. Disobey haben ein ausgeprägtes Gespür für schnittige Songs und machen so auch Spaß. Das dabei jedoch noch viel mehr gehen kann, steht außer Frage. Die Band hat noch so einige Baustellen zu bearbeiten, um mehr von sich reden machen zu können, ist aber wie erwähnt auf einem guten Weg. Sympathische Truppe mit einem sympathischen Album.

Punkte: 06/10

Discographie:
2011 - Internal Affairs LP
2008 - Got The Fever LP
2006 - Wrong Turns Don´t Count
2004 - Demo

http://myspace.com/disobeyhardcore