[Review] Aiden - Disguises

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GotB
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[Review] Aiden - Disguises

Beitrag von GotB »

Aiden - Disguises

VÖ: 29.03.2011
Label: Victory Records (http://www.victoryrecords.com)

Bild

Tracklist:
01. The devils eyes
02. Horror queen
03. Malevolent conversation
04. A portrait of the artist
05. Shine
06. The essence
07. Hysteria
08. Perfect muse
09. ReEvolver
10. Walk among the dead
11. Radio

Spieldauer: 30:34 min

Aiden - die Herren gibt es mittlerweile auch schon man höre und staune seit 2003 in (annähernd) konstanter Besetzung. Das bedeutet zum Einen schon mal Respekt, zum Anderen ist somit aber auch 2011 klar, was die geneigte Hörerschaft vom Album "Disguises" zu erwarten hat. Musik irgendwo zwischen Horrorpunk und Postcore, zwischen Misfits und Avenged Sevenfold. Doch genug der Fakten, wichtig ist schließlich, wie sich das Ganze anhört.

Nach einem kurzen Intro beginnt die Platte mit "Horror queen" genretypisch - Metalcore-Riffs, die man doch schon das ein oder andere Mal gehört haben könnte, durchweg cleaner Gesang und insgesamt erinnert das schon ziemlich an Avenged Sevenfold, auch wenn Sänger Wil Francis nicht annähernd in einer Liga mit M.Shadows mitspielen kann. Dafür gefällt der punkige Mitgrölpart im Chorus und stimmt (zumindest vorerst) versöhnlich. Denn obwohl man "Disguises" an jeder Ecke anmerkt, dass bei der Prouktion und dem Songwriting schon deutlich auf den massenkompatiblen Markt geschielt wurde - so richtig hängenbleiben will hier nur wenig. Zuviel Output gab es einfach schon in diesem Genre, als dass hier mit Innovation gepunktet werden könnte. So lässt mich erst Song Nummer fünf "Shine" mal kurzfristig aufhorchen und denken: Ja, das geht doch ganz gut. Denn der kommt insgesamt zumindest stellenweise etwas ungezügelter und härter daher und wenn es nur wegen den moshigen Riffs im hinteren Drittel ist. Gleichsam zeigt sich aber gerade an diesen Stellen das für mich größte Manko an Aiden: der Gesang. Denn der ist einfach so saft- und kraftlos, sicherlich technisch nicht schlecht, aber völlig unerheblich und irgendwie schlicht langweilig. Da ist mir oben erwähnter M.Shadows tausend Mal lieber, denn auch wenn sich bei dem auf Grund der doch extremen Nasalität die Geister scheiden, so hat der wenigstens Charakter und Wiedererkennungswert.

So habe ich das Gefühl, dass Aiden hier permanent zwischen ihren Referenzen hin- und herpendeln, ohne wirklich effektiv einen eigenen Sound zu kultivieren. Das ist schade, denn gerade instrumentell ist wirklich die ein oder andere schöne Stelle vorhanden. Nach mehreren Durchläufen bin ich dann immer wieder am letzten Song hängengeblieben, "Radio", der irgendwie der stärkste Beitrag auf "Disguises" ist. Kam mir schon das Klavierintro so bekannt vor, war dann spätestens beim Einsetzen des Gesangs klar, dass das ein Cover des Alkaline Trios ist, das wirklich gut geworden ist. Daraufhin dachte ich mir so: den Song könntest du dir direkt mal wieder im Original geben, tat es und dachte mir: mh, so gut ist das Cover im Verhältnis gesehen dann doch nicht.

Noch eine Anmerkung zum Track "The essence": hier gibt es ein Zitat des Religionskritikers Christopher Hitchens zu hören und weil es immer wieder so treffend ist: "So when I say religion poisons everything, I mean to say it infects us in our most basic integrity. It says we can’t be moral without Big Brother, without a totalitarian permission. It means we can’t be good to one another. We must be afraid; we must also be forced to love someone who we fear, the essence of sadomasochism."

Punkte: 5/10

Disko:
2011 - Disguises
2009 - Knives
2007 - Conviction
2006 - Rain In Hell
2005 - Nightmare Anatomy
2004 - Our Gang's Dark Oath

Links:
http://www.myspace.com/aiden
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