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[Review] Beggars & Gentry - Abwärts

Verfasst: 20.07.2011, 21:18
von Kingpin
Beggars & Gentry - Abwärts

VÖ: Herbst 2010
Labels: Cobra Records / Take It Back - http://www.myspace.com/cobraxrecords / http://www.myspace.com/takeitbackrec

Bild

Tracklist:
01. JD’s Wet Dream
02. The Lonely Dance
03. Sour (Good Morning Wasteland)
04. Pope, Rope, Hope
05. Doctrines Are For Losers
06. Scream With The 90s
07. Closer
08. Swing Kids
09. Wargasm
10. I’m Stolen
11. Cobain’s Decision

Laufzeit: 24:57 min

Als recht typisches AllStar-Nebenprojekt ist Beggars & Gentry im Jahre 2008 von Mitgliedern von Bands wie Within Walls, Solid Ground oder aber Fall Apart gegründet worden. Stand zu Beginn der konzeptlose Spaß im Vordergrund, hat man sich nach einer ersten Demo in Richtung treibenden Rock mit einer ordentliche Kante Punk´n´Roll bewegt und knallt nun, als Full-Time-Band, auf „Abwärts“ elf Geschosse raus, die die Erfahrung und das Können der fünf Jungs vor Augen führt.

Nachdem „JD´s Wet Dream“ erst einmal mit pushendem Drumming, nach vorne preschenden Vocals sowie schick rollenden Riffs munter eingestimmt hat auf knapp 25 Minuten Rock voller Schweiß, Blut und mit einer Wut im Bauch, die schon beinahe ansteckend ist, lassen Songs wie „Sour (Good Morning Wasteland)“ oder „Swing Kids“ mit viel Drive sowie Arschtritt jeden Fuß wippen und Nacken nicken. Herrlich rockend wissen die Jungs Riffsalven auf das Publikum einprasseln zu lassen, die getragen von einem zumeist im Mid-Tempo auflaufendem Schlagzeug so manches Mal an Street Punk der klassischen Schule, aber auch hin und wieder an Stoner Rock erinnern. Hinsichtlich einprägsamer Melodien hat man sich zwar gekonnt zurückgehalten, jedoch wartet hier keineswegs ein 3-Akkorde-Inferno auf: viel mehr besinnt man sich auf bodenständige Handarbeit und hat dabei den Fokus klar auf die Schaffung ehrlicher Rockmusik, ohne dabei auf übertriebene Effekte aus zu sein. Dies spiegelt sich auch in der Produktion wieder, die authentisch-rotzig klingt und keine Ecken und Kanten aus dem Sound entfernt hat.

Ein wenig zu kurz gekommen ist die Arbeit an den Gitarren dennoch, denn die Songs wirken zwar wie aus einem Guss, besitzen so aber enorm wenig Wiedererkennungsmomente und treiben manchmal nur so munter vor sich her, ohne jedoch richtig ein Ziel ausfindig zu machen. Das Spiel des Schlagzeugs kann zwar ein wenig Variationen reinbringen, doch das Songwriting insgesamt nicht wirklich aufwerten. Auch die grölenden Vocals sind auf Dauer etwas zu eintönig. Einen dicken Pluspunkt bekommen jedoch die Texte der Band, die mal angenehm bissig verpackt sind und besonders auf individuell-politischer Ebene ansprechen, mal kleine Episoden aus der Gefühlswelt des Frontmann wiedergeben und so insgesamt sehr überzeugend geschrieben worden sind. Viel zu selten, wie gesagt ein dickes Plus.

Wer also, wir kommen zum Schluss, gut gemachten Punk´n´Roll zu schätzen weiß, der kann mit „Abwärts“ rein gar nix falsch machen. Der flotte Fünfer rollt wie ein anständig laufender Zug durch die Gehörgänge und verbreitet dabei Wut und Aggressionen, aber auch ein klein wenig gute Laune. Die Zutaten stimmen, und der Langrillen-Erstling von Beggars & Gentry macht so ordentlich was her. Frisch, roh und echt gut.

Punkte: 07/10

Discographie:
2010 - Abwärts LP
2010 - Demo

http://www.myspace.com/beggarsandgentry