[Review] All Its Grace - Moloch
Verfasst: 22.06.2011, 18:44
All Its Grace - Moloch
Label: Ampire Records - www.ampire-records.com
VÖ: 19.11.2010
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Tracklist:
01. Fall Silent
02. Ruined Minds In A City Of Old
03. And Out Of The Midst Of Our Brightest Light, As We Suspire, Comes Annihilation
04. A Marine Bone Yard
05. Pacific
06. Faces And Shades
07. Through The Moloch
Laufzeit: 27:48 min
Metalcore aus Mainz – ja, das klingt reichlich unsexy, wenig nach Neu und vor allen Dingen nach Provinz-Garagen-AILD-Abklatsch. Aber vielleicht will ja All Its Grace, die Band, um die es sich im folgenden Review dreht, ja auch gar nicht nach dem ganzen neuen Scheiß klingen, sondern einfach das machen, was sie schon immer gemacht haben. Quasi aus der Zeitsphäre treten und so tun, als ob es nichts nach 2003 gegeben hat. Als Metalcore noch das ganze heiße Eisen war und noch nicht totgeprügelt von unzähligen Trittbrettfahrern. Genauso scheint es zumindest, gibt man sich „Moloch“, das zweite Album des Quintetts aus Rheinland-Pfalz.
Nach einem etwas sehr ausgedehnten, aber gut einstimmenden Intro blasen nämlich All Its Grace los und zeigen in den kommenden Minuten, zu welcher Musik vor knapp sechs bis sieben Jahren jeder und seine Mutter gefeiert haben. Metal-Riffs mit schicken Melodien, unterstützt von reichlichen Doube-Bass-Attacken und einer kreischenden Stimme, die auch mal tiefere Regionen ansteuert – so, und nun nur noch warten auf den Moshpart, und ja, da ist er auch schon, wenn auch stets schick umrandet mit allerlei Finessen an den Gitarren, sprich nicht ganz so billig präsentiert, wie es bei 90 % der Genre-Kollegen der Fall war. Allgemein werden die Möglichkeiten der Sechssaiter gut ausgeschöpft, mal tighte Soli gespielt, mal wunderschön auch die hohen Töne abgedämpft, was immer wieder an Age Of Ruin erinnert, und auch die groovenden Keulen ausgepackt, die dann die Köpfe nicken lassen. Dementsprechend wird auch bezüglich des Tempos extrem variiert, was den recht langen Songs viel Abwechslung zukommen lässt und wirklich zu Gefallen weiß. Tracks wie „Pacific“ und „Ruined Minds In City Of Gold“ erinnern an die ganzen alten Konsorten wie HSB, Maroon, auch an Caliban, wirken jedoch nicht wie ein billiger Aufguss eben jener Bands. Man legt allgemein auch mehr den Fokus auf den Metal und unterlässt stumpfe Riffs gänzlich, was den Sound der Band dann auch leicht aus dem Hardcore-Genre befördert.
Ein Meisterwerk ist „Moloch“ deswegen noch lange nicht, auch wenn man zunächst wirklich positiv aufhorcht. Hin und wieder klingen die Riffs etwas sehr beliebig und stechen nicht so richtig heraus, was den Songs ein wenig die Identität raubt. Soundtechnisch hat man zwar vieles richtig gemacht, aber die Kickdrum klingt etwas zu lahm, so dass der Groove nicht immer den Weg zum Hörer findet. Auch befindet sich das obligatorische Piano-Skit in der Mitte der Platte, was zwar recht atmosphärisch klingt und treffend in den darauf-folgenden Song einleitet, aber auch irgendwie austauschbar wirkt. Hier wäre, gerade bei der kurzen Spielzeit, eventuell weniger mehr gewesen.
Am Ende fragt man sich dann schon ein wenig, wie die Band es schafft, sowohl beinahe rückwärtsgewandt, aber dennoch frisch zu wirken. „Moloch“ hat auf jeden Fall seine Stärken und kann aktuell gut mithalten, da man die Songs gut in Szene zu setzen weiß. Jeder, der (noch) etwas mit dem Genre des Metalcores am Hut hat(te), sollte All Its Grace eine Chance geben. „Moloch“ ist Metalcore – und braucht sich gerade deswegen nicht zu verstecken.
