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[Review] Suicide Silence - The Black Crown

Verfasst: 09.07.2011, 10:12
von GotB
Suicide Silence - The Black Crown

VÖ: 15.07.2011
Label: Century Media Records - www.centurymedia.com

Bild

Tracklist:
01. Slaves To Substance
02. O.c.d.
03. Human Violence
04. You Only Live Once
05. Fuck Everything
06. March To The Black Crown
07. Witness The Addiction
08. Cross-eyed Catastrophe
09. Smashed
10. The Only Thing That Sets Us Apart
11. Cancerous Skies

Spieldauer: 39:15 min

Ich denke, niemand wird widersprechen, wenn man das, was sich in den letzten Jahren um Suicide Silence aufgebaut hat, als Hype bezeichnet. Zumindest mir begegnet auf großen und kleinen Shows auf'm Dorf und in der Stadt kein Bandlogo häufiger auf Merch-Artikeln vielfältiger Art (Shorts, Shirts, "Pull the fuckin' trigger, Bitch"- Hoodie, Frühstücksdosen, Müsli,...), als das der Deathcoreler aus Riverside County, CA. Und mit dem Hype kommt zwangsläufig der Hate bezüglich der Qualität des musikalischen Outputs. Am 15.Juli ist es mal wieder so weit: eine neue Langrille geht an den Start und es wird sich zeigen, welche Entwicklung der Fünfer seit 2009 und der "No Time To Bleed" hingelegt hat.

Mein Eingangsstatement, ganz objektiv betrachtet: "The Black Crown" startet so, wie ich das auch eigentlich erwartet hätte: kurzer Blast, auf Bassniveau gestimmte Gitarren und meterdicker Groove im Stile von Emmure... oder eben im Stile von Suicide Silence, denn genau das ist der Sound, den sie seit der ersten EP und mittlerweile sechs Jahren kultivieren. So brettert der Opener "Slaves to substance" sich durch die Boxen, gegen Ende eine Runde Sweeping-Solo und auf zur zweiten Runde. Der Sound ist - wie zu erwarten war - wieder ziemlich mächtig, gerade was die Gitarren angeht. Aber auch die Vocals kommen äußerst direkt. Die ganze Sache klingt aber doch recht steril, was aber auch irgendwo ein Markenzeichen der Jungs ist. Insofern kann es hier keine Kritik geben, wohl aber an anderer Stelle:
Denn das Problem, das ich schon immer mit Suicide Silence hatte, fällt mir persönlich bei "The Black Crown" noch deutlicher auf. Denn Variabilität sucht man hier irgendwie vergebens. Stellenweise habe ich das Gefühl, dass am Anfang der Aufnahmesession für das neue Album das Metronom auf ein Mid-Tempo eingestellt und erst nach dem letzten Take wieder ausgeschalten wurde. Das ist sicherlich überzogen dargestellt, verdeutlicht aber die Tatsache, dass mir kaum ein Song im Gedächtnis bleiben will. Ich sitze zwar da und denke: Cool, fett, Mosh, brutal und Suizid - authentisch ist das aber für mich nicht. Und das liegt ja auch nicht daran, dass Suicide Silence es nicht verstehen würde, coole Musik zu schreiben. "The only thing that sets us apart" klingt dank den gediegen-jazzigen Klängen am Anfang fast wie neuere War From A Harlots Mouth - Veröffentlichungen, das einleitende Riff von "You only live once" schlägt eine Runde in die Meshugga/ Tool- Kerbe. Aber was nützen einem die guten Ansätze, wenn die Songs nach den guten 20 Sekunden dann wieder zu 08/15-Stumpfheitsmosh mit kurzen, uninspirierten Shredding-Soli ohne jeglichen melodischen Bezug degenerieren. Insofern ist es schon denkbar schade um das Potential, was meiner Meinung nach hier verschenkt wird. Der Vorgänger "No Time To Bleed" gefiel mir da dank des irgendwie dreckigeren Charmes deutlich besser und Weiterentwicklung jeglicher Art sucht man auf "The Black Crown" vergebens.

Aber im Endeffekt ist es mit Suicide Silence ja auch so eine Schwarz-Weiß-Sache: entweder man mag sie, oder nicht, und ich denke, dass "The Black Crown" in der geneigten Hörerschaft sicherlich zahlreichen Zuspruch finden wird. Gerade live wird sich das neue Material gut machen und auch da würde ich mir es mal antun, trotz "Pull the fuckin' trigger, Bitch" - Merchandise-Overkill. Auf Platte ist mir das aber einfach zu wenig und rechtfertigt den Kauf der Platte trotz einiger Höhepunkte ("Cross-eyed catastrophe", "March to the black crown") für mich nicht. Technisches Können und subtile Brutalität sind eben nicht alles, vor allem nicht wenn irgendwie die Emotion dahinter fehlt. Wem die Vorgängeralben allesamt sauber reingingen und dem die Mischung schon immer zugesagt hat, der kann auch bei "The Black Crown" getrost zuschlagen. Ich halte mich da lieber an die aktuelle Born Of Osiris.

Punkte: 6/10

Disko:
2011 - The Black Crown
2009 - No Time To Bleed
2007 - The Cleansing
2005 - Suicide Silence EP

Links:
http://www.facebook.com/suicidesilence

Re: [Review] Suicide Silence - The Black Crown

Verfasst: 16.07.2011, 14:02
von malcolm_xxx
nach einigen hörduchgängen nun mal meine antwort auf die platte und dem artikel:

im großen und ganzen scheint der artikel schon genau auf die neue SS zu passen.

Anders als auf the cleansing bestimmt auf the black crown nicht mitchs stimme die songs, sondern eher die instrumente. So wird das album eher in die metalcore schiene gedrückt und steht damit sehr dem neuen as blood runs black zeug nahe. Finde ich persönlich etwas schade,weil ich die stimme von mitch als wesentliches merkmal von SS ausgemacht habe. Somit erkennt man die songs eher an den vereinzelten drum/gitarren-parts,welche sehr gut eingespielt wurden,statt an markanten vocals. Der gastauftritt von mister davis klingt jedoch etwas... Naja das muss jeder selbst beurteilen.

The black crown klingt dadurch wie schon behauptet, etwas eintöniger bzw massentauglicher. Gerade das macht das neue album im gegensatz zum vorgänger eben nicht so "dreckig" und dadurch "glatter".
Aber SS meinten ja auch, deftones haben ihr "white pony" um ihren stil mit einem album zu definieren und nun wollen eben auch SS ihr "white pony".
Da ich schon beigeistert von der band bin, so gefällt mir auch the black crown ganz gut. Brutalität ist nicht alles,dass stimmt,aber ich sehe in dem neuen album doch noch etwas mehr als nur ödes runtergespiele.
Daher von mir gute 7/10 bis 8/10

ich denke aber, wem SS nicht gefällt,sollte dennoch das neue album mal anhören. Vielleicht gefällt einem das neue album etwas besser,weil es eben mehr "metalcore" geworden ist. Für alle fans die das album noch nicht gehört haben sei gesagt, the black crown ist ein logischer nachfolger aus einem the cleansing/no time to bleed mix.

Re: [Review] Suicide Silence - The Black Crown

Verfasst: 20.07.2011, 18:02
von dimme
wer die aufgrund der Musik vom "The Cleansing" Album nicht abkonnte (hier Deathcore und so), der sollte in der Tat mal in das neue Zeug reinhören.....ich finds sowas von stinkend langweilig(besonders originell auch der song "fuck evrething, fuck everything, fuck everything....echt krass), aber ok, who cares:-)