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[Review] Within Walls - Demolition In Progress

Verfasst: 13.07.2011, 12:59
von Kingpin
Within Walls - Demolition In Progress

Label: Cobra Records - http://www.myspace.com/cobraxrecords
VÖ: 10.06.2011

Bild

Tracklist:
01. Void
02. Reclusive
03. Constrained
04. Pantheon
05. Anabiotic
06. Leaving Libertas
07. Desolation
08. Released On Parole
09. Demolition In Progress

Laufzeit: 24:01 min

Eine recht häufig zu beobachtende Tatsache in der weiten Hardcore-Landschaft ist der Umstand, dass es Bands zumeist allerhöchstens zu einem Album schaffen, und danach schnell das Zeitliche segnen. Das kurze Überleben kann verschiedenste Gründe haben, auf jeden Fall trifft es aber gute wie (unzählige) schlechte Bands. Within Walls dagegen gibt es nun schon seit 2005, und mit „Demolition In Progress“ steht gar ihr mittlerweile zweites Album in den Startlöchern. Die „alten Hasen“ aus Österreich besitzen demnach schon beinahe einen Ausnahmestatus, welcher auch bestätigt wird durch den metallischen Hardcore, den sie uns vor den Latz knallen.

So wird auf der Langrille so manches Gewitter heraufbeschworen, welches dann, untermalt mit Double-Bass-Attacken und fiesen Gitarrenläufen, erst einmal den Staub aus der Anlage befördert. Die Vocals vom Frontmann klingen dabei enorm verzweifelt, schreit er Zeilen wie „I`m dying of thirst/ facing a well filled glas“ („Void“) oder „I am a leaf at the mercy of the blowing winds“ („Constrained“) heraus, und erzeugt so eine wunderbar finstere Atmosphäre, die sich über die gesamte Platte erstreckt und dabei zum Teil, wie etwa auf dem großartigen Track „Pantheon“, auch aufgehellt wird von kurzen hymnischen Momenten, die recht (post) rockig gestaltet wurden und dabei die Stimmung ein wenig in Richtung Hoffnung befördern.

Größtenteils jedoch herrscht eine kompromisslose und niederschmetternd aussichtslose Grundstimmung, die besonders von der abwechslungsreichen Gitarrenarbeit und den tight gespielten Drums getragen wird. Beide besitzen eine kantige Härte, sind deshalb fern ab von simplem Hardcore anzusiedeln und lassen sowohl an typischen 90´er-Jahre Hardcore als auch an die new-schoolige Variante erinnern. Ein anspruchsvolles Songwriting wissen die fünf Herren sehr gut zu beherrschen und produzieren so, ergänzt um passende Skits, sehr tolle Songs mit einer jeweils eigenständigen Note. Während etwa „Reclusive“ sowohl den Groove gepachtet als auch chaotische Momente inne hat und „Desolation“ auch mal das Tempo anzieht, ohne jedoch dabei zu vergessen, dass ein guter Moshpart stets Freunde macht, stellt „Released On Parole“ beinahe eine Kehrtwende dar und erzählt auf melodischen Riffs von dem bitteren Gefühl, nicht mehr sicher zu sein, ob die Liebe noch existiert. Kleine Abstriche gibt es leider bei der Produktion zu machen, die besonders den Gitarren etwas mehr Klangvolumen verschaffen hätte könnte, aber dennoch eine wuchtig-knallende Platte auf die Beine gestellt hat.

Abschließend ist zu sagen, dass „Demolition In Progress“ mit seinen ausgeklügelten Arrangements, gut durchdachten Texten (inkl. kurzen Erläuterungen) und einer erstklassigen Arbeit an den Instrumenten ein eigenständiges Werk darstellt, welches hin und wieder an Bands wie Unbroken, Strife oder Snapcase erinnert. Die fünf Österreicher bewegen sich auf jeden Fall in einer eigenen Sparte, die zwar vorrangig eher anspruchsvolle Hörer und Hörerinnen anspricht, aber auch darüber hinaus – Stichwort: Mosh – so einigen Leuten gefallen wird. Insgesamt könnte man noch ein wenig mehr experimentieren und so den Facettenreichtum noch stärker erweitern. Das zweite Album ist dennoch verdammt ideenreich und man merkt die Liebe, das Blut und den Schweiß, die die Band in ihre Musik gesteckt haben. Dicker, „Respekt“–verlautender Daumen nach oben.

Punkte: 08/10

Discographie:
2011 - Demolition In Progress LP
2009 - Set Me Free LP
2008 - Split w/ Nothing Gold Can Stay
2006 - Within Walls EP
2005 - Demo

http://www.myspace.com/withinwalls