Punkte: 07/10
Discographie:
2010 - Moloch LP
2007 - The Swarm Of Decay LP
2005 - Grant Us Solace EP
www.myspace.com/allitsgrace
Label: Ampire Records - www.ampire-records.com
VÖ: 19.11.2010
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Tracklist:
01. Fall Silent
02. Ruined Minds In A City Of Old
03. And Out Of The Midst Of Our Brightest Light, As We Suspire, Comes Annihilation
04. A Marine Bone Yard
05. Pacific
06. Faces And Shades
07. Through The Moloch
Laufzeit: 27:48 min
Metalcore aus Mainz – ja, das klingt reichlich unsexy, wenig nach Neu und vor allen Dingen nach Provinz-Garagen-AILD-Abklatsch. Aber vielleicht will ja All Its Grace, die Band, um die es sich im folgenden Review dreht, ja auch gar nicht nach dem ganzen neuen Scheiß klingen, sondern einfach das machen, was sie schon immer gemacht haben. Quasi aus der Zeitsphäre treten und so tun, als ob es nichts nach 2003 gegeben hat. Als Metalcore noch das ganze heiße Eisen war und noch nicht totgeprügelt von unzähligen Trittbrettfahrern. Genauso scheint es zumindest, gibt man sich „Moloch“, das zweite Album des Quintetts aus Rheinland-Pfalz.
Nach einem etwas sehr ausgedehnten, aber gut einstimmenden Intro blasen nämlich All Its Grace los und zeigen in den kommenden Minuten, zu welcher Musik vor knapp sechs bis sieben Jahren jeder und seine Mutter gefeiert haben. Metal-Riffs mit schicken Melodien, unterstützt von reichlichen Doube-Bass-Attacken und einer kreischenden Stimme, die auch mal tiefere Regionen ansteuert – so, und nun nur noch warten auf den Moshpart, und ja, da ist er auch schon, wenn auch stets schick umrandet mit allerlei Finessen an den Gitarren, sprich nicht ganz so billig präsentiert, wie es bei 90 % der Genre-Kollegen der Fall war. Allgemein werden die Möglichkeiten der Sechssaiter gut ausgeschöpft, mal tighte Soli gespielt, mal wunderschön auch die hohen Töne abgedämpft, was immer wieder an Age Of Ruin erinnert, und auch die groovenden Keulen ausgepackt, die dann die Köpfe nicken lassen. Dementsprechend wird auch bezüglich des Tempos extrem variiert, was den recht langen Songs viel Abwechslung zukommen lässt und wirklich zu Gefallen weiß. Tracks wie „Pacific“ und „Ruined Minds In City Of Gold“ erinnern an die ganzen alten Konsorten wie HSB, Maroon, auch an Caliban, wirken jedoch nicht wie ein billiger Aufguss eben jener Bands. Man legt allgemein auch mehr den Fokus auf den Metal und unterlässt stumpfe Riffs gänzlich, was den Sound der Band dann auch leicht aus dem Hardcore-Genre befördert.
Ein Meisterwerk ist „Moloch“ deswegen noch lange nicht, auch wenn man zunächst wirklich positiv aufhorcht. Hin und wieder klingen die Riffs etwas sehr beliebig und stechen nicht so richtig heraus, was den Songs ein wenig die Identität raubt. Soundtechnisch hat man zwar vieles richtig gemacht, aber die Kickdrum klingt etwas zu lahm, so dass der Groove nicht immer den Weg zum Hörer findet. Auch befindet sich das obligatorische Piano-Skit in der Mitte der Platte, was zwar recht atmosphärisch klingt und treffend in den darauf-folgenden Song einleitet, aber auch irgendwie austauschbar wirkt. Hier wäre, gerade bei der kurzen Spielzeit, eventuell weniger mehr gewesen.
Am Ende fragt man sich dann schon ein wenig, wie die Band es schafft, sowohl beinahe rückwärtsgewandt, aber dennoch frisch zu wirken. „Moloch“ hat auf jeden Fall seine Stärken und kann aktuell gut mithalten, da man die Songs gut in Szene zu setzen weiß. Jeder, der (noch) etwas mit dem Genre des Metalcores am Hut hat(te), sollte All Its Grace eine Chance geben. „Moloch“ ist Metalcore – und braucht sich gerade deswegen nicht zu verstecken.
Punkte: 07/10
Discographie:
2010 - Moloch LP
2007 - The Swarm Of Decay LP
2005 - Grant Us Solace EP
www.myspace.com/allitsgrace