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[Review] DYING SIGNALS - Intuitive Senses

Verfasst: 20.09.2011, 20:33
von Rickster
Dying Signals - Intuitive Senses

Label: Rising Records / Cargo Records - http://www.risingrecords.org
VÖ: 25.03.2011

Bild

Tracklist:
01. Forged Imprisonment
02. Plagued Year
03. Shape The Prospects
04. Consciously Perished
05. 3.14
06. Minus Two
07. Abstract Mind
08. Picture Perfect
09. End Of An Era
10. The Foreseen Becoming

Spielzeit: 37:07 min

Dying Signals sind sechs Herren aus Malta - Moment, wo ist denn Malta? Musikalisches Niemandsland auf der "Landkarte des Metals". Das könnte sich mit dem Debüt der südeuropäischen Inselbewohner ändern, denn was sie auf "Intuitive Senses" abliefern ist ein absolutes Brett, irgendwo zwischen Deathcore, Technical Death Metal und einer Prise Grindcore.

Der Opener "Forged Imprisonment" beginnt mit einem ruhigen Intro, einer Art Wind, Geflüster, Kinderstimmen, langsamen Streichern, einem lauter werdenden Herzschlag, dann bricht das Geknüppel los, begleitet von einem tiefen Growlen und einem schrillen Schrei. Ab sofort regiert die Keule, es wird geshreddert, gegrunzt, gekreischt. In der nächsten guten halben Stunde erwartet den geneigten Hörer eine Mischung aus Deathcore-Gebretter, Grunz- und Kreischgesang und jeder Menge melodischer Riffs. Das klingt wie die 723. Deathcore-Standard-Kopie, doch ganz so einfach machen es einem die Jungs dann doch nicht. Statt pausenlos immer auf die 12 zu prügeln, wird ständig das Tempo gewechselt. Mal stampfend, dann wieder Highspeed-Geballer und im nächsten Moment ein amtlicher Breakdown. Es wird hin und wieder chaotisch und jazzig, ohne das sich Dying Signals dabei in wahnwitzigen Frickelorgien zu verlieren. Was die Jungs mit ihren Gitarren anstellen, ist schon mehr als beachtlich. Ein verrücktes Gitarrenlead jagt das Nächste. Das lockert den derben Sound ungemein auf und macht einfach Spaß. Der Drummer Daniel Said hat sein Instrument auch bestens im Griff und scheut auch nicht vor vereinzelten Blastbeats.

Die beiden Sänger setzen dem Ganzen die Krone auf. Das Gegrowle hört sich zwar etwas gewöhnungsbedürftig an, klingt aber so unheimlich schön tief und kehlig, dass man sich fragt, ob die Meerluft wirklich so gesund ist. Als Gegenpol gibt es giftige Screams, was die Sache noch schön abrundet. Der Gesang bleibt auf dem ganzen Album sehr variabel, hier und da ein paar Effekte auf der Stimme, dann auch mal Spoken Words Einsprengsel. Dass es auch einmal ohne Gewalt gehen kann wird beim Instrumental "3.14" gezeigt. Großartig diese Verschnaufpause zwischendrin. Abwechslung wird die gesamte Albumlänge über groß geschrieben, was im Deathcore Genre leider recht selten ist. Mit kleinen Effekten, wie am Anfang von "Minus Two" oder dem Glockenspiel im Hintergrund bei "Abstract Mind" wird die Spannung konstant hochgehalten.

Auch die Produktion des "Intuitive Senses" Scheibchens lässt keine Wünsche offen. Klarer, differenzierter Sound, ohne klinisch zu wirken. Exotenbonus hin oder her, Dying Signals wissen genau was sie tun, spielen perfekt als Einheit und ihnen dabei zuzuhören macht einfach Spaß. Absolute Kaufempfehlung!

Punkte: 08 / 10 Punkten

Disko:
2011 - Intuitive Senses
2009 - Demo

Links: http://www.myspace.com/dyingsignals